Der Hater im Netz, das unbekannte Wesen?



Der Spartensender Eins Festival hat als ÖR - Mitglied sich selbst den Anstrich eines Kanals für jüngere Menschen verpasst. So als intellektuelles Korrelat zu den ganzen Schweine - Programmen bei RTL, Sat1 oder Vox. Ab und zu kommt dieser Außenseiter auch dem Anspruch, einige kritische und gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen zu wollen, vollends nach. Ein solcher Bericht wurdee - auch zum wiederholten Male - im Eins Festival - Sommerprogramm ausgestrahlt. Unter dem Titel " Warum haten wir so viel im Netz ? ", machte sich unter der Federführung des Bayrischen Rundfunks ( BR  ) der Redakteur Michael Bartlewsiki auf, über eine Unart im World Wide Web zu recherchieren, die da Cyber - Mobbing heißt.  Bartlewski  vom BR  hat in seinem Beitrag anhand einiger beispielhafter Fälle versucht, den Auswüchsen des kriminellen Cyber - Mobbings ein wenig auf die Spur zu kommen.

Es werden in der Reportage einige Betroffene aus der vielköpfigen Gruppe der Gemobbten von Michael Bartlewski befragt. Darunter auch die einstige Aktivistin der Piratenpartei und heutige Autorin Julia Schramm, die sich selbst als Feministin sieht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Julia_Schramm


Ihr nur sehr kurzer Auftritt in der inzwischen in die Bedeutungslosigkeit abgeglittenen Piratenpartei hat u.a. ausgereicht, ein Opfer jener virtuellen Unart zu werden, die darauf hinaus läuft, einen anderen Menschen nieder zu machen. Schramm hat dieses auf vielfältige Weise erlebt. Pöbelnde Internet - Horden versuchten ihr via Twitter verbal zuzusetzen. Die Idee des BR - Mitarbeiters Bartlewski einen dieser vielen Maulhelden und Schmierfinken persönlich mit seinem kriminelle Tun zu konfrontieren,wird durch eine Fahrt in die österreichische Bundeshauptstadt Wien umgesetzt. Dort lebt einer dieser Cyber - Kriminellen. Als er über seinen Vater per Handy über den Besuch des Fernsehmitarbeiters informiert wird, gibt der Maulheld sich kleinlaut. Er wiegelt ab und behauptet schließlich, es gäbe ja auch andere anonym agierende Hasser, die ihren verbalen Dünnpfiff über Julia Schramm abließen. Das ist auch ein Argument, wenn auch kein griffiges.
Zum Schluss outet sich sein, eher einfach gestrickter Vater im herunter gekommenen Treppenhaus des alten Wiener Gebäudes, als Mitglied der FPO und Bezirksrat. Aha, daher weht der Wind also. Das Unfassbare ist jedoch, das der alte Knochen von dem rechtswidrigen Treiben seines Sprösslings weiß.

Der Apfel fällt tatsächlich nicht weit vom Stamm.

Ein anderer Hasser der Julia Schramm gibt vor, sie auf ihrer Lesung besuchen zu wollen und dieses mit einer Gasmaske. Schramm erkennt in diesem ebenfalls einen Maulhelden, der einfach nur Frust ablassen will. Doch unwohl ist es der Autorin schon dabei. Sie gibt offen und ehrlich zu, dass sie in anderen Fällen schon ein mulmiges Gefühl gehabt zu haben. Drohungen, übelste Beschimpfungen und blanker Hass ist für Personen, die ihre Meinung im Netz dartun, nicht nur an der Tagesordnung. Nicht selten kommt es auch zu Übergriffen. 

Vielleicht ist Julia Schramm da keine Ausnahme, doch die Art und Weise, wie sie mit diesen Großmäulern und aufgeblasenen Hanswürsten umgeht, imponiert schon. Sie stellt die wüsten Beschimpfungen und beleidigenden Posts auf eine eigens dafür eingerichtete Seite ins Netz. Dafür gebührt ihr durchaus Respekt. Eine couragierte Frau, die ihre politische Einstellung offensiv vertritt und vor keine Konfrontation dabei scheut.
Ihre einstige Irrfahrt über die FDP - Julis und die Piratenpartei kann als Jugendsünde bewertete werden. Auch ihr über den Bertelsmann - Verlag vertriebenes Buch mit dem Titel " Klick mich " ist dem durchaus legitimen Streben nach einem gesicherten Einkommen in einer Konsum orientierten Gesellschaft geschuldet.

Viele der Hater von Schramm mögen es ihr neiden, dass sie es bislang geschafft hat. Andererseits sollten jene Berufspöbler sich an ihren eigenen Zinken fassen und sich dabei fragen, warum sie bislang nur ein armseliger, anonym agierender Internet - Nutzer sind statt so eine, wie Schramm?      
Da droht der aktiven Feministin wieder Unbill, den sie könnte sich zusätzlich den Zorn der Habenichtse zuziehen. Der Hater, das unbekannte Wesen lauert überall und nirgends. 




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