Die AfD und das traurige Parteitags- Ende im Essener Biergarten.



Aller Anfang ist schwer. Diese Binsenweisheit gilt uneingeschränkt auch für eine neue Partei, deren Programm und Namen nicht unbedingt bekannt ist. Diesen Unbill musste denn die " Alternative für Deutschland " ( AfD ) zu Beginn, während und am Ende Ihres Parteitags in Essen schmerzlich erfahren.

Zunächst gab es erhebliche Kontroversen um die Eintrittsmodalitäten. Weil die Partei ja als politischer Verein nun mal kein Kapital anhäufen darf, der sich in Form eines Gewinns zeigt, hat die AfD Probleme mit der Finanzierung einer solchen Großveranstaltung, wie es ein abzuhaltender Parteitag nun einmal ist.
Deshalb wurde jedes Parteimitglied am Eingangsbereich der altehrwürdigen Gruga - Halle mit 10 Euro zur Kasse gebeten.

Wie nicht anders zu erwarten, veursachte diese Abgabe bei nicht wenigen Mitgliedern bereits Magengrummeln. Geld für eine eigne Sache bezahlen zu müssen, ist auch bei den selbst ernannten Rettern der christlich - abendländischen Konsumgesellschaft nicht sehr populär. Warum also Eintritt bezahlen, wenn ein Anwesenheits - und sonstiges, laut Parteisatzung, zustehendes Recht, bereits durch den Mitgliedsbeitrag bezahlt wurde?

Nach dem sich der Unmut über den Ablass im Eingangsbereich gelegt hatte, ging es in der Halle selbst ordentlich zur Sache. Die Anhänger der beiden Rivalen Petry und Lucke attackierten sich nicht nur verbal. Lucke musste es sogar hinnehmen, die bekannte Rote Karte für seinen " Weckruf 2015 " zu erhalten. Und dieses, nicht nur ein Mal. Dann wurde er als Parteivorsitzender abgewählt und sein Weggefährte Henkel verließ die AfD. Mit ihm allerdings auch eine Reihe von weiteren AfDlern.

Die AfD wählte Petry und damit einen scharfen Rechtskurs. Nicht mehr die Euro - Skeptiker haben damit das Sagen, sondern Islam - Kritiker,  Ablehner  der Ausländer - und Asylpolitik sowie Hetzer gegen eine vermeintlich links - orientierte und gekaufte Medienlandschaft.
Petry ist eine Verfechterin jener diffusen Angstmacherei vor Überfremdung und Manipulation.
Sie möchte ein nationales Gedankengut verkünden, ohne dafür ein Programm vorzulegen. Die AfD als Protestpartei benötigt für ein " Nein " zu den jetzigen Gegebenheiten in der Staats - und Wirtschaftsordnung sowie der Gesellschaft dieses Landes, kein solches. Es reicht nur zu sagen, was ihre Mitglieder nicht wollen.

Doch die Parolen und substanzlosen Reden, wie auch die Kampfbegriffe " linksversiffte Presse ", " Entartung " sozialer Bodensatz " kamen in Essen nur bei den eigenen Mitgliedern an. Abseits der Lobhudel - Veranstaltung hatte die AfD keine Günstlinge. So wollte sie in einem Biergarten des Gruga - Parks eine spontane " Siegesfeier " für ihre gerade inthronisierte Bettelkönig Petry abhalten. Auf Kosten der mehrheitlich Nicht - AfD - Fans. Diese hatten ihr Ansinnen durchschaut und äußerten lautstark das eigene Missfallen zu der überfallartigen Aktion der AfDler. Ein selbst ernannter Petry - Jünger eignete sich kurzerhand das Mikro eines Moderators an und begann mit seinen Lobeshymnen auf diese und die tolle Partei mit dem erstklassigen Programm. Doch der AfD - Truppe verkannte das nicht vorhandene Interesse der Essener Biergartengäste völlig und lief auf.

Ausgerechnet Essen! Ausgerechnet das Ruhrgebiet! Ausgerechnet die Gruga - Parkanlagen! Dort, wo einst gegen das Establishment, die Alt - Faschisten in den Ämtern und den Vietnam - Krieg zu Felde gezogen wurde, wagt es eine reaktionärer Haufen seinen " Scheiß " öffentlich zu verkünden.
Der Abgang der Petry - Jünger war dann kurz und schmerzlos:



Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Gruga-Halle... alterwürdig? Das ist ein Schandfleck im Schandfleck, ein eitriger Pickel im ohnehin schon hässlichen Gesicht Essens... ;o)

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