An Tagen wie diesen - 26. Episode: Spanien, Mexiko, Italien, und am Ende gewinnen nicht immer die Deutschen.
Als die 1970er Jahre von den Bildschirmen gingen, als im Fußball andere, neue Spieler aufkamen, konnte ich mir die Bundesliga, die Länderspiele und internationalen Turniere zum ersten Mal in meiner eigenen Butze in Farbe ansehen. Ich hatte mir von einem Kommilitonen eine gebrauchten, dazu von diesem technisch aufgepeppten Neckermann " Körting " für 150 Mark zugelegt.
Vorbei war es mit dem alten Kriepel aus dem Hause " Quelle ", dem Universum - Gerät mit Teleskopantenne, der nur in schwarz -weiß empfing.
Nach der Schmach von Cordoba, wurde auch die bundesdeutsche Nationalmannschaft umgekrempelt. Der Bundestrainer hieß nun Jupp Derwall, der Bundesligafußball wurde vom Norden, nämlich dem HSV und dem SV Werder Bremen bestimmt und die Nationalmannschaft bestand aus einer bunten Mischung aus Kölnern, Gladbachern, Münchner und Hamburgern.
Als am 13, Juni 1982 das Eröffnungsspiel zwischen Italien und Polen nach einem Grottenkick 0:0 endete, konnten die Fußballfans natürlich nicht ahnen, dass dieses nicht das einzige Spiel auf einem unterirdischen Niveau sein sollte.
Zum ersten Mal traten 24 Teams in 6 Gruppen zu 4 Mannschaften an, um den Champion zu ermitteln.
In der Gruppe 1 wurde Polen Erster, nachdem die Auswahl zwei Mal 0:0 ( gegen Kamerun auch noch ) und 5:1 gegen Peru spielte.
Italien schafte nur 3 Remis ( 1:1 gegen Kamerun und Peru ) und kam dennoch als Gruppenzweiter in das Viertelfinale.
In der 2. Gruppe verlor die Bundesrepublik gegen Algerien sensationell 1:2 ( in Erinnerung bei dieser Schmach blieb das Hackentor von Madjer , was natürlich auch vom Fernsehen der DDR gezeigt wurde und dem biederen Sprecher der AK zu einem schnippischen Grinsen veranlasste ), spielte dann gegen Chile 4:1 und produzierte am 25. Juni durch ein Rasenschachspiel mit vorherigem vereinbarten Ausgang ein 1:0 gegen Österreich. Beide Teams kamen dadurch eine Runde weiter, weil Österreich gegen Chile zuvor knapp mit 1:0 und gegen Algerien mit 2:0 gewann. Die Algerier ihrerseits siegten gegen Chile am 24. Juni nur mit 3:2, so dass das Torverhältnis entscheiden musste. Die internationale Fachpresse wetterte nach dem Geschiebe zwischen den beiden Nachbarländern in Gijon von einem Skandal ( es war tatsächlich einer ).
In der dritten Gruppe qualifizierte sich Belgien mit zwei 1:0 - Spielen gegen Argentinien sowie El Salvador und einem 1:1 gegen Ungarn als Tabellenerster und Argentinien mit einem 4:1 gegen Ungarn sowie einem 2:0 gegen El Salvador. Ungarn musste trotz eines Kantersiegs von 10:1 gegen El Salvador nach Hause fahren.
Die vierte Gruppe wurde klar von England beherrscht, das Frankreich 3:1, die CSSR 2:0 und die Kuwaitis mit 1:0 besiegten. Der Zweite Frankreich siegte gegen Kuwait mit 4:1 und spielte 1:1 gegen die CSSR.
Die fünfte Gruppe sah überraschend Nordirland als Sieger, das gegen Jugoslawien 0:0 und Honduras 1:1 spielte, jedoch Spanien tatsächlich mit 1:0 bezwang. Tabellenzweiter wurde Spanien mit einem 2:1 über Jugoslawien und einem Remis ( 1:1 gegen Honduras ).
