Was macht eigentlich John Kay? Lebt der Steppenwolf noch?

In den späten 60er Jahren, als viele Dinge im Umbruch und die populäre Musik noch im Fluss war, gründete ein gewisser John Kay - mit bürgerlichen Namen Fritz Kraudelat, geboren am 12. April 1944 im ostpreußischen Tilsit - die Rockformation " Steppenwolf ". Inspiriert von dem gleichnamigen Werk des Romancier Hermann Hesse. In dieser Zeit schossen zwar die Rock-Beat-und Popbands wie Pilze aus dem Boden, doch der große Erfolg auf der internationalen Bühne blieb vielen von ihnen eher versagt. Oft blieben einige Formationen nur für ein Album, eine Tournee oder ein Jahr zusammen. Danach lösten sich die Gruppen wieder auf oder es kamen andere Musiker hinzu.

Die Gruppe " Steppenwolf " zählte nicht zu diesen Band, deren Lebensdauer nur begrenzt und deren Musik mit einem gewissen Verfalldatum behaftet war.

" Steppenwolf " brachte kurz nach der Gründung das erste Album mit dem gleichnamigen Titel auf den Markt. Von diesem Album wurden die Titel " Born to be wild " und " The pusher  als B-Seite ausgekoppelt. Im gleichen Jahr veröffentlichte die Gruppe aus dem zweiten Album " The second " die Single " Magic carpet ride " und " Sookie, Sookie ".

Ein Jahr später, nämlich 1969 kam die 45er-Scheibe " Move over " mit der B-Seite " power play " heraus. 

Die Discographie der Gruppe um den Bandleader John Kay liest sich seit 1968 so:

Steppenwolf
1968 ABC Dunhill /50029 Steppenwolf
The Second
1968 ABC Dunhill /50037 Steppenwolf
At Your Birthday Party
1969 ABC Dunhill /DSX-50053 Steppenwolf
Early Steppenwolf 1969 ABC Dunhill /DS-50060 Steppenwolf
Monster
1969 ABC Dunhill /DS-50066 Steppenwolf
Steppenwolf Live
1970 ABC Dunhill /DSD-50075 Steppenwolf
Steppenwolf 7
1970 ABC Dunhill /DSX-50090 Steppenwolf
Steppenwolf Gold 1971 ABC Dunhill /SX-50099 Steppenwolf
For Ladies Only 1971 ABC Dunhill /DSX-50110 Steppenwolf
Rest In Peace 1972 ABC Dunhill /DSX-50124 Steppenwolf
16 Greatest Hits 1973 ABC Dunhill /DSX-50135 Steppenwolf
Slow Flux
1974 Mums/Epic /PZ-33093 Steppenwolf
16 Great Performances 1975 ABC Records /ABCD-4011 Steppenwolf
Hour Of The Wolf
1975 Epic /PE-33583 Steppenwolf
Skullduggery
1976 Epic /PE-34120 Steppenwolf
The ABC Collection 1976 ABC Records /AC-30008 Steppenwolf
Reborn To Be Wild
1976 Epic / PE-34382 Steppenwolf
Live In London
1981 Mercury/PolygramAustralia 6437147 John Kay & Steppenwolf
Wolftracks
1982 Nautilus RecordingWolf Records NR-53 John Kay & Steppenwolf
Wolftracks
1982 Attic RecordsWolf Records LAT-1145 John Kay & Steppenwolf
Wolftracks
1983 Allegiance AV-434 John Kay & Steppenwolf
Paradox
1984 Attic RecordsWolf Records LAT-1191 John Kay & Steppenwolf
Rock 'N' Roll Rebels
1987 Qwil RecordsNU-1560 John Kay & Steppenwolf
Rise & Shine
1990 IRS RecordsIRSD-82046 John Kay & Steppenwolf
Live At 25
1995 ERA Records 5030 John Kay & Steppenwolf
Feed The Fire
1996 Winter HarvestWH 3310-2 John Kay & Steppenwolf
Wolftracks
1998 Nautilus/Attic John Kay & Steppenwolf
Paradox
1998 Attic RecordsWolf Records LAT-1191 John Kay & Steppenwolf
Rise and Shine
1998 IRS RecordsIRSD-82046 John Kay & Steppenwolf
John Kay & The Sparrow 1967 Columbia RecordsCS-9758 John Kay & The Sparrow
The Best Of 1993 Columbia/LegacyCK-50344 John Kay & The Sparrow
Forgotten Songsand Unsung Heroes
1972 ABC DunhillDSX-50120 John Kay
All In Good Time
1978 Mercury RecordsSRM-1-3715 John Kay
Lone Steppenwolf
1988 MCA RecordsMCA-25167 John Kay
The Lost Heritage Tapes
1997 Macola Records John Kay
Heretics And Privateers
2001 Cannonball Records John Kay

