DD, hörst du das Geläut?
Aus grauer Vorzeit, nämlich im 3. Semester meines Jura-Studiums, her ist mir bekannt, dass es 20 Grundgesetzartikel gibt, die als so genannte Grundrechte, für alle gelten sollen. Da die Verfassungswirklichkeit eine Andere ist, habe ich mir sehr schnell abgewöhnt, diese ständig einzufordern. Dennoch lesen sie sich wie ein humanistisches Gesangsbuch des ,viel geschmähten und viel gescholtenen Mitmenschen unter uns, der von einfältigen Unmenschen mit dem dann inflationär verwendeten Begriff des Gutmenschen tituliert wird.
Aus jener Zeit also ist mir auch der Artikel 4 des Grundgesetzes (GG) sich mit der Glaubensfreiheit befasst.
Hierzu heißt es demnach:
" (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“
Was einst in den Artikeln 138 ff der Weimarer Verfassung geregelt war, dann von der braunen Brut de facto abgeschafft wurde, haben die Grundgesetzverfasser gleich unter die ersten kodifizierten Rechte eingebettet. Unabänderlich ( beinahe allerdings), von Jedermann und jeder Frau einforderbar und unter die großen Fittiche des übermächtigen Papa Staat genommen.Trotzdem ist die Ausübung des Glaubens in der BRD reine Privatsache. Wer also glaubt - an wen auch immer - , der hat zwar dabei einen Anspruch auf die ungehinderte Umsetzung seines Glaubens gegenüber dem Staat, der sich eben nicht einmischen darf und der ggfs. dafür Sorge zu tragen hat, dass der Glaube auch gelebt und praktiziert werden kann, jedoch hat der Staat selbst sich dabei neutral zu verhalten. Er sollte den Gläubigen weder behindern, noch ihn aktiv unterstützen.
Die Realität sieht indes anders aus. Der Staat ist weder glaubensneutral, noch bei der Glaubenspraktizierung inaktiv. Im Gegenteil: Er unterstützt aktiv die einer christlichen Glaubensrichtung Angehörigen durch entsprechende Geldzuflüsse; er treibt für die beiden Amtskirchen die Kirchensteuer - notfalls unter Zwangsmaßnahmen - ein und er benachteiligt andere Konfessionszugehörige.
In diesen Kontext sind die 5 Tage des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag zu sehen. Mit staatlicher Unterstützung und unter Einsatz hochkarätiger politischer Präsenz wird in Dresden ein Großereignis abgehalten, dass es sonst wohl nur bei den katholischen Kirchenveranstaltungen gibt.
Da geben sich Bundespräsident Wulff, ein praktizierender Katholik, Bundeskanzlerin Merkel, eine Pfarrerstochter aus Hamburg und sonstige Geistesgrößen die Klinke in die Hand. Schließlich sind es sehr Viele, die nach Dresden gekommen sind. Da muss die CDU, aber auch Vertreter anderer Volksparteien öffentlich Gesichtspflege betreiben. Es sind möglicher Weise die Wähler von morgen und übermorgen, die dort beten, reden, essen etc.
Auch die Stadt hat sich nicht lumpen lassen und einen siebenstelligen Betrag aus der leeren Kasse geholt, damit der Kirchentag so richtig schön wird.
Ab Mittwochnachmittag kamen sie schon, die - überwiegend jüngeren Damen und Herren -, um ihr Quartier zu nehmen. Nicht nur die Züge waren voll. Nein, es wurden sogar Sonderzüge eingesetzt, damit die Menschenmassen pünktlich an den Ort der Vereinigung heran gekarrt werden konnten.
Da standen denn viele Besucher an den Bahnhöfen der Stadt. Mit Rucksäcken, Trolleys und Taschen bewehrt. Im typischen schwarzen bis lila Outfit. Mit einem beseelten Lächeln auf den Lippen. Auch der Eröffnungsabend verlief harmonisch. Es wurde eine Kilometer lange Lichterkette gebildet. Sie waren ja so froh, so froh, hier zu sind, um sich zu treffen, mit all den anderen Gleichgesinnten.
Mit ihnen gemeinsam zu singen, zu beten, zu reden - bis zum Morgengrauen.
