" Silicon Saxony " Valley, wie ein Konzept zerplatzte,ehe es eigentlich richtig aufgeblasen war.

Das Jahr 2009 bringt immer neue Hiobsbotschaften über die Medienindustrie in die Haushalte der Bundesbürger. Nachdem bekannt gegebne wurde, dass ein Rückgang bei der Entwicklung der BRD-Volkswirtschaft um ca. 2, 25 % zu erwarten sein dürfte, schlugen sich jene Prognosen auch schon in konkreten Fallbeispielen nieder.
Die bajuwarische Chip-Herstellerin "Infinion", die einst selbst durch den Niedergang der " new economy" am Rande des Ruins getrudelt war, hat ihre Tochter "Quimonda" aufgegeben und in die Insolvenz geschickt.

Über den Siemens-Ableger, lässt sich folgendes nachlesen:

Die Infineon Technologies AG ist ein im Jahr 1999 durch die Ausgliederung (Spin-out) des Halbleitergeschäfts der Siemens AG über einen Börsengang (IPO) im Jahre 2000 entstandenes Hochtechnologieunternehmen mit Hauptsitz Neubiberg bei München.

Infineon Technologies bietet Halbleiter- und Systemlösungen Automobil- und Industrieelektronik (vorwiegend Leistungselektronik und Diskrete Bauelemente), Chipkarten, Sensoren, sowie Drahtgebundene und Drahtlose Kommunikation [1]. Über ihr Tochterunternehmen Qimonda bietet Infineon Speicherprodukte an. Mit weltweit rund 30.000 Mitarbeitern (ohne Qimonda) erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2008 (Ende September) einen Umsatz von 4,321 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist an der Frankfurter Wertpapierbörse und New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Symbol IFX notiert [2]

Zum Jahresende 2005 zog Infineon die in München verstreuten Bürostandorte in der neuen Unternehmenszentrale Campeon in der Gemeinde Neubiberg (Landkreis München) zusammen.

Mit Abschluss der Tarifeinigung in der Metall- und Elektrobranche ist Infineon am 13. November 2008 aus dem bayerischen Arbeitgeberverband ausgetreten.


Die rechtslastige FAZ bewertet die "Pleite" der " Infineon "-Tochter so:


23. Januar 2009 Die Zahlungsunfähigkeit des Speicherchipherstellers Qimonda könnte die Muttergesellschaft Infineon und den letzten europäischen Halbleiterstandort in Dresden schwer treffen. Infineon teilte nach dem Insolvenzantrag von Qimonda am Freitag mit, dass es im ersten Quartal, das Ende Dezember beendet wurde, einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag zurückgestellt habe. Damit wird die Ertragslage des in München ansässigen Unternehmens zusätzlich zu den schwierigen Marktverhältnissen stark belastet. Ein Sprecher wollte aber möglichen Gerüchte über eine drohende Insolvenz vorbeugen: „Die Auswirkungen der Insolvenz von Qimonda werden unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht nachhaltig beeinträchtigen“, sagte er.

Nach dem Scheitern von Verhandlungen über ein Rettungspaket hatte Qimonda zuvor beim Amtsgericht München ein Insolvenzverfahren beantragt. Infineon muss sich nun darauf einstellen, schon geleistete Fördermittel zurückzuzahlen, Vorsorge für laufende kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren sowie für mitarbeiterbezogene Eventualverbindlichkeiten zu tragen. Im Unternehmensumfeld ist zu hören, dass die von Analysten genannten Größenordnungen von 250 bis 300 Millionen Euro nicht abwegig erscheinen. Der Kurs der Infineon-Aktie verlor am Freitag bis 12 Prozent an Wert.

Bankanalysten glauben nicht an eine Rettung von Qimonda

Infineon war zunächst bereit, 75 Millionen Euro zu dem Rettungspaket für Qimonda beizusteuern, um größeren Schaden abzuwenden. Denn der Chip-Konzern befindet sich selbst in einer schwierigen Situation. Schon im letzten Geschäftsjahr war die Belastung durch Qimonda so stark, dass Infineon einen Fehlbetrag von 3,1 Milliarden Euro auswies.

