Wacken - Werchter - Weston = Woodstock?
(C) Ralf Lotys(Sicherlich)-WIKIPEDIA
Die Wechselwetterlage macht den typischen Mitteleuropäer einfach fertig. Bleierde Glieder, hämmernder Puls und permanentes Schwitzen, ohne dass er sich bewegt hat.
Hinzu kommt der ständige Regen, die permanenten Temperaturschwankungen und der fest gefressene Gedanke, dass mit Ende der ersten Augustwoche, der Sommer 2011 sich sukzessive verabschiedet.
Dennoch bleibt der flehentliche Wunsch, dem Sommer doch noch einmal zu begegnen, so wie der in dem Carellśchen Lied von anno Tobak besungen ward, kaum erfüllbar, so hundsmiserabel sind die Vorhersagen aus den Wetterstudios. Was bleibt, wären allenfalls Sehnsüchte nach der guten alten Zeit. Eben jenen Jahren, in denen die Monate Juni bis September auch tatsächlichen Sommer versprachen. Als - quasi wie auf Knopfdruck - das Quecksilberthermometer langsam anstieg und bald die 30 Grad-Marke überwand. Lang,lang ist 's her!
Zu den Übel des Regensommers gehören aber nicht nur Wolkenbrüche, feucht-schwüle Temperaturen, sondern auch die gähnende Langeweile - insbesondere an den Wochenenden -, weil ohne Regenguss kein Zeitvertreib im Freien möglich ist, womit sich der wasserscheue Durchschnittsmensch auf die eigenen vier Wände zurück besinnen muss. Scheiß Sommer 2011!
Ein besonderes Ärgernis stellt hierzu - wenn auch nur als Nebeneffekt - das Wiederholungsfernsehprogramm der bundesdeutschen Verdummungskanäle dar. Ob nun öder Krimi-Brei im ZDF aus der Serie " Kommissarin Lukas ", der Schunkel-Mitklatsch-Schwachsinn in der ARD in Form des " Sommerfest der Volksmusik " oder die 80er und 90er Jahre-Serien in den Dritten, sie tragen alle nicht dazu bei, die Sommerfrustration aus den bleischweren Glieder der Zurückgelassenen wieder zu verbannen.
Beim müden Durchzappen des Spätsendungen konnte der saunierte Glotzer ab 23.00 Uhr auf dem ZDF Theaterkanal (häh? ) die letzten Klänge der Live-Übertragung des Auftritts der Heavy Metal - Band " Motörhead " mit erleben. Jenes Gitarren-Inferno von dem Kult-Festival Wacken live und in Farbe sich genüsslich und trockenen Fußes ansehen, dass von den dort aufspielenden Formationen zelebriert wird, um die ebenso durchnässten Besucher bei Laune zu halten. Was leider nur in dem kurzen Zeitraum von drei Titeln zu Tage trat, weil das Moderatoren-Duo zuvor den Zuschauer voll quatschte und dabei eigentlich nichts zu sagen hatte, waren die sehnsuchtsvollen Erinnerungen an die eigene Jugend und die damaligen Musikveranstaltungen.
Längst vergessene Formationen, die sich auf Festivals wie Scheßel, Isle of Wight oder Umsonst & Draußen trafen, um vor Zehntausenden aufzuspielen. Bei der Frage, ob es jene Großveranstaltungen überhaupt noch gibt, war mir das World Wide Web wieder einmal mehr behilflich. Ja, es gibt sie noch und zwar in Hülle und Fülle.
http://www.festivalsearcher.com/festivalslist.aspx
Fein säuberlich aufgelistet nach Wertigkeit ( wer bestimmt dieses eigentlich ), Veranstaltungszeitraum und dort auftretende Bands. Die Preise sind vorsichtshalber nicht benannt worden.Beim Besuch der verlinkten HPs wird es für den Wissbegierigen etwas kompliziert, denn er muss sich erst einmal durch klicken.
Am Beispiel des Festivals Nr. 1 in Glatonbury / England lässt sich hierzu folgendes lesen:
" Standard Ticket: £195 + £5 booking fee per ticket + £4.95 P&P per booking (a £50 deposit per ticket is payable from October 3rd 2010)
You may wish to purchase the optional TicketPlan Protection for an additional £4.50 per person when paying the balance for your tickets. Should you be unable to attend the Festival, this may enable you to receive a refund for the face value of your Festival tickets. For more information visit the Cancellation section.
