Die US-amerikanische Eigenschaft, für alles und nichts Statistiken zu erheben, bleibt auch in meinem Blog nicht außen vor. Völlig unberührt von dem Ergebnis, dass sich mittlerweile über 106.000 User auf meinen Seiten verirrt hatten,bin ich aus reiner Neugierde dazu übergegangen, die "Top 5 " unter den hier eingestellten Beiträgen aufzurufen. Nun, diese lesen sich so:
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18.05.2010
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12.006 Seitenaufrufe
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08.10.2010, 1 Kommentar
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8.107 Seitenaufrufe
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15.10.2010
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5.521 Seitenaufrufe
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16.11.2009, 2 Kommentare
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5.250 Seitenaufrufe
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13.11.2010
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1.683 Seitenaufrufe
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Neben meiner "ABBA"-Abhandlung zu der einst befürchteten "Wiedervereinigung"und dem barbarischen "Conan" hat es unter die ersten Hitlistenplatzierungen auch der " Weihnachtsmann " gebracht. Nicht, dass es danach bereits vor vielen Monaten danach ausgesehen hätte. Nein, der Mann, der sich erst zu Weihnachten wieder " aufmännelt ", legte erst seit Anfang November so richtig zu. Mehrere hundert Zugriffe pro Tag, konnte ich in meiner Statistik verzeichnen. Und täglichen werden es mehr. Die beinahe inflationäre Suche nach dem Mann mit dem weißen Rauschebart ( Lasch von nebenan wird jetzt wieder in den Duden sehen ), dem roten Mantel nebst Rucksack voller Geschenke, ist logischer Weise Jahreszeit bedingt.
In nur noch 25 Tagen ist Heilig Abend. Daran muß jetzt auch der letzte Weihnachtsmuffel glauben. Somit bedeutet dieses für den traditionsbewussten Europäer, Amerikaner oder Australier mit entsprechenden christlichen Wurzeln, es ist an der Zeit, die Geschenke zu besorgen. Deshalb quälten sich - wie jedes Jahr zu dieser Zeit - Menschenmassen durch die Innenstädte. Begleitet von Blechkarawanen, die in verstopften Parkhäusern abgeleitet werden sollen und einer riesigen Zahl an Weihnachtsmärkten, deren eintöniges Ambiente dennoch seit vielen Jahren Besucherrekorde verursacht.
Wer sich diesen Rummel, die selbst auferlegte Hektik und das Auslutschen des letzten Euros durch angebotene Artikel, die in Wahrheit niemand braucht, ersparen möchte, sorgt vor und bestellt via Online-Versandhandel. Auch dort zeigt sich der Weihnachtsmann in sämtlichen Facetten. Dessen Berufsausübung - wenngleich auch nur temporär - ist jetzt mit Überstunden verbunden. Die ARGE sucht nun händeringend bereitwillige Frauen und Männer für den Weihnachtsmann, damit dieser - von solventen Eltern bestellt - am Heiligen Abend die Geschenkeflut auch in die Ein-Kind-Ehe oder einem ähnlichen Konstrukt, verursachen kann. Dieser Job hat also immer Konjunktur.
Weil die Eintönigkeit der musikalischen Untermalung mit immer dem gleichen Liedgut, das aus den Konsumtempel-Beschallungsanlagen röhrt, den dortigen Besuchern manchmal doch den letzten Nerv rauben kann, flüchten sich auch in diesem Jahr viele Weihnachtsgegner mittels Reisen aus dem Einzugsbereich des Konsumwahns.Dazu bietet die Reiseindustrie ein vielfältiges Angebot an. Ob nun " Malle " in der Wintersonne, Kreta im Wirtschaftskrisenumfeld oder Antalya an der türkischen Rivera mit eingebauter Garantie zum Koma-Saufen. Die Ziele werden vor Weihnachten hoch im Flugkurs stehen.
Dann bilden sich vor den Schalter der Flughafenabfertigung lange Schlangen.
Für die Daheimgebliebenen heißt es jedoch wieder einmal mehr: durchhalten! Heilig Abend fällt in diesem Jahr auf einen Samstag. Das bedeutet, dass die meisten Geschäfte spätestens ab 14.00 Uhr ihre Türen schließen. Wer an diesem Tag von der wahnwitzigen Idee getrieben wird, für einen der Herzallerliebsten oder geliebten sowie best gehassten Verwandten noch ein Präsent besorgen zu müssen, sollte sich sputen. Nichts ist so falsch wie das falsche Geschenk für die falsche Person. Und weil des Michels Bestreben, das eigene Leben in geordneten Bahnen verlaufen zu lassen, sich auch am Fest der Liebe in Form des genormten Geschenkerausches manifestiert, kommt es zu wahren Geschenkübergabeorgien, die jedoch einem gewissen Ritual unterworfen sind. Zunächst wird die Mutter der Familie beschert. Es folgt der Vater, dann - soweit vorhanden - die Schwester/der Bruder und erst dann die Enkelkinder ( Neffen,Nichten usw. ).
