Conan - Arnie und die zerstörerische Wut eines Barbaren aus dem VHS-Reich der 80er Jahre.


Beim Aufräumen meines Schranks kam sie wieder ans Tageslicht, die VHS- Videokassette mit Arnold Schwarzenegger in seiner martialischen Rolle als " Conan ",der Barbar. Die Videokassettenhülle katapultierte mich beim näheren Hinsehen sofort in die 80er Jahre zurück. In jene Zeit also, als ich ohne Geld, dafür mit sehr viel Zeit im Mensa-Wohnheim der Universität Bremen hockte und mich mit den faden Sendungen der Öffentlich Rechtlichen herum plagen musste, während viele andere Mitstreiter bereits über einen Videorecorder verfügten.
Es war die Zeit der Videotheken, die wie Pilze aus dem Boden schossen und durch Knebelverträge und völlig überzogene Tarife für die entliehenen Kassetten, so manchen Film-Junkie die Kohle aus der Tasche luchsen konnten. Ob nun Zeichentrickfilme in allen Variationen, ob Spielfilme, deren Verfalldatum längst um Jahre überschritten war oder um Pornofilme, in denen die Dialoge sich nur auf ein " Aaaah,Oooh oder tiefer " reduzierten, sie gehörten zu den Standards der Verleihhöllen, die sich zum Teil in riesigen, Fabrik artigen Gebäuden befanden und in deren Regalmetern tausende von schwachsinnigen Titeln befanden.

Während es inzwischen "in" war ab Freitagabend  sich mit Videokassetten einzudecken und am Sonntagmorgen bereits mit knall-rot unterlaufenen Augen herum zu laufen, gehörte zum Filmkonsum des Pantoffelkinos in Aspik natürlich das Bier, die Tüte "Fanny "-Kartoffelchips und die Schachtel " Marlboro " für 2,-- DM mit 11 Stück Inhalt, die natürlich an einem Abend durch gequarzt wurde.
Ob nun Teenager, junger Ehemann oder subalternder  Frührentner, sie alle gehörten zu den Stammkunden der Videotheken und halfen mit, den Videokassetten-Wahn in Gänze unzusetzen. Es war ab den frühen 80er Jahren eine wahre Stadt-und Landplage,die sich als Kontrastprogramm zu dem Fernsehbrei in den mindestens 3 Fernsehsendern ausbreitete.

Mangels Alternativen in Gestalt der damals noch nicht existenten Privatsender, flüchtete der Kleingeistige, der Kulturbanause und Protagonist aus der Fraktion der Mühsam und Beladenen in die nicht heile Welt der VHS - Videofilme. Je größer die Nachfrage an Filmmaterial wurde, desto schneller produzierten die Studios ihren teilweise nicht sehbaren Müll an B - und C-Videos. Es entstanden ganze Vertriebsstraßen, von der Herstellung bis zum Verleih wurde jeder Dollar. jeder Franc und jede Mark abgeschöpft. Der nach Material geifernde Kunde zog sich fast jeden Dreck hinein, der in den Regalen angeboten wurde.

Es war die große Zeit der Horror - und Actionfilme, der Darsteller, die in der sonstigen Filmbranche kaum oder eine nur unter geordnete Rolle spielten.
Zu ihnen zählte einst auch ein gewisser Arnold "Arnie" Schwarzenegger. Er spielte die Hauptrolle in einem Fantasiefilm mit dem eindeutigen Titel " Conan, der Barbar " und " Conan, der Zerstörer ". Diese Filme zeichnen sich durch mehr als nur sparsame Dialoge aus und vermitteln exzessive Gewalt in sämtlichen Varianten. Da spritzt das Blut, da quillt das Gedärm aus menschlichen Körpern, da rollen die Köpfe der Gegner im Dutzend und die Gliedmaßen der Ungeheuer wirbeln durch die Luft. Wo " Conan " mit seinem Schwert zuschlägt, bleibt keine Kreatur mehr am Leben.

Arnold Schwarzenegger war ja bekanntlich einige Jahre zuvor zum " Mister Universum " gekrönt worden. Seine mutantenhafte Figur half ihm, ob eine derartige Rolle ausfüllen zu können. " Conan ", das war ihm auf dem Leib geschnitten. So wütete er zusammen mit einigen Kumpanen gegen das Böse und vernichtete es. Ob nun in Gestalt eines Schlangengottes, eines Riesen oder eines Ungeheuers. Sie alle bezahlen den Kampf gegen den Gladiator mit den Bizeps, die so groß wie die Oberschenkel von Gerd Müller waren, mit dem eigenen Leben.