Nun, die evangelische Kirche in Deutschland unterscheidet sich in vielen Bereichen von der katholischen Amtskirche und ihren starrsinnigen Greisen, dem uneinsichtigen Popen und den verkrusteten Strukturen. Aber es ist eben auch eine hierarchische Organisation. In ihr wird von Oben nach Unten delegiert, bestimmt, gedacht.
So dachten denn einige der Fürsten auch laut darüber nach, warum eben 20 Jahre und mehr nach der Wende immer noch so Unmengen von Ostdeutsche keiner Konfession angehören. Sie hätte sich doch wenigsten dem evangelischen Glauben anschließen können oder exakter, der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Hätten sie es wirklich tun sollen?
Und schnell war auch der Grund für jene Unbotmäßigkeit gefunden: Die einstige Indoktrination durch die Kommunisten und ihren Unterdrückungsapparat ist daran schuld. Dabei müssten die nun befreiten Brüdern und Schwestern in der einstigen DDR, ihren damaligen Mitleidenden, die ihren Glauben nach außen hin trugen und die dann zu den Mega-Widerstandskämpfern mutierten, die erst die friedliche Revolution ermöglichten, bis in alle Ewigkeit zu Dank verpflichtet sein. Tatsächlich?
Die zu vielen Undankbaren meckern jetzt auch noch, dass die Stadt Dresden das großartige Ereignis ausrichten darf. Da ist es doch nur gerecht, die Schwestern und Brüder der Widerstandskämpfer von damals mit mehr als 2 Millionen Euro finanziell unter die dünnen Arme zu greifen. Die ostdeutschen Kirchen sind hier eben arm, weil sie kaum Mitglieder haben, wenn 90% keiner Konfession angehören. Zu arm, um zu überleben, aber noch zu reich um abzusterben. Das wird, ja das muss sich ändern. Da gibt es bereits ein Silberstreifen am Horizont der Neuen Bundesländer in Dunkeldeutschland. Die Nachwendegenerationen werden wieder gläubiger, weil sie wieder in eine Glaubensgemeinschaft eintreten.
Da kommt mir der Gedanke, dass es viele biblische Sprichwörter gibt, so wie:
" Glaube versetzt Berge." " Jemandem geht ein Licht auf. " oder " Wie Schuppen von den Augen fallen. "
Das sind wohl eher die harmlosen Bibelsprüche, denn es existieren viele martialische Sprüche, wie: " Aug' um Auge, Zahn um Zahn. "," Sack und Asche. " oder auch " Dorn im Auge. ", die den wahren Charakter des angeblichen Buch Gottes näher kommen. Ich möchte nicht wieder von den ungezählten Glaubenskriegen mit seinen ungezählten Toten und den ungezählten missbrauchten Kindern und Jugendlichen und ihrem unendlichen Leid schreiben, aber dieses fällt mir auch ein, wenn ich an das Kirchentags-Brimborium denke.
Während die Kirchen in der von BK Merkel eingesetzten " Ethikkommission über den geplanten Atomausstieg " mit palavern, hätte ich es für angebrachter gefunden, sie wären lieber in den Krisengebieten dieser Welt aktiver. Nun, Glaube ist dann eben doch nur Privatsache. Oder?
So ganz vermag ich dieses aber nicht zu glauben, denn der Ohren betäubende Lärm von dem Glockengeläut bei mir um die Ecke und aus der Nähe oder der Innenstadt, ist mir genauso ein Graus, wie da ewige Geplärre um die zu vielen Atheisten in meiner Heimatstadt Dresden.
" Jeder soll nach seiner Facon selig werden!", hat der olle Fritz aus Preußen mal gesagt. Recht hatte er. Der Staat muss sich aus dem Glauben heraus halten. Tut er aber nicht, weil das Gesocks in den Parteien meint, es muss christliche Werte im Grundgesetz erkennen, wo diese gar nicht vorhanden sind, nur weil das " C " in dem Parteinamen drin steht.
Hielte sich der Staat aus dem Glauben heraus, würde jeder glauben was er will, so handeln, wie er denkt und handeln, wie er glaubt. Leider ist auch dieses nicht so. Deshalb benötigen eben die Gläubigen eine Amtskirche, um die Ungläubigen davon zu überzeugen, dass sie Nichtgläubige sind und folglich nicht in den Himmel kommen. Und weil das so ist, brauchen wir eben den Kirchentag, den Papst in Rom und Spinner, wie Matthias Mattusek, die diesen Institutionen auch noch lobhudeln.