Die letzte Gruppe beherrschte Brasilien, das alle Spiele der Vorrunde gewann ( 2:1 gegen die Sowjetunion, 4:1 gegen Schottland, 4:0 gegen Australien ), vor der Sowjetunion, die Neuseeland mit 3:0 besiegte und gegen Schottland 2:2 spielte.
In der zweiten Finalrunde gab es folgende Begegnungen und Ergebnisse:
A - Gruppe:
28. Juni 1982 in Barcelona (Camp Nou)
Polen–Belgien 3:0 (2:0)
1. Juli 1982 in Barcelona (Camp Nou)
Belgien–Sowjetunion 0:1 (0:0)
4. Juli 1982 in Barcelona (Camp Nou)
Polen–Sowjetunion 0:0
B - Gruppe:
29. Juni 1982 in Madrid (Bernabéu)
BR Deutschland–England 0:0
2. Juli 1982 in Madrid (Bernabéu)
BR Deutschland–Spanien 2:1 (0:0)
5. Juli 1982 in Madrid (Bernabéu)
Spanien–England 0:0
C - Gruppe:
29. Juni 1982 in Barcelona (Sarrià) | |||
Italien | – | Argentinien | 2:1 (0:0) |
2. Juli 1982 in Barcelona (Sarrià) | |||
Brasilien | – | Argentinien | 3:1 (1:0) |
5. Juli 1982 in Barcelona (Sarrià) | |||
Brasilien | – | Italien | 2:3 (1:2) |
D - Gruppe:
28. Juni 1982 in Madrid (Calderón) | |||
Österreich | – | Frankreich | 0:1 (0:1) |
1. Juli 1982 in Madrid (Calderón) | |||
Österreich | – | Nordirland | 2:2 (0:1) |
4. Juli 1982 in Madrid (Calderón) | |||
Nordirland | – | Frankreich | 1:4 (0:1) |
Damit standen die Halbfinals für den 8. Juli in Barcelona und Sevilla fest:
Italien besiegte Polen souverän mit 2:0 in der regulären Spielzeit und zog in das Finale ein.
Das Spiel zwischen Frankreich und der Bundesrepublik mutierte zu einem Fußball - Krimi.
Die Derwall - Truppe ging früh ( 17. Minute ) durch Pierre " Litti " Littbarski in Führung. Bereits 9 Minuten später verwandelte der französische Weltklassemann Michel Platini einen Foulelfmeter gegen Schumacher. Die spielerisch klar überlegenen Franzosen hätten mehrere Male in Führung gehen können. So durch Battiston, dem der Torhüter Schumacher so schwer foulte, dass dieser vom Platz getragen werden musste. Das Spiel ging in die Verlängerung, die Franzosen führten bereits 3:1, als der eingewechselte Karl-Heinz Rummenigge und der Schalker Klaus Fischer ( per Fallrückzieher ) noch den Ausgleich schafften.
Im Elfmeter - Schießen siegten die Derwall - Männer mit 5:4, weil der Kölner Torhüter Schumacher 2 Elfmeter halten konnte.
Das Spiel um Platz 3 gewann Polen gegen die entnervten Franzosen mit 3;2.
Im Finale siegte Italien völlig verdient mit 3:1 gegen die physisch unterlegenen Deutschen. Immerhin reichte es nach einigen schwachen Spielen und dem verschobenen 1:0 gegen Österreich noch zur Vizeweltmeisterschaft.
Vier Jahre später fand die Fußball - WM erneut in Mexiko statt. Zuvor hatte sich Kolumbien als einziges Land für die Austragung beworben. Da die Fifa die Teilnehmerzahl von 16 auf 24 Nationen aufstockte, sagte Kolubien aus organisatorischen und wohl finanziellen Gründen die Durchführung ab. Stattdessen erhielt Mexiko als Ersatzland für die turnusmäßig in Amerika abzuhaltene WM den Zuschlag, obwohl das Land zuvor von einem schweren Erdbeben heim gesucht wurde.
In der Zeit vom 31. Mai bis 29. Juni fanden 52 Spiele statt. Es wurde das Turnier des Diego Armando Maradonna, obwohl sich als bester Torschütze der Engländer Gery Lineker hervor tat.
