Sommerspass mit R.SA oder: Schau mal, wer da schwimmt?


Puh, schon wieder hatten die Nachmittagstemperaturen die 30 ° - Marke wieder locker geknackt. Schwitzend rühre ich den Putz - und Mauermörtel aus den Altbeständen des einstigen " Praktiker " - Baumarktes in DD - Gompitz mit der Neuerwerbung der Konkurrenz, dem " toom " - Markt in DD - Gorbitz zusammen und mischte ein paar Kellen Gips darunter, weil das verdammte Gemisch doch nicht haftet - jedenfalls nicht auf dem Putz aus dem Jahr 1939.
Und weil ich auch innerlich zur Hochform auflaufe, denn in einigen Tagen steht das 120 Jahr - Event vor der Tür, schrubbe ich anschließend auch noch die Bodenfliesen, wischte den Küchentisch ab und räume langsam den Krempel weg, der im Verlaufe der letzten Jahre dort liegen geblieben ist.

Um die Arbeit bei der unerträglichen Hitze ein wenig angenehmer zu gestalten, habe ich das betagte " Grundig " - Kofferradio, ein Geschenk der Verwandtschaft aus Ravensburg, aus den ersten Nachwendejahren, in Gang gesetzt. Gut, der Klang ist hundmiserabel, der Empfang auf nur einige wenige UKW - Sender beschränkt und dieses auch nur deshalb, weil ich die Gurke auf einen " IKEA " - Blumenständer platzieren konnte. Sei´s drum! Den DLF kann ich nicht mehr hören; schon gar nicht am frühen Nachmittag. MDR Info kommt mir auch aus den Ohren, weil ich den Sender bereits ab 5.30 Uhr in der früh anstelle, um die aktuellen Nachrichten mit zu bekommen. Also bleibt eigentlich nur noch eine handvoll weiterer Sender übrig. Hierzu zählt denn auch " R.SA - Sachsen ". Seit einiger Zeit - so zumindest die Eigenwerbung - " die offizielle BöFi-Welle. " Wer aber " BöFi " ist, erschliesst sich dem unbeleckt heran gehenden Zuhörer nur dann, wenn er dieses sächsische Eigengewächs öfters hört.

Mit " BöFi " ist das Moderatoren - Duo Böttcher und Fischer gemeint, das nun 10 Jahre lang über R.SA sein Unwesen treibt. Der damit noch junge Privatsender bietet seit dem 2. Mai 2003 sein Vollprogramm an. Er reiht sich damit in die Gruppe der 23 Rundfunkstationen ein, die aus dem Freistaat heraus betrieben werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_H%C3%B6rfunksender#Sachsen

Tja, und da R.SA musikalisch eher softig sowie durch ein mit Oldies garniertes Programm anbietet, dürfte der Sender eigentlich so auf meiner geschmacklichen Ebene liegen. Tut er aber nicht. Vielleicht liegt es daran, dass er sich inhaltlich eher dem üblichen " Dudelfunk " annähert, denn ein alternatives Profil jenseits des üblichen Formatradios vorweist.

   http://de.wikipedia.org/wiki/R.SA

Und so ertrug ich die ersten 40 Minuten während meines Arbeitseinsatzes in der längst umfunktionierten Küche mit dem R.SA - Programm an jenem heißen Junitag, ehe mir das Gesabbel und Gedudel auf die Nerven ging. Vielleicht lag es denn doch eher an der tropischen Temperatur von beinahe 36 ° im Außenbereich und 28° im Zimmer, dass ich dem R. SA - Nachmittag nicht viel abgewinnen konnte.
Dabei wurden nicht einmal die schlechtesten Titel abgenudelt:

- MAMBO

von Herbert Grönemeyer

- WHAT A WONDERFUL WORLD

von Louis Armstrong

- MARRAKESH EXPRESS

von CROSBY, STILLS & NASH

waren dabei. Dennoch: Dieses ewige Dazwischengequatsche! Es ist Nerv tötend. Dann gibt es ja auch noch Werbung ( wenn auch regionale ) und so etwas wie Nachrichten und das übliche Gesülze vom Wetter kommt auch noch vor. Und dieses Alles im ICE - Sprechtempo. Grauenhaft! Leider hat sich das ewige Gequatsche zwischen den Musiktiteln, untermalt von gleich klingenden " Jingles " und in einer jugendhaften Tonlage, die dem BRDler vermitteln könnte, es gäbe keinen demografischen Faktor und eine überalterte Bevölkerung, sondern nur " junges Gemüse " im Garten des Konsum - Wunderlandes. Eine übliche Mixtur also, wie sie die unterdurchschnittlichen Privatradiostationen seit Mitte der 80er in Westdeutschland und zu Beginn der 90er im Osten anbietet.
Alles einfach tausende von Malen gehört. 

Dann gibt es auch noch ein " R.SA " - Kaufhaus. Hmmh, immerhin eine etwas andere Idee, um Umsatz und Gewinn zu steigern. Schließlich soll der Bruder oder Abzweig des " PSR " auch Geld verdienen, denn die drei verantwortlichen Geschäftsführer möchten ihre Gehalt auch pünktlich auf dem Konto wissen; die Freien Mitarbeiter aber auch. 

Zu den besten Pferden im Stall des " R.SA " zählen die beiden Moderatoren des Morgenprogramms mit den Namen Böttcher und Fischer.


Und weil diese Hausmarke wohl mit Abstand das größte Zugpferd ist und von den durchschnittlich 131.000 stündlichen und 670. 000 täglichen Zuhörern als am attraktivsten bewertet werden, hat sich der Sender - ganz im Sinne dieser Protagonisten - den Zusatz gegeben " R.SA mit Böttcher & Fischer ", was er innerhalb jener Stunde per Eigenwerbung mehrfach über den Äther orgelt. Na, denn: Auf in die nächsten 10 Jahre. Ob mit oder ohne " Sommerspass ". In jedem Fall mit Böttcher & Fischer als Hausmarke. Immerhin gibt es da dann doch im Vergleich zu den sonst meist öden Konkurrenten einen großen Unterschied. Die wechseln das Personal häufiger, so wie die Bundesligavereine die Trainer. Von den Ablegten werden dann ab einem bestimmten Alter  " HARTZ IV " - Dauerbezieher. Wer kann schon alte Moderatoren in einem angeblich sonst so jungen Programm gebrauchen?







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