Als Ex-Amtskirchen -Christ, als ehemaliges Mitglied der evangelisch-lutherischen Glaubensgemeinschaft und praktizierender Atheist, verlasse ich mich da lieber auf meinen Nichtglauben und meinen gesunden Menschenverstand. Und mache das mit bewohnte Haus, so wie es die DD-Neustädter proklamiert haben, ab sofort zur glaubensfreien Zone, denke dabei an nichts und verlasse mich auf ein Sprichwort aus der Heiligen Schrift:
"
Die Realität sieht indes anders aus. Der Staat ist weder glaubensneutral, noch bei der Glaubenspraktizierung inaktiv. Im Gegenteil: Er unterstützt aktiv die einer christlichen Glaubensrichtung Angehörigen durch entsprechende Geldzuflüsse; er treibt für die beiden Amtskirchen die Kirchensteuer - notfalls unter Zwangsmaßnahmen - ein und er benachteiligt andere Konfessionszugehörige.
In diesen Kontext sind die 5 Tage des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag zu sehen. Mit staatlicher Unterstützung und unter Einsatz hochkarätiger politischer Präsenz wird in Dresden ein Großereignis abgehalten, dass es sonst wohl nur bei den katholischen Kirchenveranstaltungen gibt.
Da geben sich Bundespräsident Wulff, ein praktizierender Katholik, Bundeskanzlerin Merkel, eine Pfarrerstochter aus Hamburg und sonstige Geistesgrößen die Klinke in die Hand. Schließlich sind es sehr Viele, die nach Dresden gekommen sind. Da muss die CDU, aber auch Vertreter anderer Volksparteien öffentlich Gesichtspflege betreiben. Es sind möglicher Weise die Wähler von morgen und übermorgen, die dort beten, reden, essen etc.
Auch die Stadt hat sich nicht lumpen lassen und einen siebenstelligen Betrag aus der leeren Kasse geholt, damit der Kirchentag so richtig schön wird.
Ab Mittwochnachmittag kamen sie schon, die - überwiegend jüngeren Damen und Herren -, um ihr Quartier zu nehmen. Nicht nur die Züge waren voll. Nein, es wurden sogar Sonderzüge eingesetzt, damit die Menschenmassen pünktlich an den Ort der Vereinigung heran gekarrt werden konnten.
Da standen denn viele Besucher an den Bahnhöfen der Stadt. Mit Rucksäcken, Trolleys und Taschen bewehrt. Im typischen schwarzen bis lila Outfit. Mit einem beseelten Lächeln auf den Lippen. Auch der Eröffnungsabend verlief harmonisch. Es wurde eine Kilometer lange Lichterkette gebildet. Sie waren ja so froh, so froh, hier zu sind, um sich zu treffen, mit all den anderen Gleichgesinnten.
Mit ihnen gemeinsam zu singen, zu beten, zu reden - bis zum Morgengrauen.
Nun, die evangelische Kirche in Deutschland unterscheidet sich in vielen Bereichen von der katholischen Amtskirche und ihren starrsinnigen Greisen, dem uneinsichtigen Popen und den verkrusteten Strukturen. Aber es ist eben auch eine hierarchische Organisation. In ihr wird von Oben nach Unten delegiert, bestimmt, gedacht.
So dachten denn einige der Fürsten auch laut darüber nach, warum eben 20 Jahre und mehr nach der Wende immer noch so Unmengen von Ostdeutsche keiner Konfession angehören. Sie hätte sich doch wenigsten dem evangelischen Glauben anschließen können oder exakter, der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Hätten sie es wirklich tun sollen?
Und schnell war auch der Grund für jene Unbotmäßigkeit gefunden: Die einstige Indoktrination durch die Kommunisten und ihren Unterdrückungsapparat ist daran schuld. Dabei müssten die nun befreiten Brüdern und Schwestern in der einstigen DDR, ihren damaligen Mitleidenden, die ihren Glauben nach außen hin trugen und die dann zu den Mega-Widerstandskämpfern mutierten, die erst die friedliche Revolution ermöglichten, bis in alle Ewigkeit zu Dank verpflichtet sein. Tatsächlich?