Am 31. Mai trennten sich in der Auftaktbegegnung der Weltmeister Italien von Bulgarien mit einem müden 1:1 als Teilnehmer der A - Gruppe.
Italien erreichte gegen Argentinien ein weiteres 1:1 und besiegte Südkorea mit 3:2. Diese Ergebnisse reichten aus, um als Gruppenzweiter in die nächste Runde zu gelangen. Tabellenerster wurde Argentinien, das Südkorea mit 3:1 und Bulgarien mit 2:0 bezwang.
Die B - Gruppe sah die Gastgeber als Gruppenerste durch ein 2:1 gegen Belgien, ein 1:1 gegen Paraguay und ein 1:0 gegen den Iran sowie Paraguay mit einem 1:0 gegen den Iran und ein 2:2 gegen Belgien als Zweiten in den nächste Runde einziehen.
Die C - Gruppe wurde von der Sowjetunion und Frankreich beherrscht. Die UdSSR spielte gegen Ungarn 6:0, 1:1 gegen Frankreich und besiegte Kanada mit 2:0. Frankreich bezwang Kanada mit 1:0 und Ungarn mit 3:0.
Gruppe D zeigte Brasilien als ungeschlagenes Team ( 1:0 gegen Spanien, 1:0 gegen Algerien und 3:0 gegen Nordirland ) vor Spanien ( 2:1 gegen Nordirland und 3:0 gegen Algerien ) als Teams für die Folgerunde.
Als Teilnehmer der Gruppe E spielte die von Franz Beckenbauer als Teamchef für den geschassten Jupp Derwall zunächst nur 1:1 gegen Uruguay. Dänemark besiegte am selben Tag Schottland mit 1:0. Die bundesdeutschen Kicker bezwangen dann Schottland knapp mit 2:1, während Dänemark die " Urus " 6:0 abfertigte. Im letzten Spiel verlor die Beckenbauer - Mannschaft gegen die Dänen völlig verdient mit 2:0 und musste um den Einzug in die erste KO - Runde bangen. Nur weil Uruguay gegen Schottland 0:0 spielte, kamen Beckenbauer´s Mannen weiter.
In der F - Gruppe wurde Marokko überraschend Tabellenerster ( 0:0 gegen Polen, 0:0 gegen England, 3:1 gegen Portugal ). Als Zweiter qualifizierte sich mit viel Glück England ( 0:1 gegen Portugal, 3:0 gegen Polen ).
Die Achtelfinalspiele endeten so:
15. Juni 1986 in Mexiko-Stadt | |||
Mexiko | – | Bulgarien | 2:0 (1:0) |
15. Juni 1986 in León | |||
Sowjetunion | – | Belgien | 3:4 n.V. (2:2, 1:0) |
16. Juni 1986 in Guadalajara | |||
Brasilien | – | Polen | 4:0 (1:0) |
16. Juni 1986 in Puebla | |||
Argentinien | – | Uruguay | 1:0 (1:0) |
17. Juni 1986 in Mexiko-Stadt (Olympiastadion) | |||
Italien | – | Frankreich | 0:2 (0:1) |
17. Juni 1986 in Monterrey (Universitario) | |||
Marokko | – | BR Deutschland | 0:1 (0:0) |
18. Juni 1986 in Mexiko-Stadt | |||
England | – | Paraguay | 3:0 (1:0) |
18. Juni 1986 in Querétaro | |||
Dänemark | – | Spanien | 1:5 (1:1) |
Der Geheimfavorit Dänemark musste sich den entfesselt aufspielenden Spaniern mit 5:1 geschlagen geben ( 4 Tore durch Butragueno ).
Brasilien fertigte Polen glatt mit 4:0 ab.
Argentinien gewann durch ein Tor von Pasculli 1:0 gegen Uruguay.
Die Viertelfinalbegegnungen hatten es in sich:
Frankreich besiegte nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit die Brasilianer mit 4:3 im Elfmeterschießen.
Auch die bundesdeutsche Vertretung musste nach einem knüppelharten Spiel mit 8 gelben und 2 roten Karten in das Elfmeterschießen gegen Mexiko und siegte dort glatt mit 4:1.
