Sprossen - Sprotten - Spinner.


(c)Fotograf: Frank C. Müller - WIKIPEDIA


Jetzt ist es also halb amtlich; der EHEC-Erreger stammt von Sprossen aus einer Fabrik im niedersächsischen Bienenbüttel bei Uelzen. Oder doch nicht? Die bisherigen Untersuchungen ergaben, dass rohe Gemüsesprossen den Erreger in den menschlichen Körper verbracht haben sollen.

 Bei epidemiologischen Auswertungen sei ein Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und in Niedersachsen produzierten Sprossen festgestellt worden. Die aus 19 verschiedenen Salatgutarten gezogenen Sprossen seien an Restaurants und Kantinen sowie Reformhäuser und Wochenmärkte geliefert worden. Nach ersten Erkenntnissen waren sie aber nicht im weiteren Einzelhandel erhältlich.
Die ersten sechs größeren Ausbrüche des EHEC-Erregers lassen sich nach Angaben des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz (LAVES) auf Lieferungen des Sprossenherstellers zurückführen. Nach Angaben des Amtes wurden drei Kantinen in Hessen und Nordrhein-Westfalen und drei Gastronomie-Betriebe in Niedersachsen und Schleswig-Holstein über Zwischenhändler von dem Gartenbaubetrieb in Bienenbüttel im Landkreis Uelzen beliefert.


Bislang ist der EHEC-Erreger in Sprossen allerdings noch nicht labortechnisch nachgewiesen. Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass die mit dem Ehec-Erreger kontaminierte Ware bereits vollständig verarbeitet und abverkauft sei. Der Betrieb in Bienenbüttel wurde gesperrt, eine Rückrufaktionwurde durch das niedersächsische Ministerium gestartet. Die Verbraucher sind ausdrücklich vor dem Verzehr von Sprossen gewarnt worden.
Allerdings sind sich die Behörden nicht sicher, ob der Betrieb die alleinige Quelle für die Ehec-Infektionen ist.


Unter anderem soll es eine Verbindung zwischen der Firma und den Erkrankungen in einem Lübecker Restaurant geben. Dieses Restaurant war ins Visier der Behörden geraten, nachdem sich dort offenbar 17 Gäste mit EHEC infiziert hatten, eine 48-jährige Frau aus NRW starb. Betroffen waren unter anderem Teilnehmer einer dänische Besuchergruppe sowie eine Gewerkschaftsgruppe, die Mitte Mai in der Gaststätte gegessen hatten. Auch eine Kantine in Frankfurt, wo mehrere Personen erkrankten, soll mit den Sprossen aus Niedersachsen beliefert worden sein.
Der Hersteller wäre deshalb wenigstens als eine wesentliche Quelle anzunehmen, so wurde im niedersächsischen Ministerium gemutmaßt.  Hinzu komme, dass auch zwei Mitarbeiter des Betriebes an Durchfallerkankungen litten und in einem Fall eine EHEC-Erkrankung festgestellt worden sei


Der betroffene Gartenbaubetrieb verarbeitet Saatgut aus Deutschland, anderen europäischen Ländern aber auch aus Fernost zu Sprossenmischungen meist für Salate. Dabei wird das Saatgut in Trommeln mit Feuchtigkeit bei 38 Grad angezogen. Der Ehec-Erreger könnte in dem verarbeiteten Saatgut enthalten gewesen sein, aber auch über das versprühte warme Wasser auf die Sprossen gelangt sein.

Könnte, wäre, hätte - bislang sind dieses insgesamt nur Mutmaßungen. So, wie es zuvor Tomaten, Salatgurken und grüner Salat als kontaminiertes Gemüse in Betracht gezogen wurde. Wer die Berichterstattung und das Brimborium drum herum einmal außen vorlässt, wird sehr schnell zu dem Schluss kommen, dass die Ahnungslosigkeit mit der die Behörden an den EHEC-Skandal heran gehen, kaum zu überbieten ist. Weder die Verbraucherschutzministerin Aigner, noch ihre Länderkolleginnen und - kollegen waren in der Lage, eine koordinierte Vorgehensweise abzustimmen. Kompetenzwirrwarr, Kompetenzgerangel und Kompetenzzuordnungen schienen mehr Bedeutung zu erlangen, als die Sache selbst. 

