Olympische Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro: Blut und Spiele?
Ab Freitagnacht begann eine andere Zeitrechnung. Zumindest für die Sportinteressierten unter den knapp 82 Millionen Bundesbürgern, 742,5 Millionen Europäer und 7,39 Milliarden = 7.390 Millionen Menschen dieses Erdballs. Vor allem aber für die 200,4 Millionen Brasilianer. In dem südamerikanischen Land wurden - unter gellenden Pfiffen und Buh - Rufen für den amtierenden Vizepräsidenten Michel Temer - die 31. Olympischen Sommerspiele eröffnet.
Nun dürfen sich die angeblich Besten der Besten - allerdings nur der teilnehmenden Länder - bis zum 21. August 2016 messen. Von den 11.402 Athleten, die in 28 Sportarten, 306 Wettkämpfe austragen, sind allerdings bereits 2 Akteure wegen Dopingverdachts von den Wettkämpfen ausgeschlossen worden. Es steht zu befürchten, dass es nicht nur bei 2 Sportlern bleiben wird.
Die wochenlang anhaltende Diskussion und Berichterstattung über das vermeintliche Staats - Doping in Russland, müsste eigentlich dazu führen, dass auch andere Länder in das Visier der Ermittler gegen das systematische Verabreichen von leistungssteigernden Substanzen geraten könnten.
Ob nun Eigenblut, Steroide oder sogar Gendoping, die Liste der Methoden und Mittel ist lang. So ellenlang. dass die Welt - Dopingagentur und auch die nationalen Ableger ihrer, nicht mehr nach kommen. Es ist das berühmte Spiel des Igel mit dem Hasen, nur als lebensbedrohende Variante. Denn Doping kann tödlich sein.
Tja, weil als Blut in Eigenblut fließt und diese Methode der Leistungssteigerung verboten ist, bluten für Verstöße gegen die internationalen Anti - Doping - Konventionen eben die dabei ertappten Athletinnen und Athleten. Aber - siehe Russland - sogar der ganze Verband.
Eine andere Art des Blutvergießen fand einige Tage vor der Spiele - Eröffnung statt. Zehntausende demonstrierten gegen die sozialen Missstände in dem gleichnamigen Bundesstaat. Gleich mit einbezogen wurden die enormen Kosten für die Ausrichtung der Olympia, die der inzwischen zahlungsunfähige Bundesstaat Rio de Janeiro zu tragen hat. Selbst Olympia - Anhänger müsste dieses arg zu denken geben.
Während die Demonstranten sich mit der Polizei beharkten, wurde zudem auch kritisiert, dass einige der erforderlichen und neu gebauten Anlagen noch nicht vollständig bezugsfertig waren. Peinlich ist es schon, wenn die Welt zu Gast auf Olympia - Baustellen ist. Doch die Brasilianer sind Meister der Improvisation und wenn alles nicht hilft, dann wird eben improvisiert und freundlich lächelnd das inzwischen geflügelte Wort "sete um ", was nach der vor zwei Jahren erlittenen Schmach von 7:1 gegen den Fußballweltmeister Deutschland, als Synonym für ein Fiasko, eine Pleite oder einfach dann, wenn etwas nicht funktioniert, gilt.
Und weil Blut auch Blut sein darf, gab es denn auch schon einige Verletzungen bei den Wettkämpfen. Die niederländische Radfahrerin und Führende in dem Straßenradrennen Annemiek vanVleuten stürzte 10 Kilometer vor dem Ziel so schwer, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Gleiches galt für die beiden männlichen Olympionike, die Radfahrer Vincenzo Nibali aus Italien und sein kolumbianischer Konkurrent Sergio Henao.
Nibali sprach nach dem Wettkampf von einer brutalen Rennen. Nun, es geht schließlich um olympische Medaillen und die geibt es nicht gratis für jeden Teilnehmer. da fließt schon mal Blut.
Blut und Spiele, das ist es doch, was die Zuschauer sehen wollen.
Deshalb sitzen ja Millionen für den Bildschirmen und glotzen bis der Morgen graut, auch wenn es wegen einer Brandmeldung am frühen Montag, beide dem Rentnerkanal vom Mainzer Lerchenberg plötzlich " Inspektor Barneby " statt spannende Live - Übertragungen aus Rio de Janeiro gibt. Da floss ja auch Blut, wenn auch Ketchup oder die künstliche, rote Flüssigkeit.
Kyle Patrick und " Go for gold " - Jau, aber zügig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_2016
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