Ein buntes Osterei im Briefkasten.
Nun ist er bald vorbei, der erste Ostertag des Jahres 2014. Auch das Wetter spielte mit. Es war zwar nicht vorsommerlich, aber immerhin so warm und trocken, dass der Gartennutzer seine Haupt in einem sonnigen Plätzchen bescheinen lassen konnte. Und während sich der erste Osterbesuch verabschiedete, das ARD Nachmittagsprogramm ungesehen dahin plätscherte, weil es einfach grottenschlecht war und allenfalls in der Halbzeitpause des letzten Bundesligapflichtspiel zwischen dem VFB Stuttgart und dem FC Schalke 04, beim Durchzappen, für wenige Sekunden Beachtung findet, beschäftige ich mich mit der Post vom Samstag.
Neben allerlei Reklame und Einwurfblättchen, der neusten " SPIEGEL " - Ausgabe, finde ich ein blaues Faltblatt. Ich lege es auf die Zeitung, den " SPIEGEL " und die anderen Faltblätter. " Wieder so eine Reklame. ", dachte ich.
Eher achtlos schob ich den Papierhaufen auf den Küchentisch und widmete mich anderen Dingen, wie der Kaffeezubereitung. Da lag des blaue Faltblättchen nun - ungelesen.
Doch es sollte nich so bleiben. Nachdem ich mir den ersten Kaffee gebrüht hatte, nahm ich mir den Paierstapel vor.
" Mut zu Deutschland ", stand da als erste Zeile auf blauem Untergrund. Und weiter: " MUT ZU DRESDEN SACHSEN UND EUROPA "
Zuletzt las ich: " Alternative für Deutschland "
Ach, so, daher weht der Wind.
Ich öffnete das Faltblättchen und las weiter. Von Dresden, das besser als jetzt regiert wird, war da die Rede. Damit wäre ich sofort einverstanden.
Weiter ging es mit Forderungen, die sich auf eine Verbesserung der Straßen, des Kinderbetreuungsangebots und - sehr wichtig - der Nichterhöhung der Grundsteuer reduzieren. Damit wäre ich auch einverstanden. Es folgen die üblichen Schlagworte, wie Bildung, Sicherheit und Stärkung der Familien. Gut, damit könnte ich auch noch konform gehen.
Etwas versteckt in den zahlreichen politischen Aussagen finden sich dann doch jene Begriffe, mit denen ich auf Kriegsfuß stehe: " Stolz, Heimat " und " Freie Fahrt für Dresden! Freie Fahrt für Deutschland!" oder " Erst Dresden, dann Sachsen, Berlin, Brüssel. "
Ach, ja, ihr Sprechblasenabsonderer: Ohne die Gelder aus Brüssel wäre Sachsen und Dresden nicht das, was es heute darstellt. Die gigantische Geldumverteilungsmaschinerie hat nach der Wende das präferierte Zielgebiet des Freistaates reichlich mit Milliarden eingedeckt. Davon ist hier nicht die Rede.
Die AfD, wie sie in der üblichen Abkürzung heißt, hat aber auch noch ein weiteres Anliegen: " Wahlkampfspende ", steht dort zu lesen.
Huch, Geld denen geben, die mir selbst die einfache Frage, woher es zukünftig kommen soll, wenn nicht aus den riesigen Subventionstöpfen, nicht einmal ansatzweise, schlüssig darlegen können? Nö!
Und unwählbar sind die Damen und Herren mit dem biederen Aussehen unisono nicht: Die wollen eine Quote für deutschsprachige Musik in den öffentlich - rechtlichen Radiosendungen einführen. Brrrh, da graut´s mir schon heute vor.
Aus dem bunten Ostergeschenk im Briefkasten, wird bei nähren Betrachten ein schwarz - braunes Pamphlet; aus dem bunten Osterei ein ein hellbraunes Ei aus der Käfighaltung. Nein, danke!
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