Udo Reiter: " Gestatten, dass ich sitzen bleibe. Mein Leben. " - Der öffentliche Abgesang eines gescheiterten MDR - Intendanten?
Frage: " Wer ist Dr. Udo Reiter? "
" Nie gehört! ", wird bei mindestens 98 von 100 Befragten im Westen und 90 von 100 im Osten, die Antwort lauten. " Muss man den kennen? ", könnte eine der vielen Gegenfragen lauten. Antwort hierauf " Nein, nicht wirklich. "
Doch der promovierte Mann hat nach der Wiedervereinigung in den drei Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen - Anhalt viel bewegt. Sicherlich nur im öffentlich - rechtlichen Rundfunk und Fernsehen, aber, immerhin.
Denn Dr. Udo Reiter war vom 7. Juli 1991 bis 1. November 2011 der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunk ( MDR ).
http://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Reiter
Reiter war während seiner Amtszeit nicht unumstritten. Vor allem wohl deshalb nicht, weil er aus der Drei - Länder - Anstalt einen bunten Gemischtwarenladen kreierte. Das lag wohl auch daran, dass Reiter sich mit dem flächenmäßig größten Teil der abgewickelten und wieder vereinten DDR zu beschäftigen hatte. Während der NDR, mit Ausnahme von Radio Bremen, im Nordverbund, also durch Hamburg, Niedersachsen und Schleswig - Holstein, in konsequenter Weise das " neue " Bundesland Mecklenburg - Vorpommern annektierte und zum Teil regionalisierte, der ORB mit seinem Sitz in Potsdam, zunächst das Bundesland Brandenburg bediente, ehe dieser am 01.05.2003 mit dem SFB fusionierte ( vgl. bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostdeutscher_Rundfunk_Brandenburg ), ließen die einstigen Verantwortlichen für das übrige " Beitrittsgebiet " den MDR in den Kampf um Moneten und Quoten auf die Zwangsgebühren zahlenden Bewohner los.
Im Zuge weiterer Reformen, besonders einer erwünschten Regionalisierung des Mitteldeutschen Rundfunk, stampfte die Rundfunk - und Fernsehanstalt bis dato eine Vielzahl von Programmen aus dem Boden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutscher_Rundfunk
Maßgeblich daran beteiligt war Udo Reiter. Er drückte dieser Anstalt für 20 Jahre seinen Stempel auf und sorgte sicherlich auch dafür, dass der Sender nicht nur innerhalb des vorgesehenen Empfangsgebiets bei eine Vielzahl von Hörern und Zuschauern beliebt blieb.
Allerdings fielen in die Reiter - Ära auch eine Reihe von Skandalen, wie der um den einstigen Sportchef Wilfried Mohren, der sich über den MDR mittels erheblicher Werbeeinnahmen selbst bereicherte. Auch der " KiKa " - Skandal, innerhalb dessen einige, unter anderem auch leitende, Mitarbeiter aus Erfurt wegen Untreue und Betruges strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurden, fällt - wenn auch nur indirekt, weil der KiKa nur zum Teil dem Verantwortungsbereich des MDR unterstellt ist, in die Reiter - Zeit bis 2011.
http://de.wikipedia.org/wiki/KiKA#Betrugsvorw.C3.BCrfe
Nun ist Dr. Udo Reiter Pensionär. Ein sozialer Status, in und mit dem sich ein ehemaliger Intendant einer größeren Rundfunk - und Fernsehanstalt in der Bundesrepublik durchaus sehr gut leben lässt; zumal sämtliche angestellten Mitarbeiter des MDR von Beginn an West - Bezüge erhielten. Die Frage eines Journalisten, ob ihm bereits wenige Monate nach seiner Verabschiedung als MDR - Intendant langweilig geworden sei, beantwortet Reiter glatt mit " Nein! "
Langweilig könnte jedoch das Buch sein, dass der Ex - Intendant seit dem 17. Februar mit der üblichen Verkaufsstrategie in den üblichen Printmedien vorstellen lässt. Der " Aufbau " - Verlag in Berlin muss nämlich hierfür ordentlich die Werbetrommel rühren, denn im Westen wird das autobiographische Reiter - Buch mit Sicherheit kein Renner. Nicht, weil es für den Außenstehenden nicht interessant wäre, einem 68jährigen, berufserfahrenen Medien - Mitarbeiter, der zudem seit 45 Jahren das Leben im Rollstuhl verbringen muss, einmal über die Schulter zu schauen, nein, dazu kommt es in dem Schriftwerk erst gar nicht; jedenfalls nicht in der vielleicht erhofften oder gewünschten Form.