Car Park Ticket: £20 – available Spring 2011
Campervan Ticket: £75 – available Spring 2011
Tipis: £900 – available Spring 2011 "
Für 3 "Tolle Tage " satte 205 Britische Pfund =235 €,ein stolzer Preis. Wenn dann noch Anreise - Übernachtungs - und Verpflegungskosten hinzu gerechnet werden, ist ein Besucher locker bei 500,-- € und mehr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glastonbury_Festival
Auch bei dem als Nummer 2 gelisteten Musikfestival in Werchter / Belgien liegen die Preise in ähnlicher Lage:
Hinzu kommen - wie oben - Anreisekosten sowie Verpflegung, die auf dem Gelände - sinniger Weise - in Form von Coupons ( 2,35 / 2,50 € Stück ) zu erhalten war.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rock_Werchter
Ähnlich hoch sind die Kosten für die ab 20. August 2011 in Weston / England statt findende Open-Air- Veranstaltung.
Wer es vor zieht, im eigenen Lande in den Genuss von Festivalatmosphäre zu kommen, erhält hierzu mehr als ein Mal Gelegenheit.Neben dem - fast institutionellen - " Rock am Ring ", " Rock im Park " und dem " Hurrican Festival " gehört die Veranstaltung in Wacken, einem Nest bei Itzehoe in Schleswig-Holstein zu den festen Größen der bundesdeutschen Festival-Szene. Ab 144,50 / 144,,50 / 117,25 € kann der Musikfreund sich jeweils 3 Tage auf dem Gelände aufhalten und den Bands zuhören.
Auch dieses ist kein billiges Vergnügen. Wacken ist preislich günstiger. Mit 130,-- € für die 3-Tage-Karte hebt sich das Festival nicht nur hier hervor.
Für den Anhänger der " Heavy Metal Music ", die in den 70er und 80er Jahren durch Bands wie " Iron Maiden ", " Motörhead " oder " Metallica " - als exponierte Vertreter - dem Fan zelebriert wurde, stellt diese Veranstaltung ein " Muss " dar.
Immerhin treffen sich mehr als 80.000 Besucher Jahr für Jahr in dem Dorf bei Itzehoe, um dem Schwermetall-Sound zu frönen. Bei steigenden Besucherzahlen fällt es allerdings auch schwerer, ein angemessenes Rahmenprogramm zu bieten. Was in den sehr kurzen Ausschnitten des ZDF hierzu herüber kam, sollte dennoch gelobt werden. Die Veranstalter haben ein gelungenes Ambiente zu der Musik aufgestellt. Was Wacken für den Metal-Music-Fan ist, dürften die vielen anderen Veranstaltungen für den Rock - und Musikfreund darstellen.
Unter der Prämisse: " Dabei sein ist Alles " treffen sich in ganz Europa jedes Jahr Hunderttausende.
Auch wenn das Sommerwetter - das eigentlich keines ist - so manchen Besucher nicht nur nasse Füße einbrachte, hält der Boom bei dieser Art von Großveranstaltung an.
Am Sonntagnachmittag wurde bei 3Sat zum x-ten Male der "Woodstock"-Film gezeigt, jene Bilder von der bis dato größten Musikveranstaltung der Welt. Diese liegt 42 Jahre zurück und wird sich in dieser Form nie wieder ereignen. Dennoch gibt es ein " Woodstock "-Remake, dass seit 1995 in Polen stattfindet und seit 7 Jahren dauerhaft in dem polnischen Ort Kostrzyn, der nahe der deutsch-polnischen Grenze liegt.
http://haltestellewoodstock.wordpress.com/
Was unter dem Begriff " Haltestelle Woodstock " zu verstehen ist, erschließt sich dem Betrachter erst bei der Gegenüberstellung der anderen Veranstaltungen. Es geht hier nicht um Kommerz, um üppige Gagen, satte Eintrittspreise und Geld verdienen, sondern um die Inhalte. Das polnische " Woodstock " hat einen politischen, einen künstlerischen, einen anderen Anspruch. Musik gehört dazu, aber nicht nur. Und so verlangen die Veranstalter neben Selbstdisziplin in Bezug auf das eigene Konsumverhalten auch keine horrenden Eintrittspreise.
http://de.wikipedia.org/wiki/Haltestelle_Woodstock
Während in sich in Kostrzyn mehrere hunderttausend Besucher Jahr für Jahr einfinden, bleiben bei den anderen Festivals 6-stellige Besucherzahlen eher die Ausnahme. Schon deshalb sind "Wacken,Werchter und Weston " nicht gleich " Woodstock 2011 ".
Die Wechselwetterlage macht den typischen Mitteleuropäer einfach fertig. Bleierde Glieder, hämmernder Puls und permanentes Schwitzen, ohne dass er sich bewegt hat.
Hinzu kommt der ständige Regen, die permanenten Temperaturschwankungen und der fest gefressene Gedanke, dass mit Ende der ersten Augustwoche, der Sommer 2011 sich sukzessive verabschiedet.
