Ciao, Michael!



Gestern gab es - neben dem Dauerthema Hochwasser - ein weiteres Ereignis, dass das mediale Interesse auf sich zog. Das Abschiedsspiel von Michael Ballack. Es wurde für alle Fußballbegeisterten vom MDR live aus dem Leipziger Stadion übertragen. Vor ausverkauften Haus standen sich eine zusammen gewürfelte " Weltauswahl " und eine Mannschaft, die der Fußball - Profi selbst mit " Ballack & friends " benannt hatte, gegenüber. Neben einigen aktuellen Nationalspielern, fanden sich jede Menge aus der aktiven Zeit des gebürtigen Görlitzers stammende Berufskollegen sowie eben einige prominente Freunde auf dem Rasen ein.
Das Ergebnis jenes Spektakels war sekundär. Wichtiger waren die Gesamtumstände, jenes so titulierten " Abschiedsspiels ". Es sollte - zumindest vor den Augen der Öffentlichkeit und den Medien - ein Burgfrieden geschlossen werden. Was waren einst nicht alles an Berichten in entsprechend reißerischen Aufmachungen über die Zwistigkeiten mit dem als " Capitano " lieb kosten Michael Ballack sowie Phillip Lahm, Joachim Löw oder dem DFB gefertigt worden? Lahm versus Ballack, Ballack versus Löw, Löw versus DFB?

Nun ist er also gegangen, der Herr Ballack. Er war sicherlich einst eine schillernde Figur im Fußball - Zirkus. Aus jenem Umfeld, das geprägt wird von Moneten, Macht und Manegen, die - wie einst im römischen Reich - längst für die dort inszenierten, ritualisierten Brot und Spiele - Veranstaltungen herhalten müssen. Das Fußballspielfeld als Manege. Der einzelne Spieler als Zirkusclown. Die Medien zu Transporteuren von Emotionen.

Michael Ballack hat sich aus der Zirkusmanege verabschiedet und betritt einen anderen Schauspielort. Er wird nun nur noch als Prominenter herum gereicht werden. Immerhin hat er auch in seinem " Abschiedsspiel " soziale Kompetenz gezeigt und ein erkleckliches Sümmchen für die Hochwassergeschädigten springen lassen. So, wie damals sein Namensvetter Michael Schumacher. Die vielen Fans haben es im gedankt und strömten in das Stadion zu Leipzig, um dort Fußball mit großem Namen zu sehen. Ansonsten gibt es zwar demnächst Profspiele aus der 3. Liga, aber das ist mit Didier Drogbar, Andrej Schewtschenko oder Michael Essien nicht zu vergleichen, auch wenn diese Spieler längst - wie Ballack auch - den Zenit ihrer Laufbahn überschritten haben.

Weil Michael Ballack seine Herkunft nie verleugnet und diese nicht vergessen hat, dankten es ihm jene mehr als 40.000 im Leipziger Stadion mit stehenden Ovationen. Artig bedankte dieser sich mit Tränen in den Augen, nachdem er zuvor seine drei Söhne auf das große Spielfeld, dass - wie es im Zirkus die Manege ist - vielleicht zum späteren Berufsfeld dieser werden könnte. Wir werden es noch erleben! Dann könnte Michael wieder ins Stadion zurück kehren, wo er einst selbst zu einer Profikarriere startete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Ballack

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