Udo Reiter berichtet mehr über sich selbst, als über seine Tätigkeit beim MDR. Er rechnet weder mit seinen Kritikern ab, noch kritisiert er das öffentlich - rechtliche Rundfunk - und Fernsehsystem und deren üppig bezahlte Vertreter. Wer gedacht hat, Reiter plaudert munter über seine vielen MDR - Skandale, über die vielen Prominenten oder über die unsägliche Einflussnahme der Politik auf die Programme und die dortige Meinungsbildung. Nichts von dem soll dieses Buch.bieten.
Ansatzweise wird Reiter dann doch zum Gesellschaftskritiker, als er über die ungezählten Hasardeure, die in den ersten Nachwendejahren wie die Schmeißfliegen in die Neuen Bundesländer einfielen und hier den eher blau - äugigen Schwestern und Brüdern aus der " Zone ", der " DDR " oder noch schlimmer der " SBZ ", alles an kapitalistischen Auswurf präsentierten verkauften und sich unter der Begehung von Straftaten in sämtlichen Facetten, deren Eigentum unter den Nagel rissen, sogar emotional berichtet und jene Halunken von einst als " Pack bezeichnet, das einst im Westen nichts geworden sei.
Richtig so, ganz meiner Meinung! Das war´s denn aber schon!
Sicherlich als " Mann der ersten Stunde ", wodurch er von Bayern aus kommend, dem unwissenden Osten zu zeigen hatte, wie " freier " Rundfunk und nicht zensiertes Fernsehen funktioniert, hat er vielleicht genug aus den " wilden " Aufbaujahren zu berichten, aber das Hauptaugenmerk legt er in die Privatperson Udo Reiter, den - nach eigener Einschätzung - schlechten Ehemann, Vater und den selbst verursachten familiären Dauerkonflikt. Er berichtet aber auch, wie er einst als BR - Hörfunkchef den sehr jungen Moderator Günther Jauch nach Meinungsverschiedenheiten vor die Tür setzte, dafür den Kollegen Thomas Gottschalk protegierte, wie er - ohne die Familie zu informieren - dann 1991 zum MDR gelangte. Usw. usf.
Der Privatier Reiter plaudert aus dem privaten Nähkästchen, ohne jedoch über die ganz großen Probleme während seiner MDR - Tätigkeit auszuschreiben, die er de facto mit zu verantworten hatte.
Dafür hat er am 24. Februar 2013 den " Tommi " Gottschalk über den Großen Teich fliegen lassen, damit dieser in Leipzig an Reiter´s Buchpräsentation erscheint, damit die Verkaufszahlen forcieren hilft und ein eher langweiliges Sachbuch ordentlich über den grünen Klee lobt.
Ob diese hilft, scheint zweifelhaft zu sein, denn bei dem ebenfalls Skandal gebeutelten Online - Versandhausgiganten " Amazon " steht zu dem Reiter - Buch nicht eine einzige Leser - Rezension. Gleiches gilt für den Bertelsmann - Verlag " Weltbild " und den Aufbau Verlag in Berlin.
Dafür tingelt Udo Reiter nunmehr durch die Lande. Er hält Lesungen zu seinem Werk. Eintritt kostet dieses Ereignis natürlich auch. Zwischen 7,80 € und 9,80 €, sind Sie dabei!
Nö, das muss nicht sein.