Schumacher hielt in seiner letzten WM phantastisch.
Das Spiel zwischen Argentinien und England endete 2:1. Beide Tore erzielte Maradonna ( durch einen sagenhaften Slalomlauf über das gesamte Feld und nachdem er 6 Engländer aussteigen ließ sowie einem irregulären Treffer per Hand - die Hand Gottes ).
Auch das vierte Finalspiel wurde durch Elfmeterschießen entschieden und zwar mit 5:4 zu Gunsten der Belgier gegen Spanien, nachdem es in der regulären Spielzeit 1:1 gestanden hatte.
Das Halbfinale am 25. Juni 1986 um 12.00 Uhr in Guadalajara entschied die Bundesrepublik Deutschland durch Tore von Brehme und Völler mit 2:0.
Auch Argentinien siegte mit diesem Ergebnis um 16.00 Uhr in Mexiko - Stadt durch Treffer von ? Klar, Diego Armando Maradonna.
Im Spiel um den dritten Platz gab es nach einem 2:2 nach 90 Minuten zunächst keinen Sieger. Frankreich erzielte dann durch Treffer von Genghini und Amoras zwei Tore in der Verlängerung und gewann 4:2 gegen starke Belgier.
Am 29. Juni 1986 standen sich ab 12.00 Uhr vor 112.000 Zuschauern im Azteken Stadion von Mexiko - Stadt Argentinien und die Bundesrepublik Deutschland gegenüber:
Nery Pumpido – José Luis Brown – José Luis Cuciuffo, Óscar Ruggeri, Julio Olarticoechea – Ricardo Giusti, Sergio Batista, Diego Maradona , Héctor Enrique – Jorge Burruchaga (90. Marcelo Trobbiani), Jorge Valdano Trainer: Carlos Bilardo | Harald Schumacher – Ditmar Jakobs – Thomas Berthold, Karlheinz Förster,Hans-Peter Briegel – Andreas Brehme, Lothar Matthäus, Norbert Eder, Felix Magath (62. Dieter Hoeneß) – Karl-Heinz Rummenigge , Klaus Allofs (46. Rudi Völler) Trainer: Franz Beckenbauer |
1:0 Brown (23.) 2:0 Valdano (56.) 3:2 Burruchaga (84.) | 2:1 Rummenigge (74.) 2:2 Völler (81.) |
Maradona (17.), Olarticoechea (77.), Enrique (81.), Pumpido (85.) | Matthäus (21.), Briegel (62.) |
Argentinien wurde erneut Weltmeister - dank Diego " Fußballgott " Maradonna.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft_1986
Bei der Weltmeisterschaft in Italien, die vom 8. Juni bis 8. Juli ausgetragen wurde, traten wiederum 24 Teams an, die sich zuvor aus 112 Teilnehmern qualifizieren mussten. Der Teamchef der Bundesrepublik Deutschland hieß erneut Franz Beckenbauer. Menschlich und auch fachlich gereift, brachte er seine " Jungs " zum dritten Titel nach 1954 und 1974, als er selbst in der Weltmeistermannschaft spielte.
Wenn 1986 das Turnier eindeutig unter dem Namen Maradonna eingeordnet werden könnte, so stand die WM vier Jahre danach unter dem Zeichen des " Kaisers " Franz Beckenbauer. In seiner Funktion als Teamchef muss er als Architekt des WM - Titelgewinns gesehen werden.
Am 8. Juni startete das Turnier gleich mit einer Sensation, als im Eröffnungsspiel der Weltmeister von ´86 den " Löwen " aus Kamerun ( Spielführer Roger Miller war bereits 38 Jahre alt und glänzte als Spielgestalter ). Die Afrikaner gewann in der Gruppe B gegen Rumänien mit 2:1, unterlagen aber der Sowjetunion mit 0:4 und wurden dennoch Tabellenerster vor Rumänien, das die Sowjetunion 2:0 besiegte sowie gegen Argentinien 1:1 spielte. Der Weltmeister rangierte nach der Vorrunde nur auf Platz 3, qualifizierte sich aber als unter den Besten Gruppendritten für das Achtelfinale.