Deshalb wurde - von der Medienmeute immer wieder aufgescheucht - aus sämtlichen Ämtern täglich ein obligatorisches Bulletin zu Stand des Kampfes gegen die - in 22 Fällen - tödlich verlaufende Infektion veröffentlicht. Dabei sind - fein nach zuständigen Ressorts - viele Fragen aus dem Journalistenpulk unbeantwortet geblieben. So auch die, nach der Herkunft des Erregers. Nichts genaues, weiß man nicht!
Eben! Und deshalb wäre es ratsamer gewesen, den nach Nachrichtenfutter geifernden Schreiberlingen auch keine voreiligen Erfolgsmeldungen zu präsentieren. Zum Beispiel jene, dass spanische Salatgurken als Verursacherquelle fest stünden. Dass vor dem Verzehr von Blattsalat, Feldsalat und Salatherzen gewarnt werden muss.

Die völlig verunsicherten Verbraucher wurden dadurch weiter auf sich allein gestellt, erhielten immer noch keine verwertbaren Informationen und ließen deshalb das als nicht unbedenklich eingestufte Gemüse in den hunderttausend  Regalen von Flensburg bis nach Friedrichshafen, von  Berchtesgarden bis nach Emden und von Aachen bis nach Cottbus  dort liegen.
Den Herstellern erbrachten der Boykott Millionenschäden, der "BLÖD"-Zeitung eine höhere Auflage ( " Hände weg von den Horror-Gurken! " und Madame Aigner die Erkenntnis, dass EHEC auch - zumindest phonetisch - mit " Geh weg " in Einklang zu bringen ist.

Da wird sie wohl den potenzierten Schwachsinn der Leib - und Magenpostille der Mühsam und Beladenen aus den Generationen 50 bis 80 plus in ihr Kalkül einbezogen haben, denn dort wurden die Schuldigen ebenso schnell geortete, wie auch medial an den Pranger gestellt. Esst keine "Killer-Keime", "Horror-Gurken" und keinen "Angst-Salat"sind die "Scheißhaus"-Parolen mit denen die Spinner in den Krawall-Redaktionen des Springer-Verlags ihre Aufmacher garnieren.

Schnell war auch ein medialer Stoßtruppe der Verblödungsgazette vor Ort, um über die unhaltbaren Zustände des EU-Mitglieds Spanien vom Leder zu ziehen. Neben inakzeptablen hygienischen Bedingungen, den Sklavenarbeitern aus dem nahen afrikanischen Kontinent und der all gegenwärtigen, korrumpierten Provinzverwaltung in Almeria/Andalusien, fand das rechte Organ der rechtschaffend Handelnden und Denkenden in diesem, unserem lande, denn auch noch gleich die Hauptübeltäter/innen in den eigenen Gefilden: die Figur bewusste reifere Frau.


http://www.bild.de/news/inland/ehec/spur-der-gurken-fuehrt-nach-suedspanien-18095180.bild.html

Der Chef-Büttenredenschreiber aus der Garde jener Rabulistiker des Hauses Springer, der " Gossen-Goethe ", Franz-Josef Wagner ( 67 ), ließ Einen auf die emanzipiert-ideologisiert handelnde Nicht-Nur- Hausfrau ab, in dem er in seiner Kolumne unter dem Titel " Liebe Gurken, Tomaten, Kopfsalate ... " sich zunächst unumwunden als Currywurst-Fan outet, seine Zugehörigkeit zur Minorität ( bevölkerungsstatistisch betrachtet ) der Träger des durchschnittlich 15 cm kleinen, aber feinen Unterschieds lobhudelt, um dann dem Lieben Gott dafür zu danken, dass es seine ökotrophologisch anders tickende Tochter nicht auch noch erwischt hat.
Um dann süffisant zu konstatieren:


" Die meisten Opfer der tödlichen Gemüsekrankheit sind Frauen. Frauen, die dünn bleiben wollen, die in eine Karotte beißen und auf der Waage zehn Gramm weniger haben." 

- Zitatende -

( aus :http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/liebe-gurken-tomaten-kopfsalate-18096112.bild.html )

" Gossen-Goethe " schwelgt dann in vergangenen "Zeiten:

" Meine alte liebe Mutter lief mir immer nach: „Iss Salat. Rauche nicht. Iss Tomaten.“
Alles, was früher gesund war, ist heute nicht mehr gesund. Essen, riechen, sehen. Die Welt meiner Mutter, wo sie Pilze sammelten, Walderdbeeren.
Diese Welt gibt es nicht mehr. Sie ist giftig geworden."

