Christian Wulff: " Ganz oben, ganz unten " und ganz und gar nicht einsichtig!
Die Parlamentarische Sommerpause ist eingeläutet. In Berlin und nicht nur dort ruhen zumeist die Amtsgeschäfte. Unsere Damen und Herren Abgeordneten, die von uns gewählten und nicht gewählten Volksvertreter treiben sich nun im - wohl verdienten - Sommerurlaub herum. Tote Hose auch für die ungezählten Medienschaffenden. Da trifft es sich gut, dass neben dem Tagesgeschäft - das ja nur noch eingeschränkt abläuft - so mancher Ex - Politiker das Wort ergreift, um auf Missstände in diesem, unserem Lande hinzuweisen, die es auch nach dem Gewinn der Fußball - WM immer noch gibt.
Die Medien werden es einem bereits Abgetakelten danken, wenn er in dem journalistischen Sommerloch doch noch eine Schlagzeile, eine Nachricht und ein Interview herbei zaubern kann.
Seine Exzellenz, der Herr Bundespräsident a.D. Christian Wulff gab in der letzten Woche dem Nachrichtenmagazin " Der SPIEGEL " ein Interview. Dieses wurde auszugsweise in der Ausgabe für die noch nicht abgelaufenen Woche ( 30 / 2014 ) abgedruckt.
Der Herr Ex - Bundespräsident nahm die einmalige Gelegenheit wahr und lederte nicht nur gegen die Medien, vornehmlich die Presse, im Zusammenhang mit der ehemaligen Berichterstattung über seine eigenartige Einstellung zu seinem Ämter als Ministerpräsident und Bundespräsident ab.
Wulff sah sich bemüssigt, seine Sicht der Dinge - unter Bezugnahme auf sein vor einigen Wochen erschienenes Buch - durfte er seine Werte zur Justiz, Presse und Öffentlichkeit darlegen.
Das ist nicht jedem Politiker und jeder Person, die auch von dem " SPIEGEL " in dessen Berichterstattung unter Beschuss genommen wird, erlaubt.
Wulff indes gab das Hamburger Nachrichtenmagazin 5 - relativ eng bedruckte - Seiten, um sich lang und breit über das, was ihm widerfahren ist, auslassen zu können. Die Postionen der Gesprächsteilnehmer waren bereits vorher erkennbar. Wulff sieht sich als Opfer einer Medienhatz, die Redakeure in Hamburg verstehen sich als Hüter der Meinungs - und Pressefreiheit sowie Exponenten der Vierten Gewalt, die zudem unabhängig sein darf.
Dem einstigen Bundespräsidenten wurde während der Berichterstattung zu der so genannten " Wulff - Affäre " sicherlich nicht immer die erforderliche Objektivität der Medien zuteil. Dennoch: Er ist, war und bleibt kein Opfer einer Hetzkampagne der Vierten Gewalt. Dieses möchte er aber, 2, 5 Jahre nach seinem - dann doch erzwungenen - Rücktritt auf dem " SPIEGEL " weiß machen.
Nicht die Medien haben ihn aus dem Amt katapultiert, sondern er selbst. Wie die Redakteure in dem abgedruckten Streitgespräch richtig fest stellen, lag es einzig und allein an ihm, die vielen Unklarheiten, die sich durch die seltsame Hausfinanzierung, die Hochzeitsfeier und deren Bezahlung sowie unterschiedlich Reisen sowie Aufenthalte ergaben, selbst durch präzise Angaben aus der Welt zu schaffen. Das hat Wulff von Beginn an vermieden, dann nicht mehr gekonnt und sich stattdessen in ein Lügen - und Halbwahrheitengestrüpp verfangen.
Wulff hätte der Öffentlichkeit mitteilen müssen, dass er nach der Ehescheidung de facto pleite war. dass er seine so bezeichneten Freunde deshalb anpumpen musste und dass er sich den von seiner - von ihm zu Unrecht in den Himmel gehobenen - Frau - außer hohen Ansprüchen - finanziell rein gar nichts erwarten konnte. Bettina war damals nur jung und vorzeigbar - mehr nicht.
Von seiner ersten Frau und der gemeinsamen Tochter wurde er nach der Trennung und der Scheidung finanziell abgemolken. Beide Damen sind passionierte Reiterinnen. Dieses Hobby ist sündhaft teuer. Wulff musste dafür bezahlen. Von seiner zweiten Frau ist er - mit verlaub gesagt - auch verarscht worden. Bettina war, zu dem Zeitpunkt, als er sie kennen lernte nichts, hatte auch während der gemeinsamen Jahre nichts und wird - außer den von ihm für das gemeinsame Kind zu zahlenden Unterhalt - nichts haben. Bettina Körner - Wulff ist eine Faru, die gemeinhin als Typus " Schlampe " einzuordnen ist; von denen es Hunderttausende gibt. Sie gibt sich dem Kerl hin, der für sie bezahlt. Der sie aushält. Eine durch eine Vielzahl von glücklichen Umständen hoch gespülte Namenlose. Ohne Verstand und Lebenserfahrung.
Wulff ist ihr auf den Leim gegangen. Warum gibt er nach den vielen Monaten der Besinnung dieses nicht endlich zu? Doch Wulff scheint in einer eigenen Welt zu leben. Hier sind die Bösen in den Reihen der Medien - vornehmlich der " BLÖD " - Zeitung - zu suchen. Mit diesen ist aber Wulff eine gewisse Zeit lang bestens gefahren. So sehr auf Selbstdarstellung bedacht, dass er es nicht einmal gemerkt hat, dass auch er nur Mittel zum Zweck war. Einsicht nach der Affäre? Nein, nur Selbstmitleid und eine unbändige Wut auf die Journaille, die ihn angeblich aus dem Amt gejagt hat.
Wulff ist völlig zu Recht kein Bundespräsident mehr. Dieses Amt war mindestens drei Nummern zu groß für ihn.
Christian Wulff stellte in dem " SPIEGEL " - Gespräch resignierend - jedoch nur für sich . fest: " Diese Häme bringt uns um, "
Nein, nicht die über ihn und das einst von ihm bekleidete Amt als Ministerpräsident des Bundeslandes Niedersachsen und die ihn als Bundespräsidenten öffentlich ereilende Häme hat ihn zu Fall gebracht, sondern sein unsensibler Umgang mit der Wahrheit, sein mangelhaftes Gespür dafür, dass nicht alles, was an materiellen Wohltaten daraus erwachsen kann, auch umgesetzt werden muss und eine Frau, die ihn benutzt hat, waren die Totengräber seiner politischen Karriere.
Uneinsichtigkeit ist keine Tugend, Meister Wulff!
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