" Canaletto " oder der Versuch, dem Stadtfest in Dresden neues Leben einzuhauchen.



Ein sehr skeptischer Betrachter des zunehmenden Wahns der Massenbespassung in den Zeiten des all gegenwärtigen Terrorismus, sollte es sich mindestens drei Mal überlegen, jene hierbei zu erwartende Tortur der dauerhaften Körperbetastung auf sich nehmen zu wollen, ehe ihm der Eintritt gewährt wird.  Aber auch bereits Dekaden zuvor, hatten solche Großveranstaltungen nicht gerade einen anheimelnden, einen häuslichen Charakter. Schließlich waren, nachdem der zahlende Gast seine geforderte Eintrittskarte vorgezeigt hatte, weitere Hürden zu nehmen. Angefangen von einem geeigneten Platz zum Übernachten bis zu einem solchen Stehplatz vor der riesigen Bühne, auf denen die geliebten Künstler ihr Können unter Beweis stellen wollten. Vor allem aber die Sanitäranlagen waren ein immer großes Ärgernis.

Viele Probleme sind indes längst beseitigt worden, andere dafür nicht gelöst. So stellt sich der Fan jener Massenveranstaltungen die existenzielle Frage, zu welcher dieser " Events " er das Geld ausgeben möchte? Aus dem schier endlosen Wust von sehr unterschiedlichen Veranstaltungen, gibt es sicherlich solche, die getrost als einfallslos und nahezu identisch ablaufend angesehen werden müssen.

Neben den unzähligen Märkten, die zu verschiedenen Jahreszeiten, den möglichen Besucher, das Geld aus der Tasche ziehen möchten, gibt es die lokalen Feste. In den ländlichen Regionen gehören das Ernte - oder Erntedankfest, das Feuerwehrfest oder das Dorf - respektive das Dorfgemeinschaftsfest dazu. Hier möchte der Gast ein wenig Lokalkolorit kredenzt bekommen. Ein Gemeinschaftsgefühl kommt indes kaum mehr auf,denn die vielen Zugezogenen, stören dort immer noch. Allenfalls eine zünftige Schlägerei nach dem Genuss von alkoholischen Getränken stärkt den Dörfler noch.

In den Städten werden solche Zusammenkünfte gemeinhin als " Stadtfest " ausgewiesen. Hier ist dann eben das Bespassungsangebot ein wenig umfangreicher. Dafür sind die Preise wesentlich höher. Das liegt nicht nur daran, dass die Veranstalter, nämlich die eigens hierfür gegründeten Gesellschaften mit beschränkter Haftung ( kurz: GmbH ) ihren Schnitt machen möchten, weil sie die zur Verfügung gestellten Veranstaltungsflächen für viele Moneten an den Mieter weiter geben, der wiederum die teilweise exorbitant hohen Stellplatzkosten auf die Preise umwälzt, sondern auch daran,dass solche Festivitäten für viele Menschen ausgelegt, ein anderes Konzept abverlangen.

Das Dresdner Stadtfest zählt zweifelsohne zu jenen Großveranstaltungen, die all jährlich auf die Bevölkerung zukommen. So sicher, wie die Touristen im Sommer - und nicht nur dann - den Innenstadtbereich bevölkern. Doch der richtige Knaller waren jene Dresdner Stadtfeste seit Jahren nicht mehr. Das mag an der Vergleichbarkeit dieser Events liegen und / oder an dem sich längst ausbreitenden Überangebot von Veranstaltungen.

Die Verantwortlichen haben nun ein neues Konzept für das ab heute anstehende Dresdner Stadtfest entworfen und versuchen, der Ödnis wieder neues Leben einzuhauchen. Die Änderungen sind indes nicht so gravierend, wenngleich jetzt auf mehrer Plätze verteilt, ein breites künstlerisches Angebot erscheint.  