Dass sich bei mir einst die ersten " Steppenwolf " -  Single auf dem Plattenteller drehten, hatte ich einst einem eher glücklichen Umstand zu verdanken. Ein Gymnasiast aus der Nachbarschaft kannte die Formation bereits schon und übergab mir eines Tages das Stück " Magic carpet ride " zum Anhören,weil er wusste, dass ich mich für populäre Musik interessierte. Weil er vergaß, die 45er-Scheibe wieder abzuholen, fügte ich diese einfach in meine Sammlung und spielte das Lied dann auf einer der vielen Feten im Jahre 1968 den Eingeladenen vor. Auch sie waren mehrheitlich von der Musik des John Kay angetan. Schon bald hatte ich auch den anderen Song " Born to be wild " in meiner Sammlung und fügte später die Single " Move over ", " Itś never too late " sowie " Snow blind friend " hinzu.

Aus der Gründerformation mit:

Jack London and the Sparrows (1965)

• Jack London - vocals
• Dennis Edmonton - guitar - b. Dennis McCrohan.
• Jerry Edmonton - drums - b. Jerry McCrohan, October 24, 1946, Canada; d. November 28, 1993, in a car accident near Santa Ynez, California - formerly with The Mynah Birds (with Neil Young and Rick James).
• Bruce Palmer - bass

sind dann nur noch folgende Bandmitglieder übrig geblieben:

The Sparrow (1965 - 1966)

• John Kay - guitar/vocals - b. Joachim F. Krauledat, April 12, 1944, East Prussia (Tilsit, Germany). Legally blind since childhood.
• Dennis Edmonton (a.k.a. Mars Bonfire) - guitar
• Jerry Edmonton - drums
• Nick St. Nicholas - bass - b. Germany - formerly with The Mynah Birds (with Neil Young, Rick James, and Goldy McJohn).
• Goldy McJohn - keyboards - b. John Goadsby, May 2, 1945 - formerly with The Mynah Birds.

Albums:

1. "John Kay and Sparrow" (1969) - released posthumously.
2. "Tighten Up Your Wig: The Best of John Kay and The Sparrow" (1993)

During short hiatus, Goldy McJohn and Jerry Edmonton both go into bands; Nick St. Nicholas forms T.I.M.E. with guitarist Larry Byrom (from Huntsville, Alabama).

und daraus wurde alsbald " Steppenwolf " mit den Musikern:

• John Kay - guitar/vocals
• Goldy McJohn - keyboards
• Jerry Edmonton - drums
• Michael Monarch - guitar - b. July 5, 1950, Los Angeles, California.
• Rushton Moreve (a.k.a. John Russell Morgan) - bass - b. John Rushton Moreve, 1946, Los Angeles, California, USA; d. July 1, 1981, Sunny Valley, Los Angeles, California USA, in a car accident. [Ref: John Warburg - Jan. 31, 2007]

Aus jener Zeit,nämlich von 1967 bis 1969 wurden dann die LPs sowie Single-Auskoppelungen:

1. Steppenwolf" (1968) - Single: "Born to be Wild" b/w "Everybody's Next One"
2. "Steppenwolf the Second" (1968) - "Magic Carpet Ride"
3. "Early Steppenwolf" (1969) - older Steppenwolf demos.
4. "At Your Birthday Party" (1969) - Single: "Rock Me"

veröffentlicht.


Ein Jahr später bestand die Formation aus den Mitgliedern:

• John Kay - guitar/vocals
• Goldy McJohn - keyboards
• Jerry Edmonton - drums
• Larry Byrom - guitar - b. December 27, 1948.
• Nick St. Nicholas - bass

Die Ex- Bandmitglieder Michael Monarch und Nick St. Nicholas verließen " Steppenwolf " und stiegen bei der Gruppe " The World Classic Rockers " ein.


