Menschen zweiter Klasse sind für die Medien uninteressant.




Das Jahr 2009 hat gerade erst begonnen,da ereilte den Nachrichtenrezipienten eine Meldung aus Österreich. In der Obersteiermark verunglückt der thüringische Ministerpräsident Althaus während des Schifahrens. Er stieß mit einer 41 -jährigen Slowakin zusammen. Während die Frau kurze Zeit später verstarb,wurde Althaus mit einem Schädel-Hirn-Trauma in eine Klinik nach Salzburg geflogen.

Dieses Ereignis wäre ansich keine Zeile wert gewesen, hätte es sich dabei nicht um einen Politiker gehandelt, der an einem Schinunfall beteiligt war. Derartige Vorfälle registrieren die Behörden zu Hunderten am Tag. Es ereignen sich allein 56.000 Schiunfälle je Saison, an denen deutsche Wintersportler beteiligt oder von ihnen betroffen sind. Somit nichts ungewöhnliches für den Massentourismus in den Schigebieten rund um die Hoch-und Mittelgebirge in Europa.

Da es aber einen aktuelle und bekannten Politiker getroffen hat,überschlugen sich die Medien förmlich. Die Meldungen geisterten im Viertelstundenrhythmus über den MDR Info-Kanal. Immer wieder der gleiche Inhalt. Althaus verunglückt. Sein Gesundheitszustand wurde bekannt gegeben. Seine Ärzte traten vor die Medien. Ein wahres Betroffenheitsbrimborium wurde inszeniert.

Bei aller Tragik rund um einen derartigen Unfall: Es starb eine relativ junge Frau, eine Mutter von vier Kindern, ein Mensch, der mitten im Leben stand. Hierüber wurde nichts berichtet. Warum auch? Die gebürtige Slowakin, die jetzt in den USA lebt, hat keinen bekannten Namen, so wie der beteiligte Althaus. Sie hat keinen Bekanntheitsgrad, so wie Althaus. Auf sie waren keine Medien fixiert, so wie es bei Althaus der Fall war.

Die Slowakin war eben ein Mensch zweiter Klasse! Welche Zeitungen, welche Fernseh - und Rundfunkanstalten interessieren sich für Menschen zweiter Klasse?

Das verwerfliche an der Berichterstattung ist aber vorallem. dass jetzt gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Angeblich soll Althaus kurz vor der Kollision mit seinen Schiern gestanden haben,um auf seine Frau und der Sicherheitsbeamten zu warten. Angeblich! Weshalb dann eine derart heftiger Zusammenprall erfolgte, wobei der andere Unfallbeteiligte verstarb, wird nicht erklärt. Wieso eine anspruchsvolle Schistrecke dabei so eingerichtet wird, dass jener Schifahrer rechtzeitig vor Gefahren gewarnt wird, und es dennoch zu einer solchen Kollision kam, bleibt angeblich ebenso unerklärlich, wie der Unfallablauf selbst. Denn es gab zunächst keine Zeugen.
Die Medien berichteten somit ins Blaue hinein und redeten die Verantwortlichkeit des Dieter Althaus wohl eher klein.

Er gehört eben zu den Menschen erster Klasse mit Privilegien und Sonderbehandlungrechten in Österreich. Hier gilt der Herr Ministerpräsident noch etwas, auch wenn er einen Schiunfall mit tödlichem Ausgang verschuldet haben könnte.

Das Jahr 2009 fängt genau so an, wie das Jahr 2008 beendet wurde - mit Sonderrechten für jene selbst ernannten Elitezugehörige. Auch wenn es nur beim privaten Schifahren ist!

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