- Zitatende -
( a.a.O. )

Natürlich ist die Welt giftiger geworden. Vor allem deshalb, weil Schmieren-Heinis sie ständig - unter Vorspiegelung falscher oder entstellter Tatsachen -
so darstellen. Über die Schreibkünste des Mannes ohne Schulabschluss, aber mit einem Hang zur Selbstüberschätzung, der auch noch von seinen Banden-Mitgliedern unterstützt wird ( Wagner soll laut Haus interner Festlegung zu den 100 wichtigsten Deutschen zählen ) heißt es bei WIKIPEDIA:

" Seine mit vielen beschreibenden Adjektiven und Adverbien  versehenen, sich mitunter binnen kurzer Zeit widersprechenden Texte und seine wilden Argumentationssprünge haben Wagner unter anderem den Spitznamen „Gossen-Goethe“ eingebracht. Das Satiremagazin Titanic verspottete Wagner als „Gaga-Kolumnisten“.

- Zitatende-


 ( aus WIKIPEDIA - Franz-Josef Wagner, Journalist )

Während die "BLÖD"-Zeitung weiter das Thema "EHEC" verkaufsfördernd ausschlachtet,sich " G.-G." Wagner noch unreife Gedanken über die ungesunde Gewichtsentwicklung innerhalb der weiblichen Bevölkerungsmajorität, in der eben vom "Jugendwahn" getriebene ältere und subalternde Frauen sich künstlich herunter hungern, während jene, aus den Generationen " Arschmade " bis " GOLF II " kommende, immer dicker werden, obwohl die Brüllwerbung ihnen nur gut aussehende, schlanke Rivalinnen vor die Augen setzt, stellte sich inzwischen heraus, dass auch die in Verdacht geratenen Bienenbütteler  Sprossen nicht ausschließlich als Infektionsherd in Betracht kommen. Schon allein der mediale Zuspruch nach Bekanntgabe dieser Spur lässt erahnen, welche Ausmaße die Nachricht erreichen wird, sollten vielleicht neben "Killer-Keimen ", "Horror-Gurken" und "Angst-Salat", auch " Teufels-Sprotten ", " Todes-Tomaten " oder " Cholera-Currywurst " in Betracht kommen.

Briefe von Spinnern vom Schlage des "Gossen-Goethe" kann der besorgte Nachrichtenrezipient getrost dort hin werfen, wo sie am besten aufgehoben sind: in den Papierkorb - ungelesen, versteht sich!

Kommentare

Freiwirtschaftler hat gesagt…
Informiert satt verdummt

Biologische Gesundheit:
http://www.dr-schnitzer.de/gw001.htm

Geistige und ökonomische Gesundheit:
http://www.deweles.de
Octapolis hat gesagt…
Besonders interessant ist doch, wie die Medien damit umgehen. Sensationsgeiler Mob.

Das wir unseren Apfel abwaschen sollen, bevor wir ihn essen, hat uns Mutti schon rechtzeitig beigebracht.
Lobster53 hat gesagt…
@ Freiwirtschaftler: Den Ausführungen von Dr. Schnitzler kann ich zum größten Teil beipflichten; die Hypothesen zum Wirtschaftssystem finde ich durchaus interessant; wenngleich ich ihnen überwiegend widersprechen muss. Einschränkend dazu: Habe noch nicht zu Ende gelesen.
Trotzdem: Zunächst einmal ein Danke dafür!
Lobster53 hat gesagt…
Octa, was Hänschen nicht lernt...usw. Die Hygiene lässt deshalb wohl nach. Wohl aber auch, weil viele Fressalien uns heute mundgerecht verpackt kredenzt werden. Ein Besuch in unserem exzellenten Hygienemuseum könnte bei vielen Protagonisten wahre Wunder erbringen.
Octapolis hat gesagt…
So ist das. Da gibt es Brot, welches auch nach 14 Tagen nicht schimmelt, ebensolche Wurst und ähnliches Zeug. Doch solange der Verbraucher das alles kommentarlos konsumiert trägt er zur kompletten Industrialisierung der Lebensmittelherstellung bei.

Bei allem, was man so über die DDR und deren nicht so glanzvoller Wirtschaft weiß: Gurken und Tomaten gab es, wenn überhaupt, nur zur entsprechenden Zeit und basta. Heute muss alles ganzjährig verfügbar sein und ellenlange Transporte überstehen, wen wundert es dann, wenn hier und da durch diverse Chemikalien oder andere Wachstumsstüzen mal die ein oder andere Bazille mutiert?

Jetzt werden wieder Millionenbeträge hin und her geschoben, es ist doch nur ein Witz. Schweinegrippe, Geflügelpest, BSE und jetzt eben EHEC, soviel geniales Zeug und die damit verbundene, von den Medien geschürte Panik könnte sich die Al Kaida niemals ausdenken. Seltsam, seltsam.

So, jetzt gibt es trotzdem Abendessen und dazu ein P.I.L.S., garantiert keimfrei! ;o)

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