Die zu vielen Undankbaren meckern jetzt auch noch, dass die Stadt Dresden das großartige Ereignis ausrichten darf. Da ist es doch nur gerecht, die Schwestern und Brüder der Widerstandskämpfer von damals mit mehr als 2 Millionen Euro finanziell unter die dünnen Arme zu greifen. Die ostdeutschen Kirchen sind hier eben arm, weil sie kaum Mitglieder haben, wenn 90% keiner Konfession angehören. Zu arm, um zu überleben, aber noch zu reich um abzusterben. Das wird, ja das muss sich ändern. Da gibt es bereits ein Silberstreifen am Horizont der Neuen Bundesländer in Dunkeldeutschland. Die Nachwendegenerationen werden wieder gläubiger, weil sie wieder in eine Glaubensgemeinschaft eintreten.
Da kommt mir der Gedanke, dass es viele biblische Sprichwörter gibt, so wie:
" Glaube versetzt Berge." " Jemandem geht ein Licht auf. " oder " Wie Schuppen von den Augen fallen. "
Das sind wohl eher die harmlosen Bibelsprüche, denn es existieren viele martialische Sprüche, wie: " Aug' um Auge, Zahn um Zahn. "," Sack und Asche. " oder auch " Dorn im Auge. ", die den wahren Charakter des angeblichen Buch Gottes näher kommen. Ich möchte nicht wieder von den ungezählten Glaubenskriegen mit seinen ungezählten Toten und den ungezählten missbrauchten Kindern und Jugendlichen und ihrem unendlichen Leid schreiben, aber dieses fällt mir auch ein, wenn ich an das Kirchentags-Brimborium denke.
Während die Kirchen in der von BK Merkel eingesetzten " Ethikkommission über den geplanten Atomausstieg " mit palavern, hätte ich es für angebrachter gefunden, sie wären lieber in den Krisengebieten dieser Welt aktiver. Nun, Glaube ist dann eben doch nur Privatsache. Oder?
So ganz vermag ich dieses aber nicht zu glauben, denn der Ohren betäubende Lärm von dem Glockengeläut bei mir um die Ecke und aus der Nähe oder der Innenstadt, ist mir genauso ein Graus, wie da ewige Geplärre um die zu vielen Atheisten in meiner Heimatstadt Dresden.
" Jeder soll nach seiner Facon selig werden!", hat der olle Fritz aus Preußen mal gesagt. Recht hatte er. Der Staat muss sich aus dem Glauben heraus halten. Tut er aber nicht, weil das Gesocks in den Parteien meint, es muss christliche Werte im Grundgesetz erkennen, wo diese gar nicht vorhanden sind, nur weil das " C " in dem Parteinamen drin steht.
Hielte sich der Staat aus dem Glauben heraus, würde jeder glauben was er will, so handeln, wie er denkt und handeln, wie er glaubt. Leider ist auch dieses nicht so. Deshalb benötigen eben die Gläubigen eine Amtskirche, um die Ungläubigen davon zu überzeugen, dass sie Nichtgläubige sind und folglich nicht in den Himmel kommen. Und weil das so ist, brauchen wir eben den Kirchentag, den Papst in Rom und Spinner, wie Matthias Mattusek, die diesen Institutionen auch noch lobhudeln.
Als Ex-Amtskirchen -Christ, als ehemaliges Mitglied der evangelisch-lutherischen Glaubensgemeinschaft und praktizierender Atheist, verlasse ich mich da lieber auf meinen Nichtglauben und meinen gesunden Menschenverstand. Und mache das mit bewohnte Haus, so wie es die DD-Neustädter proklamiert haben, ab sofort zur glaubensfreien Zone, denke dabei an nichts und verlasse mich auf ein Sprichwort aus der Heiligen Schrift:
"
Lukas 18, 11 Gott sei Dank bin ich nicht so wie die andern (Pharisäergebet) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
U |
Kommentare
Und mal ehrlich, wenn man dieses lemminghafte Auftreten in Gruppen, der ewig gleichen, hach, sindwirallesooohappy-Grundstimmung mit ihren Tüchlein und Schals sieht, es wirkt einfach lächerlich. Ich meine, da rennen rudelweise Leute rum, und was sie verbindet, ist ein Halstuch und das anbeten irgendeiner Gaswolke?!? Aua aua aua...
Von denen soll sich keiner über unsere alte Republik Kritik erlauben. Da gab es auch solche spaßigen Großaufmärsche, ebenfalls Uniformierung durch Halstücher. Nur dass der Angebetete nicht über zweitausend Jahre alt war, sondern knapp 80.
Hoffentlich geht´s schnell wieder vorbei!