Wühlmäuse sind in der Stadt!

Für den gesetzteren Mitbürger gibt es immer noch genügend Überraschung im dritten Lebensabschnitt. Einerseits bedeutet dieses, dass das Leben eigentlich nie langweilig zu drohen scheint, andererseits kommen damit natürlich auch neue Ärgernisse auf den so Betroffenen dazu.
Eine spezielle Art der Unterhaltung bieten seit mehr als 4 Wochen einige Mitarbeiter eines Hoch - und Tiefbauunternehmens aus der Region um Dresden, die sich bei den Arbeiten rund um den Austausch angeblich über alter Versorgungsleitungen der DREWAG versuchen.

Was bereits vor ca. 2 Jahren mit Erdaushubarbeiten innerhalb einiger nahe gelegenr Straßenzüge begann, sich dann in Sichtweite des eigenen Straßenzugs fort setzte, nimmt nun seine Formen vor der eigenen Haustür an.

Zunächst waren e die Straßensperrung, die das Unbill andeuteten. Dann röhrten die Baumaschinen in den frühen Morgenstunden kräftig los. Schließlich zog sich ein etwa 1 m breiter und mehr als 1 m tiefer Graben die gesamte Straße entlang. Flankiert von metallenen Absperrzaunelementen. Mittlerweile wurden zusätzlich Löcher auf einigen Grundstücken ausgehoben, um den jeweiligen Hausanschluss zu gewährleisten.

Ein Ende der Baumaßnahmen ist für den 30. November 2010 angekündigt. Wer daran glaubt, wird selig. Schon allein die Asphaltierungsarbeiten zur Wiederherstellung der aufgerissenen Straßendecke können diesen Zeitrahmen sprengen, dann nämlich, wenn der Winter die äußerst milden Herbsttemperaturen plötzlich ablöst und die Arbeiten nicht weiter geführt werden können.
Bei allem Verständnis um die Notwendigkeit dieser Instanthaltungsmaßnahmen, aber, müssen sie erst im Herbst beginnen und sich in die ungemütliche Jahreszeit erstrecken.

Und während die Minute, Stunden und Tage bis Weihnachten in einer überschaubaren Größenordnung dargestellt werden können, nämlich
- 57. 480 Minuten

-  958 tunden

-  40 Tage

wühlen sich die von der DREWAG beauftragten zweibeinigen Geschöpfe wie eben jene Wühlmäuse durch die Flächen. Immer auf der Suche nach Metall. Weihnachten naht und der Winter auch. Die Tage werden sichtbar kürzer, das Ende Wühlarbeiten ist nicht in Sicht.
In Anlehnung an den Titel von Reinhard Mey " Musikanten sind in der Stadt " fällt mir dazu der Begriff " Wühlmäuse " in der Stadt ein.

Musikanten Sind In Der Stadt
   Leute, nehmt eure Wäsche weg, schließt die Gartentür zu:
Musikanten sind in der Stadt!
Bringt die Katz ins Versteck, die Wäscheleine dazu:
Musikanten sind in der Stadt!
 
 Und was da nicht ganz niet- und nagelfest ist,
Und was keinen Riegel vor hat,
Das wird sofort geklaut und bleibt ewig vermißt:
Musikanten sind in der Stadt!
Erbarmen, Musikanten sind in der Stadt!

Wirte macht den Bierhahn dicht:
Sichert dreifach das Tor:
Musikanten sind in der Stadt!
Löscht im Fentser das Licht,
Nagelt Balken davor :
Musikanten sind in der Stadt!
Die singen und gröln bis der Morgen anbricht,
Die würfeln und fressen sich satt,
Die raufen und saufen und zahlen dann nicht:
Musikanten sind in der Stadt!
Erbarmen, Musikanten sind in der Stadt!

An den Gasthof schreibt Ruhetag,
Alle Betten belegt:
Musikanten sind in der Stadt!
Bevor es wie ein Schicksalsschlag
Durch die Herberge fegt:
Musikanten sind in der Stadt!
Die kneifen Eure Mägde mit frevelnder Hand,
Verwüsten die Stuben euch glatt.
Wer Lieder singt, steckt auch die Herberg in Brand:
Musikanten sind in der Stadt!
Erbarmen, Musikanten sind in der Stadt!

Krämer holt eure Habe rein,
Die Budiken schließt ab:
Musikanten sind in der Stadt!
Zählt die Flaschen Bier und Wein,
Laßt die Gitter herab:
Musikanten sind in der Stadt!
Die plündern den Keller, das Lager zerfällt,
Die feilschen und fordern Rabatt
Und zu guter Letzt samt der Kasse das Geld:
Musikanten sind in der Stadt!
Erbarmen, Musikanten sind in der Stadt!

Bürger, bringt euch in Sicherheit,
Legt die Schrotflinten an:
Musikanten sind in der Stadt!
Macht Schwefel und Pech bereit,
Und dann rette sich wer kann:
Musikanten sind in der Stadt!
Die schänden Eure Frauen und Töchter alsbald,
Doch nicht nur was Röcke an hat,
Die machen auch vor Greis und Haustier nicht halt!
Musikanten sind in der Stadt!
Erbarmen, Musikanten sind in der Stadt!

Oh, Heiliger Barnabas,
Schutzpatron dieser Stadt,
Musikanten sind vor dem Tor!
Zerschlag Geige und Kontrabaß,
Die Trompeten walz platt:
Musikanten sind vor dem Tor!
Oh, schütz uns vor Sturmesflut, Feuer und Wind,
Vor Pest und vor Epidemien
Und vor Musikanten, die auf Reisen sind,
Oder laß mich mit ihnen ziehn!






























Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Das tolle: Ist die Drewag weg, kommt die Telekom, buddelt wieder, dann noch mal das Straßenbauamt, dann kommt die Drewag wieder... Und so weiter...

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?