Fürst findet Fürstin - Bauer hat Frau - Der Zorn der Anti-Royalisten als zweite Episode.
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Hach, war dat mal wieder schön schmalzig. Küsschen hier, Bussi da, ein Hauch von Luxus und Dekadenz dort. In Monaco steppte am Wochenende der Bär. Die grimaldis haben ihren Bettenhupfer nun endlich in den Käfig verbracht. Ob er dort ewig und drei Tage seiner ehelichen Treue frönt, muss jedoch bei dem belebten Vorleben eher bezweifelt werden.
Der 48jährige mit dem fast Kahlkopf, den abstehenden Ohren, ist nun wahrlich keine Schönheit. Nicht einmal ansatzweise mit Prince William zu vergleichen, der in der Skala des optischen Verführer der "Blöd"-Zeitungs - bis " Bunte"-Leser eher eine 4,0 erhalten muss. Fürst Albert II von Monaco hat jene Note nicht unter 8, aber auch nicht über 7, in der nach unten offenen Richterskala der Reichen, Schönen und Dummen dieser Welt.
Das deutsche Fernsehen war natürlich auch vertreten, in Gestalt des Rentner-Senders ZDF und des Sparten-Nobodys n-tv, als sich der Preisboxer und seine Charlene Wittstock das lang ersehnte " Ja"-Wort gaben. Dabei soll das so einfach ausgesprochene "Qui" nicht so sicher gewesen sein. Im Vorfeld der Bunt-TV und Regenbogenpresse mäßigen Berichterstattung über jene zweite Hochzeit des Jahres 2011 wurde ruchbar, dass der Deckhengst Albert eine togoleische Stewardess geschwängert hatte, die er hierfür jedoch wohl wollend mit einer großzügigen Unterhaltsverpflichtungserklärung abgespeisen ließ.
Immerhin die Blaublütigen aus dem Zwergstaat Monaco, der als Zufluchtort für tausende Millionarios wie Roger Moore, Juan-Pablo Montoya oder Shirley Bassey, gilt, haben eine Bevölkerung von knapp 33.000 Bewohnern zu regieren, wovon die Hälfte Einkommensmillionäre sind. Dieser Umstand macht das Regieren natürlich viel leichter. Nach dem Motto: " Eure Armut kotzt mich an!" ließ es den Albert II und seine südafrikanisch gebürtige Blonde so richtig krachen.
Für die gesamten Untertanen gab es zwar kein Gala-Diner, doch konnten sich immerhin 3.500 geladene Gäste für die kirchliche Trauungsfeier und weitere 500 bei der Hochzeit über die Gönnerhaftigkeit der frisch Vermählten überzeugen.
Immerhin erwirtschafteten die 33.000 Einwohner in 2008 ein BIP von fast 4,5 Milliarden Euro. Alle Achtung! Das Durschnittseinkommen eines Monegassen liegt bei 61.000 Euro. Das nimt in Europa der derzeitigen Krisen, Staatspleiten und Überschuldungen einen Spitzenwert ein.
Wer also wollte, der durfte dem Zinnober über 4 Stunden beim Pantoffelkino ZDF beiwohnen. Wer keine Lust auf protzig zur Schau gestellten Luxus hatte, sah dann in der Zeit lieber nicht fern oder vergnügte sich mit Frauen-Fußball bei der ARD. Da gab es zwar auch Unterhaltung, allerdings keine elektronische Musik des Synthesizer-Meisters und Welt-Franzosen Jeans Michelle Jarre, die dieser eigens für den Fürsten und seine Fürstin komponiert hatte. Nun, Jarre machte zuletzt mit dem Milleniumskonzert vor den Pyramiden von Gizeh auf sich aufmerksam. Dieses ist nun 11,5 Jahre her. Auch er ist in die Jahre gekommen, so wie seine fürstliche Durchlaucht, der biedere Fürst Albert II., dessen Lendenkraft auch vor dem Prekariat nicht Halt zu machen schien, denn er bekannte sich noch vor einigen Jahren zur Vaterschaft eines Kindes von einer US-amerikanischen Kellnerin.
Geheiratet hat er auch diese nicht. Nicht standesgemäß? Dieser Einwand schien bei der südafrikanischen Leistungsschwimmerin Charlene Wittstock keine Rolle zu spielen. Und kinder kann sie - rein biologisch betrachtet - vom Albert auch noch bekommen, denn der kannś ja noch.
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