" Conan ", also " Arnie " war einst Kult. Erst viele Jahre später, der Video-Boom war im Sinkflug, kaufte ich mir jenen Kassette von einem der ungezählten Grabbeltische in einem " Wal Mart "-Bunker in Bremen für sage und schreibe 5,-- Deutsche Mark. So weit war also " Conan " gesunken. Die Qualität des Films zeigte sich eher bescheiden, denn inzwischen waren die TV-Geräte längst verbessert worden und hatten hoch auflösende Bildschirme. " Conan " quälte sich deshalb in nur bescheidener Filmqualität durch sein Abenteuer als Rächer seiner vom Schlangengott getöteten Eltern und seines Volkes.

 "  Conan lebt in der mythischen Welt (Hyboria), die sich im Umbruch zur Eisenzeit befindet. Er stammt aus Cimmerien. Waffen aus Stahl sind wertvoll, das Wissen um ihre Herstellung ein gut gehütetes Geheimnis der Cimmerier. Sein Vater lehrt Conan den Glauben an Crom, den Gott des Stahls und des Krieges.
Als Kind erlebt Conan, wie sein Dorf vom Schlangenkultführer Thulsa Doom und seinen Kriegern überfallen wird. Conans Mutter wird dabei vor seinen Augen von Thulsa Doom mit dem Schwert seines Vaters enthauptet. Die überlebenden Kinder, unter ihnen Conan, schickt er in die Sklaverei. Über Jahre hinweg muss Conan eine primitive Mühle (Wheel of Pain) antreiben und wird dadurch sehr stark. Ein Nomadenfürst wird auf ihn aufmerksam und lässt Conan fortan als Gladiator antreten. Nach vielen Siegen wird er freigelassen.
Von nun an zieht Conan durch die Welt. In einer Grabkammer findet er ein altes und mächtiges Schwert (das Schwert von Atlantis). Conan freundet sich mit dem Dieb Subotai an und gewinnt die Liebe der Kriegerin Valeria. Dann erfährt er von einem geheimnisvollen Schlangenkult, der sich immer weiter ausbreitet. Hinter dem Kult steckt Thulsa Doom, der Macht über die Menschen gewinnen will. Der greise König Osric bittet Conan und seine Begleiter, seine Tochter zurückzubringen, die dem Schlangenkult verfallen ist. Conan nimmt den Auftrag an, da er sich an Thulsa Doom rächen will, abgesehen davon stellte Osrics eine hohe Belohnung in Aussicht.
Valeria bittet Conan, sich mit der Belohnung, die sie zuvor schon erhalten haben, zur Ruhe zu setzen, doch getrieben von Rachegefühlen, bricht Conan im Morgengrauen allein in Thulsa Dooms Reich, in dessen Kultstätte, den Berg der Macht ein. Conan wird gefangen genommen, Thulsa DoomConan von Subotai gerettet und zum Magier Akiro gebracht, dem Erzähler der Geschichte. Akiro beschwört Geister, die Conans Leben retten, nachdem Valeria ihr eigenes Leben verpfändet hatte.
Begleitet von Valeria und Subotai dringt Conan ein zweites Mal in Thulsa Dooms "Berg der Macht" ein und entführt Osrics Tochter. Auf der Flucht wird Valeria durch eine Schlange getötet, die Thulsa Doom in einem Pfeil verwandelt hatte. Conan und Subotai entkommen mit der Prinzessin zu Akiro, Valeria erhält eine Feuerbestattung. Thulsa Doom und seine Krieger verfolgen die Gefährten. Conan, Subotai und Akiro nehmen den Kampf auf und töten ihrer Gegner. Conan stellt sich Rexor, der rechten Hand Thulsa Dooms, der einst das Schwert von Conans Vater geraubt hatte. Bei diesem Kampf wird Conan fast getötet, doch bewahrt ihn die geisterhafte Erscheinung Valerias vor einem tödlichen Hieb. Conan besiegt Rexor und erbeutet das im Kampf zerbrochene Schwert seines Vaters.
Thulsa Doom kann entkommen. Conan verfolgt ihm allein zu dessen Kultstätte. Mit dem zerbrochenen Schwert seines Vaters enthauptet er Thulsa Doom während einer öffentlichen Zeremonie. Die Anhänger des Schlangenkults verlassen daraufhin desillusioniert die Kultstätte, die Conan niederbrennt. "

-   Zitatende  -
( WIKIPEDIA, Conan,der Barbar )

Auch der zweite " Conan " - Film verspricht nicht die großartigen schauspielerischen Leistungen. In dem Titel " Conan, der Zerstörer " sterben in den ersten zwei Minuten mehr als drei Dutzend Krieger durch dessen Schwerthiebe.

