Bikini - Burkini - Burka oder: Was trägt die Frau, wenn es ihr zu heiß wird?
Heute ist ein ganz besonderer Tag. Nicht, weil exakt in einer Woche in dem platten, nord - östlichen Bundesland der Republik, Landtagswahlen statt finden, auch nicht, weil der Erstliga - Klub unserer schönen - zu uns in Konkurrenz stehenden - Nachbarstadt, der RasenBallsport Leipzig - mit vielen Millionen aufgemännelt - sein ersten Pflichtspiel im fernen, im tiefen Südwesten, dieses, unseres, heiß geliebten Landes, austrägt, nein, heute haben die Wetterexperten und auch solche, die keine sind, über 35 ° C angesagt.
Heiß, heißer, August?
Da stellt sich natürlich für den nicht vom bisherigen Sommer verwöhnten Mitteleuropäer die Frage, was er angesichts solcher Außentemperaturen auf dem Körper tragen soll? Shorts? Gut, ja, gut, ich sach´ma: Auf jeden Fall.
T - Shirt: Hmmmmh, gut, ja, gut, ich sach´ma: Auch nicht so falsch. Wobei vielleicht ein farbiges, ärmelloses Hemd, noch besser passen könnte.
Schuhe, Strümpfe, Sandalen?
Gut, ja, gut,, ich sach ma: barfuß geht auch - bei diesem Wetter.
Es gibt allerdings Länder, in denen ein freier Körper sich nicht so zeigen darf. Hier haben - vornehmlich Frauen - sich auch bei großer Hitze mit einem Stück Stoff einzuhüllen. Dabei ist das Gesicht ganz, teilweise oder der Kopf nur bis zu den Wangen zu verdecken.
Zu den traditionell, modischen Bekleidungsstücken zählen:
- Hidschab: Es wird ein farbiges Kopftuch getragen, das das Haar, die Ohren, den Hals und die Schultern bedecken muss.
- Chimar: Es handelt sich um einen farbigen, mantelartigen Schleier, der zirka bis zur Taille reicht und die oberen Körperteile vollständig abdeckt. Gesicht, wie oben.
- Tschador: Ein zumeist schwarzer, den gesamten Körper verschleiernder, umhangförmiges Textil, das nur das Gesicht freilässt.
- Nikab: Zumeist, wie Tschador getragen, verdeckt er das Gesicht, mit Ausnahme der Augen.
- Burka: Wir meistens in schwarz oder blau getragen. Es ist eine Vollverschleierung mit einem gitterförmigen Sichtschlitz.
Nun, ja, bei der Hitze in den arabischen Staaten oder auch in Ländern, in denen es im Sommer sehr heiß werden kann, sind solche Textilien nun wahrlich keine Freude.
Wohl aber Tradition.
Und just um diese Art von Traditionsbekleidung der islamisch geprägten Frau geht es in der aktuell, kontrovers geführten Diskussion. Als wenn die westliche Welt nicht genügend eigene, vor allem hausgemachte Probleme hat, die auch weiterhin ungelöst vor sich her geschoben werden. Da werden im heutigen Sommer hitzige Debatten geführt, ob nun das Tragen eines Nikab als eine damit implizierte Ablehnung westlicher Werte durch die ihn tragenden Frau einzustufen ist. Muss das öffentliche Tragen dieser Bekleidung deshalb mit einem Verbot sanktioniert werden?
Eine französische Gemeinden haben ein solches inzwischen ausgesprochen und wurden von der dortigen Justiz förmlich und direkt wegen Kompetenzüberschreitung zurück gepfiffen.
Dann wäre da noch das angebliche Problem des Tragens eines so genannten Burkini, einer fashionablen Abart der Burka, der beim Baden oder Schwimmen getragen werden kann.
Burkini und Burka seien kulturelle Angriffe auf die westlichen Kulturen. Aja?
Insbesondere westliche Werte? Wer oder was soll bzw. sollen die denn darstellen? Gibt es hierfür eine Definition?
Da gibt es viele Heißsporne, die innerhalb eines solchen Streitgespräch dazu auf die so genannten christliche, die abendländische Kultur als Teil der westlichen Gesellschaften verweisen. Der Rückgriff auf einen solchen Hinweis, wird indes alsbald zu einem Bumerang. Dann nämlich, wenn die tatsächliche Einflussnahme der christlichen, der Amtskirchen zur Sprache kommt.
Wie war das noch gleich mit dem Bikini von vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert? Bikini - Verbot an vielen Stränden, in den meisten öffentlichen Freibädern und in der Öffentlichkeit insgesamt ( https://de.wikipedia.org/wiki/Bikini#1960er_Jahre ).
Ach, so, dass ist erst in der Mitte der 1960er gewesen?
Das Tragen dieses zweiteiligen Fummels wurde als grober Verstoß gegen die westlichen Normen, gegen die guten Sitten und Gebräuche gesehen. Der Einfluss der noch prägenden christlichen Lehre war damals enorm. Dabei sind Adam und Eva eigentlich - zum Leidwesen der Religionsfreunde - wohl eher unbekleidet im Paradies herum gehüpft.
So schnell ändern sich die Zeiten also:
" Jura " aus Österreich mit " Times gonna change ".
Hoffentlich!
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