In der Gruppe A dominierte die Auswahl des Gastgeberlandes, die keinen Punkt abgab und mit jeweils einem 1:0 gegen Österreich und die USA sowie einem 2:0 gegen die CSFR vor den Nationalmanschaften der Tschechoslowakei ( 5:1 gegen die USA, 1:0 gegen Österreich ) in die nächste Runde einzog.
Die C - Gruppe stand im Zeichen der Brasilianer. Auch sie verloren keinen Punkt und setzten sich durch jeweils ein 1:0 gegen Schottland und Costa Rica sowie einem 2:1 über Schweden durch. Zweiter wurde überraschend Costa Rica mit einem 1:0 über Schottland und einem 2:1 über Schweden.
Die Gruppe D bestimmte die bundesdeutsche Mannschaft, die sich gegen Jugoslawien 4:1, die Vereinigte Arabische Emirate mit 5:1 und einem 1:1 gegen Kolumbien als Tabellenerster durchsetzte. Den zweiten Platz belegte Jugoslawien durch ein 1:0 gegen Kolumbien und einem 4:1 über die V.A. Emirate.
Gruppe E sah Spanien mit einem 0:0 gegen Uruguay und Siegen über Südkorea ( 3:1 ) sowie Belgien ( 2:1 ) als Tabellenersten, vor Belgien 2:0 gegen Südkorea, 3:1 gegen Uruguay.
Die F - Gruppe gewann England mit jeweils einem 1:1 gegen Irland und 0:0 gegen die Niederlande sowie einem 1:0 gegen Ägypten. Tabellenzweite wurden Irland ( 0:0 gegen Ägypten, 1:1 gegen die Niederlande ) und eben die Niederlande mit einem weiteren Remis ( 1:1 ) gegen Ägypten. Damit musste das Los über Platz 2 und 3 entscheiden, dass zu Gunsten der Iren fiel.
Ab dem 23. Juni kam es zu den Spielen im Achtelfinale.
In Neapel setzte sich Kamerun gegen Kolumbien mit 2:1 nach Verlängerung durch.
In Bar bezwang die CSFR die Südamerikaner aus Costa Rica klar mit 4:1.
In Turin setzte sich Argentinien glücklich mit 1:0 gegen Brasilien durch.
In Mailand siegte die Bundesrepublik im Klassiker gegen die Niederlande 2:1 ( Höhepunkt der giftig geführten Auseinandersetzung die Spuckeinlage von Rijkaard gegen Rudi Völler, worauf beide Spieler vom Platz gestellt wurden ).
In Genua kam Irland nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit durch ein 5:4 im Elfmeterschießen in das Viertelfinale.
In Rom besiegten die Gastgeber Uruguay mit 2:0.
In Verona gelangte Jugoslawien mit einem 2:1 in der Verlängerung über Spanien in die nächste Runde.
In Bologna gelang England ein 1:0 nach Verlängerung über Belgien der Einzug in das Viertelfinale.
Diese Begegnungen waren für den 30. Juni und 1. Juli angesetzt und endeten so:
Argentinien gegen England 3:2 nach Verlängerung und einem denkwürdigen Elfmeterschießen, in dem auch Maradonna seinen Elfer verschoss.
Am Abend des 30. Jni stieg dann das Spiel der Italiener gegen Irland, dass diese glücklich mit 1:0 gewannen.
Ein Tag später besiegte das Beckenbauer - Team die CSFR nach einer eher schwachen Begegnung mit 1:0.
Am Abend gewann England in der Verlängerung mit 3:2 gegen Kamerun.
Die Halbfinalspiele fanden am 3. und 4. Juli statt:
Italien schied dabei unglücklich mit 4:3 gegen Argentinien nach Elfmeterschießen aus, nachdem es 1:1 in der regulären Spielzeit gestanden hatte. Italien trauerte, weil der Titel im eigenen Land nicht mehr gewonnen werden konnte.
Das gleiche Kunststück brachte die bundesdeutsche Elf einen Tag später fertig und bezwang England durch ein 4:3.