" Die gleichermaßen schöne wie bösartige Königin Taramis bittet Conan um Hilfe. Er soll ihre Nichte, Prinzessin Jehnna, zum Schloss des Zauberers Toth-Amon geleiten, um einen magischen Diamanten zu beschaffen. Als Gegenleistung verspricht sie ihm, seine geliebte Valeria von den Toten zurückzuholen. Der Diamant selbst, den nur die auserwählte Prinzessin berühren darf, ist der Schlüssel zu einem weit größeren Schatz, einem mit Juwelen besetzten Horn, welches Dagoth, den träumenden Gott, wiedererwecken soll, wenn man es in die Stirn seiner Statue einsetzt.
So begibt sich Conan mit seinen Begleitern, dem Dieb Malak, dem Zauberer Akiro, der Kriegerin Zula und der Prinzessin Jehnna sowie deren Leibwächter Bombaata auf den Weg zu Toth-Amons Eispalast, der aus der Mitte eines Sees aufragt. In der Nacht vor der Überfahrt zum Schloss wird Jehnna von Toth-Amon entführt, er will die Macht des Artefaktes für sich. Conan und seine Gefährten machen sich daran, sie zu retten. Im Spiegelsaal des Schlosses, in dem sich auch das Juwel befindet, kommt es zum Kampf zwischen Conan und dem Zauberer, der ihm in Gestalt eines gorillaähnlichen Monsters gegenübertritt.
Nachdem Toth-Amon besiegt und der Diamant in ihren Besitz gebracht worden ist, reist die Gruppe weiter zum Tempel, in dem das Horn verwahrt wird. Unterwegs werden sie von Soldaten angegriffen, die Jehnna entführen. Conan gelingt es allerdings die Angreifer zu besiegen und die Prinzessin zu befreien. Er vermutet hinter dem Angriff Bombaatas Leute, doch dieser versichert Conan glaubhaft, dass er mit dem Überfall nichts zu tun hätte.
Beim Tempel angekommen, erwartet sie bereits der Hüter des Horns mit seinen Schergen. Auch er will die Macht des träumenden Gottes für sich beanspruchen.
Nach harten Kämpfen und einem magischen Duell zwischen Akiro und dem Hüter, der auch ein Zauberer ist, gelingt ihnen die Flucht durch einen Tunnel, den Bombaata jedoch einstürzen lässt, ehe Conan und seine Freunde herauskommen können. Er hatte von Königin Taramis eigene Befehle erhalten, Jehnna und den Schatz unversehrt nach Hause zu bringen, jedoch Conan zu töten. Jehnna, als Überbringerin des Horns, soll dem träumenden Gott geopfert werden.
Nun erkennt Conan, dass Taramis' Versprechen nur eine Lüge war, und macht sich auf den Weg, Jehnna vor ihrem Schicksal zu bewahren.
Durch einen Geheimgang, den vor Jahren ein Verwandter von Malak angelegt hatte, gelangen sie in die Palastanlage, wo es zunächst zu einem Showdown zwischen Conan und dem hinterhältigen Bombaata kommt.
Inzwischen ist die große Zeremonie zur Wiedererweckung der Gottheit in vollem Gange, das Horn wurde wieder in die Stirn des Gottes eingesetzt, und dieser erwacht zu neuem Leben. Conan kann die Opferung von Jehnna im letzten Augenblick verhindern, durch die Störung des Rituals allerdings verwandelt sich Dagoth in einen abscheulichen Dämon, der nur besiegt werden kann, indem man ihm das magische Horn wieder herausreißt. Königin Taramis wird bei dem Versuch, das Ungeheuer zu beschwichtigen, von diesem getötet.
Nachdem alles Böse seine gerechte Strafe erhalten hat, vergibt Jehnna, nun Königin, die höchsten Ämter ihres Reiches als Belohnung an Conans Gefährten. Zula soll den Posten des obersten Kriegsherrn einnehmen, Akiro wird zum Ratgeber der Königin ernannt, und Malak erhält, aufgrund seines tollpatschig-freundlichen Wesens, den Posten des Hofnarren. Conan selbst bietet sie an, an ihrer Seite mit ihr zu herrschen, er lehnt jedoch ab und zieht alleine weiter auf der Suche nach seinem eigenen Reich und seiner verlorenen Königin. "

-  Zitatende  -
(WIKIPEDIA, Conan,der Zerstörer)

Die Brikett frisierte Grace Jones bewegt sich gazellenhaft als Amazone durch den Film und lässt auch so manchen Schmunzler dabei aufkommen, obwohl das sonstige Umfeld im Jahre 1984 nicht zum Lachen war, denn die Menschheitseuche Nummer Eins " AIDS " wütete auf dem afrikanischen Kontinent und brachte auch in Amerika und Europa so manchen Sexbessenen ins Grab. Dennoch Grace Jones, die sich auch als Sängerin versuchte, ist in diesem Brutalo-Film aller erste Klasse. Sie wertete die einfältige Handlung und die dünnen Dialoge allein durch ihre Mimik mehr als auf.

Als ich die Videokassette mit unser aller  Arnie ", der es ja inzwischen zu noch mehr Ruhm und Ehre in der großen Politik gebracht hat, wieder in das egal schob, durch zuckte mich ein Geistesblitz: Ich hätte sie eh nicht mehr abspielen können, weil der "Quelle Universum " - Videorecorder bereits seit vielen Jahren defekt ist. So vergeht die Zeit!

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