Bushido, Hoeneß, wer noch? " Money For Nothing And The Tax Is Free?
Da hat der Fiskus, genauer gesagt, die Steuerfahndung Berlin einen weiteren Prominenten an die Hammelbeine gefasst. Bushido heißt der Mann und soll angeblich seit Jahren Steuern hinterzogen haben. Nach dem spektakulären Ermittlungsfall in München, in dessen Verlauf der FC Bayern - Präsident Hoeneß wegen Steuerhinterziehung am Haken der Strafverfolgungsbehörden hängt, wurde nun ein gewisser Anis Mohamed Youssef Ferchichi verdächtigt, dem Staat, also der Allgemeinheit Abgaben vorenthalten zu haben.
Der Unterschied zum laufenden Verfahren gegen den Bayern - Hoeneß ist nur marginal: Hoeneß ist trotz der Straftaten weiterhin beliebt und wird nicht nur von den FCB - Fans, den Bayern insgesamt, sonder auch in anderen Teilen dieses Landes noch immer in den Himmel gehoben. Bushido indes polarisiert und gilt eher als Rüpel und per se als Krimineller. Das unterscheidet aber nicht nur die beiden Promis voneinander, sondern auch jene, die sich aus Angst vor der Aufdeckung ihrer kriminellen Machenschaften seit der permanenten Berichterstattung über die Causa Hoeneß in sämtlichen Medien, nun selbst angezeigt haben.
Ein wahrer Selbstanzeige - Wahn greift hiernach in jenen gesellschaftlichen Kreisen Platz, in denen der Grundsatz des selbst gefälligen Zurschaustellens des nicht selbst erarbeiteten Wohlstands zur gepflegten Note gehört, wie die mehr als doppelt so junge Zweitfrau und der noch jüngere Zweitwagen für die eigene Hausfrau im fremd finanzierten Eigenheim, draußen, im Grünen vor der Stadt. Hier, wo dieses uniforme Verhalten nicht weiter auffällt, weil ja alle meinen, sie seien einmalig. Die am Fiskus vorbei geschleusten Moneten beruhigen das eigene Gewissen aber nur für eine kurze Zeit. Solange, bis wieder eine weitere " Steuer - CD " eines frustrierten Ex - Mitarbeiters einer ausländischen Bank angeboten und von einem Bundesland aufgekauft wird. Dann überrollt eine Flutwelle, ein wahrer Anzeigen - Tsunami die jeweiligen Finanzbehörden.
Stoisch werden die Finanzbeamten die Fälle abarbeiten, die ihnen von findigen Steuerberatern und Steuerfachanwälten im - vielleicht geschliffenen - Fachjargon und - hoffentlich - in rechtlichen einwandfreier Form ( nicht, wie es der wohl überforderte Steuerberater des Ulrich Hoeneß versuchte ) zugeleitet wurden. So werden in den nächsten Wochen und Monaten an einige Tausend Steuerhinterzieher von Amts wegen überarbeitete Steuerbescheide ergehen, in denen saftige Nachforderungen nebst Zinsen und Säumniszuschlägen, einige Millionen mehr in die klammen öffentlichen Kassen spülen. Und dieses alles noch vor der Bundestagswahl.
Merkel müsste eigentlich gut gelaunt sein, wenn sie morgen Abend dem Londoner Wembley Stadion ihre Aufwartung macht und neben den üblichen Fußballgrößen, wie Platini, Miersbach und Co. sitzen wird. Anschließend möchte sie sich noch den Uli zur Brust nehmen und ihm sagen, dass es mit der Freiheit für wohlhabende Bürger auch im Jahr 2013 so seine Grenzen hat. Nicht jeder Mann und jede Frau können über ihr Vermögen selbst bestimmen, wie es ihnen beliebt. Steuern müssen eben sein. Damit auch ein Uli Hoeneß und Bushido ihr Ego in der Öffentlichkeit ausspielen können.
Denn: Wo kämen wir denn hin, wenn der Hoeneß illegale Geschäfte mutmaßlich zugunsten des großen deutschen Rekordmeisters betreibt, Bushido jeden kleinen, popeligen Internetnutzer gnadenlos zur Sau macht, nur weil er seine schwachsinnigen Lieder auf Tauschbörsen absaugt ohne die notwendigen 0,99 Euro dafür an den Musikverlag, die Gema und schließlich ihn abzulöhnen?
Nein, wo kämen wir denn hin, wenn der Uli sich öffentlich als Wohltäter präsentiert, von Leistungswillen und Schaffenskraft palavert, aber keine Steuern auf Schmiergelder zahlt, die er vermutlich für den Verein einkassiert und klamm heimlich in die Schweiz transferiert hat? Wo kämen wir denn hin, wenn Bushido seine Einnahmen, die er aus dem Verkauf seiner blödsinnigen Rap - Songs, aus der noch dümmeren Werbung und den Honoraren aus der Exklusivvermarktung seiner vermeintlichen Skandale einheimst, nicht - so wie es jeder Lohn - und Gehaltsempfänger ungefragt muss - ordnungsgemäß versteuert?
So geht das nicht, meine Herren! Wie kann der Staat, also wir alle, seine zunehmend umfangreichen Aufgaben wahrnehmen und die maroden Straßen sanieren, die noch baufälligeren Universitäten und Schulen wieder in Schuss bringen und den Abgehängten dieser Gesellschaft, dem Prekariat, den Sozialtransfersleistungsbeziehern ( das ist auch ein Titel ) die Zahlungen verweigern, damit diese ihre unqualifizierten Fallmanager anschließend mit dem Hammer schlagen können? Wie kann der Staat den vielen Rentnern und Pensionären sowie abgschobenen Politikern ( siehe Scheel, Herzog, Wulff, Schavan, von und zu Guttenberg, Jung und demnächst Kristine Schröder, Ursula von der Leyen, Guido Westerwelle ) ihre Renten -, Pensions - und Versorgungsansprüche erfüllen? Wie kann der Staat weiterhin viele Milliarden für sinnlose Prestigeprojekte, wie die Euro Hawk, den Flughafen Berlin - Brandenburg oder die Elb - Philharmonie verpulvern?
Wer keine Steuern zahlt nur weil er sehr gut verdient, der hat eben keinen Anspruch auf Leistungen, die die Gesellschaft zur Verfügung stellt. Basta! Und deshalb gilt für Konsorten wie Bushido, Hoeneß, Zumwinkel, die sich auf der Sonnenseite dieser Moneten geilen Gesellschaft, mit ihren auf Äußerlichkeiten fixierten und von medialem Müll bestimmten Handlungen befinden, alle Male der Grundsatz:
" Money For Nothing. But No Tax Free! "
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