John Kay - als absoluter Frontman - veröffentlichte mit, überwiegend von ihm geschriebenen Titeln, folgende Alben und Singles:

1. "Monster" (1969) - Singles: "Move Over", "Monster"
2. "Steppenwolf Live" (1970) - Single: "Hey Lawdy Mama"
3. "Steppenwolf 7" (1970) - Singles: "Who Needs Ya?", "Snowblind Friend"

" Steppenwolf III " bestehend aus:

• John Kay - guitar/vocals
• Goldy McJohn - keyboards
• Jerry Edmonton - drums
• Larry Byrom - guitar
• George Biondo - bass - b. September 3, 1945, Brooklyn, New York City, New York, USA - formerly with T.I.M.E. [Ref: John Warburg - Jan. 31, 2007]

und brachte in der Zeit von 1970 bis 1971 keine weiteren Tonträger heraus.
Bis zur Auflösung der Gruppe, die ab 1971 dann aus:

• John Kay - guitar/vocals
• Goldy McJohn - keyboards
• Jerry Edmonton - drums
• Kent Henry - guitar - formerly with Blues Image.
• George Biondo - bass

bestand, veröffentlichte " Steppenwolf " in dieser Zeit  noch:

1. "For Ladies Only" (1971) - Single: "Ride With Me"
2. "Rest in Peace" (1972).

John Kay begab sich danach zunächst auf einen - eher wenig erfolgreichen - Solotrip und formierte deshalb später die " John Kay Band ".
Andere Mitglieder spielten in den nach folgenden Gruppen:

Goldy McJohn forms Damian and later forms Manbeast. Jerry Edmonton joins Seven.

Nach der ersten Wiedervereinigung 1974 bis 1975 bestand die Band aus:

• John Kay - guitar/vocals
• Goldy McJohn - keyboards
• Jerry Edmonton - drums
• Bobby Cochran - guitar - b. Minnesota; Eddie Cochran's nephew. - formerly with Thee Midnighters, The Prophets, The Emperors, The Knack (not the same band that did "My Sharona"), The South, and Kindred [Ref: Bobby Cochran, May 2000].
• George Biondi - bass

Hierbei wurde das Album " Slow Flux " produziert und 1974 veröffentlicht.
1975 bestand die Formation aus:

• John Kay - guitar/vocals
• Andy Chapin - keyboards - Declined to tour and was replaced by Wayne Cook. Died December 31, 1985, DeKalb, Texas, in the same plane crash that killed Rick Nelson.
• Jerry Edmonton - drums
• Bobby Cochran - guitar
• George Biondi - bass

Bevor die Ex-Bandmitglieder Wayne Cook und Rick Nelson bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, zerstritt sich die Band erneut und wurde von John Kay aufgelöst.


Im Jahre 1980 erfolgte eine zweite Neuformierung und dem Namen " Steppenwolf ". Zvor brachte die Gruppe noch:

1. "Hour of the Wolf" (1975)
2. "Skullduggery" (1976)
3. "Reborn to be Wild  (1977)- nach der Auflösung von " Steppenwolf "

Die beginnenden 80er Jahre ließen allerdings schnell erkennen,dass die Musik der Band nicht mehr gefragt war. Was sich bereits  1975 andeutete,nämlich ein musikalischer Stillstand innerhalb der veröffentlichten Tonträger,setzte sich auch in der Dekade fort. Auch wenn mit " Wolftracks " ( 1982 ), " Paradox " ( 1984 ) und " Rock 'n' Roll Rebels " ( 1987 ) noch drei weitere Alben produziert und veröffentlicht wurden, schickte die Musikgemeinde die " Wölfe " in die Wüste. Es war ein völlig anderer Geschmack einer weiteren Genration gefragt, der zudem - medial erheblich aufgebläht - den Musikmarkt weltweit atomisierte. Neben Punk, New Wave oder New Age war das Disko-Fieber ausgebrochen.
" Steppenwolf " passte in diese Schubladen nicht hinein.
Dennoch verblieb eine relativ große und treue Fangruppe übrig, die bei den Auftritten der auch nach den 80er Jahren ständig wechselnden Bandmitgliedern die Masse der Zuhörer und Besucher ausmachte.


Nach den Neon-Licht geschwängerten 80er Jahren prodzierte die Gruppe 1990 das Album " Rise & Shine ". Zu dem 25 Gründungsjubiläum ließ sie eine Doppel - CD mit dem Titel " Live at 25 " folgen.
Die 1996 veröffentlichte CD " Feed the fire " enthielt Neueinspielungen aus dem Album " Rock & Roll Rebels " aus dem Jahre 1987.

Danach kaprizierte sich John Kay auf das Verwalten seiner Songs in den Auftritten ab 1996. 


Über 41 Jahre nach der Gründung dieser Rockgruppe steht fest,dass die Epoche des " Wolfes " inzwischen passe'sein dürfte. Leider,denn die Kayśchen Stücke waren, sind und bleiben aller erste Sahne und das nicht nur wegen des Klassikers, Welthits und " Easy Rider " - Titelsongs " Born to be wild ".