Unterdessen beteuerte die sächsische Landesregierung, sie sei weiterhin daran interessiert, Qimonda, das sein wichtigstes Werk in Dresden betreibt, zu erhalten. Sachsen hat Qimonda Liquiditätshilfen von 150 Millionen Euro angeboten, Portugal, wo ein weiteres Werk steht, wollte 100 Millionen Euro bereitstellen. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Qimonda wegen des Preisverfalls auf dem Markt für Speicherchips zum Überleben weitere 300 Millionen Euro braucht. Weder Infineon noch die öffentliche Hand wollen hier nachbessern. Alle Seiten hoffen jetzt auf einen Investor, der mit frischem Geld bei Qimonda einsteigt. Dazu soll der Insolvenzverwalter ein tragfähiges Fortführungskonzept entwickeln, um mit einer neuen, in Dresden entwickelten Chiptechnik den Durchbruch am Markt zu schaffen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Münchner Rechtsanwalt Michael Jaffe bestellt.

„Zum Überleben viel zu klein“

Bankanalysten halten das Schicksal von Qimonda für besiegelt und glauben nicht an eine Rettung. „Der Verkauf ist in dem Marktumfeld schlichtweg unmöglich“, sagt Jens Hasselmeier von Independent Research. Ulrich Kaiser von Credit Suisse ergänzt: „Dem Insolvenzverwalter wird es schwer fallen, Qimonda zu retten. Mit 10 Prozent Marktanteil ist das Unternehmen zum Überleben viel zu klein.“

In Sachsen wird für den Fall des Untergangs von Qimonda die Rückzahlung von Fördermitteln geprüft; dem Vernehmen nach geht es um rund 280 Millionen Euro. Im Dresdner Werk stehen bei einer Schließung rund 2100 Arbeitsplätze auf dem Spiel, nach schon 1800 abgebauten Stellen. Auf der ganzen Welt beschäftigt Qimonda 12 000 Menschen. In Dresden sind zudem mindestens 3600 Mitarbeiter von Zulieferern und Dienstleistern betroffen. Am Montag soll eine Verhandlungsgruppe mit den Agenturen für Arbeit klären, ob für entlassene Mitarbeiter eine Auffanggesellschaft gegründet werden kann. Torsten Thieme, Vorstand der Hochtechnikinitiative „Silicon Saxony“, die den größten Chipstandort Europas vertritt, sprach von einer Katastrophe für Sachsen und für die europäische Halbleiterindustrie. Andere Techniken wie die Photovoltaik könnten den Arbeitsplatzverlust nicht auffangen. Auch bestehe die Gefahr, dass Europa unwiederbringlich eine Schlüsselindustrie dieses Jahrhunderts an Asien und Amerika verliert.

Für den wirtschaftlich schwachen Großraum der sächsischen Landeshauptstadt bleibt die bittere Erkenntnis, dass das Konzept der Ansiedlung jener Großbetriebe und ihrer unzähligen Ableger mittels ungeheuerer Subvenstionen sich eben nicht auszahlt. Was andere Bundesländer und diverse Regionen bereit vor vielen Jahrzehnten als negative Erfahrungen längst in ihre Wirtchaftspolitik aufgenommen hatten, ist bei der sächsischen Landesregierung immer noch nicht angekommen.
Historisch betrachtet, muss dennoch festgestellt werden:


Das Ballungsgebiet Dresden ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt der wirtschaftlich stärkste Raum Sachsens. Dresden spielt dabei durch die Ansiedlung von AMD Saxony und Infineon sowie vieler Zulieferbetriebe eine wichtige Rolle in der Mikrotechnologie. Diese drei Räume bilden die Ecken der Metropolregion Sachsendreieck.

Immerhin ein Lichtblick in den grauen Zeiten?

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