In dem " Kleinen Finale " standen sich somit am 7. Juli Italien und England gegenüber, das durch ein 2:1 von Italien entschieden wurde.
Es kam zu einer Neuauflage des Endspiels von vor 4 Jahren in Mexiko, das einst Argentinien gegen Bundesrepublik Deutschland hieß. In Rom gewannen die Mannen von Franz Beckenbauer durch einen Strafstoß von Andreas Brehme mit 1:0. Das kurz vor der Wiedervereinigung stehende Deutschland jubelte gemeinsam mit Beckenbauer, der sich am Abend nach dem Sieg zu der überheblichen und später lange Zeit nicht eintretenden Feststellung hinreißen ließ, dass die Fußballwelt demnächst mit einer noch stärkeren deutschen Mannschaft rechnen muss, weil die Spieler aus der einstigen DDR nun auch noch hinzu kämen.
Nun, Beckenbauer´s Sprüche und seine oft harsche Kritik waren nicht überall geliebt. Zumal er als Ex - Bayern München - Profi aus seinem Hang, die dortigen Spieler zu favorisieren nie einen Hehl machte und damit auch die Weltermeistermannschaft von 1990 aus so genannten Blocks ( Bayern Münchn, Italien - Spieler ) bestand.
Der Erfolg gab ihm allerdings mit dieser Methodik durchaus Recht.
Hatte ich 1982 zusammen mit meinem Mitbewohner und Studienkollegen Lothar Gronefeld kein einziges Spiel der WM 1982 ausgelassen und auch 1986 fast alle Spiel - trotz Examensstresses - 1986 am eigenen TV - Gerät bis spät in die Nacht gesehen, so hielt sich mein Interesse an der WM in Italien in engen Grenzen. Ich war primär Werder - Fan und da bis auf Karlheinz Riedle und Gunther Herrmann keine SVW - Spieler im Kader waren, interessierte mich das bundesdeutsche Auftreten dort eher nur am Rande. Weil für mich ab 1987 bereits eine neue Zeitrechnung begonnen hatte, denn ich war längst berufstätig, fand ich zudem nur bedingt Zeit, um WM - Spiele zu sehen, obwohl längst ein moderneres TV - Gerät in meiner Wohnung stand.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft_1990
Grausame Lieder der DFB - Mannschaft zu den jeweiligen Turnieren gab es auch:
Versuchten sich die " Goldkehlchen " im DFB - Dress 1978 zusammen mit Udo Jürgens bei " Buenos Diaz Argentinia !", war es 1982 der Schlager - Laffe Michael Schanze, der mit " ole´, Espania " und einer offiziellen LP, das bundesdeutsche Fußball - Bier - Bratwurts - Herz zu erwärmen versuchte. Da dieser schlimme Versuch wohl nicht GEMA - zugelassen ist, hier ein billigerer, aber besserer Abklatsch von Stefan Falk aus dem Jahr 2009:
Auch 1986 krächzten die Beckenbauer Mannen los. Dieses Mal war der Kehlkopfprofi Peter Alexander, der sich mit " Mexiko mi amor ". Von den Kickern ist nicht viel zu hören, denn der Peter macht´s im Alleingang ( war auch besser so! ):
Vor der WM 1990 in Italien durfte dann wieder " Uns " Udo Jürgens ran, weil im Sinne der nachbarlich - brüderlichen Nächstenliebe zu Österreich, mindestens einer der Özis Weltmeister werden durfte. " Wir sind schon auf dem Brenner " hieß der Stuss - Titel. Brrrrrrh, nur Ohrensausen klingt hohler!
Und als kleine Draufgabe zu der Sangeskunst unserer Fußball - Helden noch ein schwachsinnigerer Titel von Tina. Nein, nicht Tina Turner und den Ikeletts mit oder ohne Ike, sonder York. Nicht aus New York, sondern aus der westdeutschen Pampa, nämlich aus Bingen am Rhein. Eigentlich heißt sie ja bürgerlich Schwab. Dat klingt, wie Schwalbe, nur ohne " l " und " e ". Schwalbe = Sommer = alle 4 Jahre WM - Grausig!
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