http://www.dd-inside.de/stadtfest-programm


Ob dieses modifizierte Konzept aufgeht und mehr Besucher, die dann ordentlich Euronen in die Kassen spülen, damit angelockt werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist dennoch, dass der Durchschnittsbürger auch dadurch nicht bereit sein wird, überhöhte Preise für Wein, Weib und Gesang auszugeben. Und wenn ich dabei berücksichtige, dass musikalische Highlights, wie der Auftritt des " Blödermann " - Proleten Michael Wendler, inzwischen zarte 44 Jahre alt, der, außerhalb der Stampfkartoffel - Musik, die er auf den Bühnen Deutschlands und des 17. Bundeslandes Mallorca, lautstark anbietet, vor allem wegen finanzieller und gesundheitlicher Probleme ( angeblich bei seinem Auftritt im Unterschichtsformat " Dschungelcamp " ) auf sich aufmerksam zu machen versucht. Für den juten Michael ist die sächsische Landeshauptstadt indes kein gutes Pflaster. Bereits vor knapp 3 Jahren floppte ein Auftritt im " Alten Schlachthof " und beinahe ein Jahr danach kamen zu einem Familientreff mit ihm, dort lumpige 200 Anhänger, obwohl die Eintrittskarten in der letzten Minute statt für 30 € nur mit 17,50 € verramscht werden mussten.
2015 sparte er sich gänzlich aus und ersparte so den lokalen Medien, wie die Krawall - Postille " Dresdner Morgenpost " darüber berichten zu müssen.

Jetzt soll Michael auch noch seinen Auftritt beim " Canaletto " ( der Name wurde wohl in Anlehnung an den einstigen italienischen Maler Canal gewählt - https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Antonio_Canal - ), vergessen haben. Ach, wie schade das er sich dann doch noch daran erinnert hat, auf dem Dresdner Volksbespassungsfest seine Rumpel - Musik aufführen zu dürfen.

Nun, ja, ob der Maler aus Italien an dem Gewürge und Gekrächze solcher Sangesgrößes, wie dem Michael oder auch der Retorten - Adaption des " Uns " Roland " Rolli " Kaiser, mit dem eindrucksvollen, einprägsamen Namen Steffen Heidrich, namens und in Vollmacht des Veranstalters auftretend, sein Vergnügen bei einer exklusiven Kulisse hätte, stelle ich hier expressis verbis in Abrede.


Piazza - Die Party-Bühne
FREITAG 

18.00 - 2.00 Uhr: DJ Lars Schaarschmidt - Opening zum Partywochenende mit den größten Hits aller Zeiten 

SAMSTAG 

11.00 Uhr: Musikalische Unterhaltung mit der Musikmühle 
14.00 – 18.00 Uhr: Kinderschminken und Bastelstraße neben der Bühne 
19.00 Uhr: Zumba mit Bella Salsa – Kubanisches Temperament, gepaart mit heißen Rhythmen, lädt zum Bewegen ein 
21.30 Uhr: Roland Kaiser Double Steffen Heidrich – Die größten Hits live gesungen 
Im Anschluss bis 02 Uhr: DJ Party mit der Musikmühle, Musik zum Tanzen und Feiern 

SONNTAG 

11.00 Uhr: Musikalische Unterhaltung mit der Musikmühle 
14.00 – 18.00 Uhr: Kinderschminken und Bastelstraße neben der Bühne 
16.00 Uhr: August der Starke Kurfürst von Sachsen und König von Polen plaudert mit den Stadtfest-Gästen 
16.15 Uhr: Vorbeimarsch der Sparkassen-BABYPARADE, Dresdner Babys gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwisterchen auf dem Weg vom Goldenen Reiter zum Altmarkt 
18.00 Uhr: Autogrammstunde mit der Rockband „Karussell“, Der Band einmal ganz nah sein 
Im Anschluss: DJ Party mit der Musikmühle, Musik zum Tanzen und Feiern


Wo Wendler würgt, konnte ich indes nicht so gleich heraus finden; bekannt gegeben wurde mir jedoch der geplante Auftritt des Kaiser - Apologeten Heidrich - über ein großflächiges, aufgeklebtes Werbeplakat, auf einem der vielen Spezialfahrzeuge der Städtischen Müllabfuhr. Welch´ein gutes Omen, denn nach dorthin gehört er mit Sicherheit; neben dem Wendler un´sin Fru! 


In diesem Sinne: Viel Spass mit " Endlich schlechte Musik " und " Ballade von Hiobs Misthaufen " ( Wat immer dat sin moag? ):






Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Les ich das richtig? Letztes Konzert vor der Abreise in die USA? Was macht denn der dort? Hoffentlich keinen Schaden... Boaaah. Was es nicht alles gibt... ;o)

Das Stadtfest ist für so was genau der richtige Rahmen, das Publikum gibt´s wirklich her...
Lobster53 hat gesagt…
Nein, es ist kein Versehen, kein Zeitungsente und kein Fake: Unser aller " Wendi " versucht es in den USA. Das Land bietet bekanntlich unbegrenzte Möglichkeiten. Auch für Millionäre ( im Schuldenbereich ) zum Tellerwäscher.

Wat sach ´ste denn zu unser SGD? Wir haben bei " Sky W bis zum letzten Elfer ausgehalten. Schönes WE!!!

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