" Nie gehört! ", wird bei mindestens 98 von 100 Befragten im Westen und 90 von 100 im Osten, die Antwort lauten. " Muss man den kennen? ", könnte eine der vielen Gegenfragen lauten. Antwort hierauf " Nein, nicht wirklich. "
Doch der promovierte Mann hat nach der Wiedervereinigung in den drei Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen - Anhalt viel bewegt. Sicherlich nur im öffentlich - rechtlichen Rundfunk und Fernsehen, aber, immerhin.
Denn Dr. Udo Reiter war vom 7. Juli 1991 bis 1. November 2011 der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunk ( MDR ).
http://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Reiter
Reiter war während seiner Amtszeit nicht unumstritten. Vor allem wohl deshalb nicht, weil er aus der Drei - Länder - Anstalt einen bunten Gemischtwarenladen kreierte. Das lag wohl auch daran, dass Reiter sich mit dem flächenmäßig größten Teil der abgewickelten und wieder vereinten DDR zu beschäftigen hatte. Während der NDR, mit Ausnahme von Radio Bremen, im Nordverbund, also durch Hamburg, Niedersachsen und Schleswig - Holstein, in konsequenter Weise das " neue " Bundesland Mecklenburg - Vorpommern annektierte und zum Teil regionalisierte, der ORB mit seinem Sitz in Potsdam, zunächst das Bundesland Brandenburg bediente, ehe dieser am 01.05.2003 mit dem SFB fusionierte ( vgl. bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostdeutscher_Rundfunk_Brandenburg ), ließen die einstigen Verantwortlichen für das übrige " Beitrittsgebiet " den MDR in den Kampf um Moneten und Quoten auf die Zwangsgebühren zahlenden Bewohner los.
Im Zuge weiterer Reformen, besonders einer erwünschten Regionalisierung des Mitteldeutschen Rundfunk, stampfte die Rundfunk - und Fernsehanstalt bis dato eine Vielzahl von Programmen aus dem Boden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutscher_Rundfunk
Maßgeblich daran beteiligt war Udo Reiter. Er drückte dieser Anstalt für 20 Jahre seinen Stempel auf und sorgte sicherlich auch dafür, dass der Sender nicht nur innerhalb des vorgesehenen Empfangsgebiets bei eine Vielzahl von Hörern und Zuschauern beliebt blieb.
Allerdings fielen in die Reiter - Ära auch eine Reihe von Skandalen, wie der um den einstigen Sportchef Wilfried Mohren, der sich über den MDR mittels erheblicher Werbeeinnahmen selbst bereicherte. Auch der " KiKa " - Skandal, innerhalb dessen einige, unter anderem auch leitende, Mitarbeiter aus Erfurt wegen Untreue und Betruges strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurden, fällt - wenn auch nur indirekt, weil der KiKa nur zum Teil dem Verantwortungsbereich des MDR unterstellt ist, in die Reiter - Zeit bis 2011.
http://de.wikipedia.org/wiki/KiKA#Betrugsvorw.C3.BCrfe
Nun ist Dr. Udo Reiter Pensionär. Ein sozialer Status, in und mit dem sich ein ehemaliger Intendant einer größeren Rundfunk - und Fernsehanstalt in der Bundesrepublik durchaus sehr gut leben lässt; zumal sämtliche angestellten Mitarbeiter des MDR von Beginn an West - Bezüge erhielten. Die Frage eines Journalisten, ob ihm bereits wenige Monate nach seiner Verabschiedung als MDR - Intendant langweilig geworden sei, beantwortet Reiter glatt mit " Nein! "
Langweilig könnte jedoch das Buch sein, dass der Ex - Intendant seit dem 17. Februar mit der üblichen Verkaufsstrategie in den üblichen Printmedien vorstellen lässt. Der " Aufbau " - Verlag in Berlin muss nämlich hierfür ordentlich die Werbetrommel rühren, denn im Westen wird das autobiographische Reiter - Buch mit Sicherheit kein Renner. Nicht, weil es für den Außenstehenden nicht interessant wäre, einem 68jährigen, berufserfahrenen Medien - Mitarbeiter, der zudem seit 45 Jahren das Leben im Rollstuhl verbringen muss, einmal über die Schulter zu schauen, nein, dazu kommt es in dem Schriftwerk erst gar nicht; jedenfalls nicht in der vielleicht erhofften oder gewünschten Form.