Die Eitelkeit des Schenkens zieht sich dann am nächsten Tag, den ersten Weihnachtstag im Rahmen des obligatorischen Familienbesuchs mit Mittagessen und Kaffeetrinken durch die Weihnachtsfeiertage, denn auch der ebenso übliche Verwandtenbesuch am zweiten Weihnachtstag wird von der Übergabe der Präsente geprägt.Schenken des Schenkens willen. Schenken der Eitelkeit willen. Oder Schenken des Weihnachtsfests willen.
Dazu fällt mir ein Liedchen ein, das ich in den frühen 90er Jahren in der "Sandmann"-Sendung gehört habe:
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Die zwölf Weihnachtsfeiertage
Am ersten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
für den Birnenbaum einen Spatz.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am dritten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am vierten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am fünften Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am sechsten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am siebten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
sieben Seifensieder
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am achten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
acht alte Asseln
sieben Seifensieder
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am neunten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
neun Nasenringe
acht alte Asseln
sieben Seifensieder
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am zehnten Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
zehn zahme Ziegen
neun Nasenringe
acht alte Asseln
sieben Seifensieder
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am elften Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
elf echte Elfen
zehn zahme Ziegen
neun Nasenringe
acht alte Asseln
sieben Seifensieder
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
Am zwölften Weihnachtsfeiertag
schenkte mir mein lieber Schatz
zwölf Zwitscherlinge
elf echte Elfen
zehn zahme Ziegen
neun Nasenringe
acht alte Asseln
sieben Seifensieder
sechs Schnabeltassen
fünf Füllhörner
vier Pfirsiche
drei Drosselchen
zwei Zwiebelchen
und für’n Birnenbaum einen Spatz.
aus Irland
deutsche Fassung: Gerhard Schöne.
Tja, aus Irland stammt das Original. Damals, wenige Jahre nach der "Wende" sang ein Mädchen diese Strophen so wunderbar, dass sie mir in Erinnerung blieben. Die 12 Weihnachtstage! Auch wenn es eigentlich ja nur 2 gibt und der Heilig Abend nicht in jedem Land der Bescherung dient. In Irland wird am ersten Weihnachtstag das große Schenken zelebriert.
Und weil das Schenken oder die Auswahl von Geschenken häufig auch peinliche Situationen heror bringen kann, lässt sich so etwas durch vorherige Absprachen durchaus vermeiden.
Das Fest der Liebe ist längst zu einem Schlachtfeld des Konsumterrors verkommen. Wer gibt sich heute mit Geschenken unter 10,-- € ab? Keiner! Da muß schon locker eine weitere Null hinten dran stehen. Elektronischer Schnick-Schnack in sämtlichen Preisklassen, Gutscheine über Klamotten ( natürlich nur Markenware ) oder hyper teuere Kosmetika stehen immer noch hoch in der Gunst der Beschenkten.
Weihnachten 2011 wird sich von den vorherigen Weihnachtsfesten nicht wesentlichen unterscheiden.
Auch in diesem Jahr rollt der Euro in den Geschäften. " Süßer die Kassen nie klingeln als zu der Weihnachtszeit."
Als ich vor einigen Jahren einen Beitrag für die Internetplattform " die Gesellschafter ".de einstellte, der sich eben mit jenem Konsumwahn zu Weihnachten befasste,folgte einige Zeit später in einer ZDF-Sendung ein Beitrag eines angepassten Journalisten, der sich mit der angeblichen Gefahr der Verteufelung des Konsumverhaltens der Bundesdeutschen vor Weihnachten befasste und in dem dieser Lobhudeler des Systems konstatierte, dass die Konsumkritik so lange ausgeübt wird, wie das nächste Kaufhaus Pleite ginge. Eine vage Behauptung dieses CDU-Haussenders, denn die Pleiten gab es zwar ( Quelle ), diese hatten jedoch andere Ursachen ( die Raffgier und das die Bilanztricks des Ex-Managers Middelhoff ).
So lasset die Kunden zu mir kommen, damit ihnen die Konten geplündert und das Gehalt später gepfändet werden kann.Alles im Namen des Weihnachtsmanns und des wahnwitzigen Konsums.
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