Udo Reiter berichtet mehr über sich selbst, als über seine Tätigkeit beim MDR. Er rechnet weder mit seinen Kritikern ab, noch kritisiert er das öffentlich - rechtliche Rundfunk - und Fernsehsystem und deren üppig bezahlte Vertreter. Wer gedacht hat, Reiter plaudert munter über seine vielen MDR - Skandale, über die vielen Prominenten oder über die unsägliche Einflussnahme der Politik auf die Programme und die dortige Meinungsbildung. Nichts von dem soll dieses Buch.bieten.
Ansatzweise wird Reiter dann doch zum Gesellschaftskritiker, als er über die ungezählten Hasardeure, die in den ersten Nachwendejahren wie die Schmeißfliegen in die Neuen Bundesländer einfielen und hier den eher blau - äugigen Schwestern und Brüdern aus der " Zone ", der " DDR " oder noch schlimmer der " SBZ ", alles an kapitalistischen Auswurf präsentierten verkauften und sich unter der Begehung von Straftaten in sämtlichen Facetten, deren Eigentum unter den Nagel rissen, sogar emotional berichtet und jene Halunken von einst als " Pack bezeichnet, das einst im Westen nichts geworden sei.
Richtig so, ganz meiner Meinung! Das war´s denn aber schon!
Sicherlich als " Mann der ersten Stunde ", wodurch er von Bayern aus kommend, dem unwissenden Osten zu zeigen hatte, wie " freier " Rundfunk und nicht zensiertes Fernsehen funktioniert, hat er vielleicht genug aus den " wilden " Aufbaujahren zu berichten, aber das Hauptaugenmerk legt er in die Privatperson Udo Reiter, den - nach eigener Einschätzung - schlechten Ehemann, Vater und den selbst verursachten familiären Dauerkonflikt. Er berichtet aber auch, wie er einst als BR - Hörfunkchef den sehr jungen Moderator Günther Jauch nach Meinungsverschiedenheiten vor die Tür setzte, dafür den Kollegen Thomas Gottschalk protegierte, wie er - ohne die Familie zu informieren - dann 1991 zum MDR gelangte. Usw. usf.
Der Privatier Reiter plaudert aus dem privaten Nähkästchen, ohne jedoch über die ganz großen Probleme während seiner MDR - Tätigkeit auszuschreiben, die er de facto mit zu verantworten hatte.
Dafür hat er am 24. Februar 2013 den " Tommi " Gottschalk über den Großen Teich fliegen lassen, damit dieser in Leipzig an Reiter´s Buchpräsentation erscheint, damit die Verkaufszahlen forcieren hilft und ein eher langweiliges Sachbuch ordentlich über den grünen Klee lobt.
Ob diese hilft, scheint zweifelhaft zu sein, denn bei dem ebenfalls Skandal gebeutelten Online - Versandhausgiganten " Amazon " steht zu dem Reiter - Buch nicht eine einzige Leser - Rezension. Gleiches gilt für den Bertelsmann - Verlag " Weltbild " und den Aufbau Verlag in Berlin.
Dafür tingelt Udo Reiter nunmehr durch die Lande. Er hält Lesungen zu seinem Werk. Eintritt kostet dieses Ereignis natürlich auch. Zwischen 7,80 € und 9,80 €, sind Sie dabei!
Nö, das muss nicht sein.
Kommentare
...Aber so lange man sich noch in Ostalgie und sonnenscheinender Volksverblödung suhlt, hat man auch ein Publikum. Genau an dem liegt es am Ende auch, denn wenn diesen Schrott-Sender keiner einschalten würde, wäre eine weitere Daseinsberechtigung im Handumdrehen nicht mehr diskustabel. Aber was soll´s. Was reg ich mich auf...
PS: Heute bekommt Dortmund den Sack voll, wetten? Was tippt der größte Bazi-Freund der Blogsphär? ;o)