Dennoch bleibt der flehentliche Wunsch, dem Sommer doch noch einmal zu begegnen, so wie der in dem Carellśchen Lied von anno Tobak besungen ward, kaum erfüllbar, so hundsmiserabel sind die Vorhersagen aus den Wetterstudios. Was bleibt, wären allenfalls Sehnsüchte nach der guten alten Zeit. Eben jenen Jahren, in denen die Monate Juni bis September auch tatsächlichen Sommer versprachen. Als - quasi wie auf Knopfdruck - das Quecksilberthermometer langsam anstieg und bald die 30 Grad-Marke überwand. Lang,lang ist 's her!
Zu den Übel des Regensommers gehören aber nicht nur Wolkenbrüche, feucht-schwüle Temperaturen, sondern auch die gähnende Langeweile - insbesondere an den Wochenenden -, weil ohne Regenguss kein Zeitvertreib im Freien möglich ist, womit sich der wasserscheue Durchschnittsmensch auf die eigenen vier Wände zurück besinnen muss. Scheiß Sommer 2011!
Ein besonderes Ärgernis stellt hierzu - wenn auch nur als Nebeneffekt - das Wiederholungsfernsehprogramm der bundesdeutschen Verdummungskanäle dar. Ob nun öder Krimi-Brei im ZDF aus der Serie " Kommissarin Lukas ", der Schunkel-Mitklatsch-Schwachsinn in der ARD in Form des " Sommerfest der Volksmusik " oder die 80er und 90er Jahre-Serien in den Dritten, sie tragen alle nicht dazu bei, die Sommerfrustration aus den bleischweren Glieder der Zurückgelassenen wieder zu verbannen.
Beim müden Durchzappen des Spätsendungen konnte der saunierte Glotzer ab 23.00 Uhr auf dem ZDF Theaterkanal (häh? ) die letzten Klänge der Live-Übertragung des Auftritts der Heavy Metal - Band " Motörhead " mit erleben. Jenes Gitarren-Inferno von dem Kult-Festival Wacken live und in Farbe sich genüsslich und trockenen Fußes ansehen, dass von den dort aufspielenden Formationen zelebriert wird, um die ebenso durchnässten Besucher bei Laune zu halten. Was leider nur in dem kurzen Zeitraum von drei Titeln zu Tage trat, weil das Moderatoren-Duo zuvor den Zuschauer voll quatschte und dabei eigentlich nichts zu sagen hatte, waren die sehnsuchtsvollen Erinnerungen an die eigene Jugend und die damaligen Musikveranstaltungen.
Längst vergessene Formationen, die sich auf Festivals wie Scheßel, Isle of Wight oder Umsonst & Draußen trafen, um vor Zehntausenden aufzuspielen. Bei der Frage, ob es jene Großveranstaltungen überhaupt noch gibt, war mir das World Wide Web wieder einmal mehr behilflich. Ja, es gibt sie noch und zwar in Hülle und Fülle.
http://www.festivalsearcher.com/festivalslist.aspx
Fein säuberlich aufgelistet nach Wertigkeit ( wer bestimmt dieses eigentlich ), Veranstaltungszeitraum und dort auftretende Bands. Die Preise sind vorsichtshalber nicht benannt worden.Beim Besuch der verlinkten HPs wird es für den Wissbegierigen etwas kompliziert, denn er muss sich erst einmal durch klicken.
Am Beispiel des Festivals Nr. 1 in Glatonbury / England lässt sich hierzu folgendes lesen:
" Standard Ticket: £195 + £5 booking fee per ticket + £4.95 P&P per booking (a £50 deposit per ticket is payable from October 3rd 2010)
You may wish to purchase the optional TicketPlan Protection for an additional £4.50 per person when paying the balance for your tickets. Should you be unable to attend the Festival, this may enable you to receive a refund for the face value of your Festival tickets. For more information visit the Cancellation section.
Car Park Ticket: £20 – available Spring 2011
Campervan Ticket: £75 – available Spring 2011
Tipis: £900 – available Spring 2011 "
Für 3 "Tolle Tage " satte 205 Britische Pfund =235 €,ein stolzer Preis. Wenn dann noch Anreise - Übernachtungs - und Verpflegungskosten hinzu gerechnet werden, ist ein Besucher locker bei 500,-- € und mehr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glastonbury_Festival
Auch bei dem als Nummer 2 gelisteten Musikfestival in Werchter / Belgien liegen die Preise in ähnlicher Lage:
4-day combi festival ticket (June 30 > July 3) | 195 euros |
One-day festival ticket Thursday June 30 | 76 euros |
One-day festival ticket Friday July 1 | 76 euros |
One-day festival ticket Saturday July 2 | 76 euros |
One-day festival ticket Sunday July 3 | 76 euros |
Hinzu kommen - wie oben - Anreisekosten sowie Verpflegung, die auf dem Gelände - sinniger Weise - in Form von Coupons ( 2,35 / 2,50 € Stück ) zu erhalten war.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rock_Werchter
Ähnlich hoch sind die Kosten für die ab 20. August 2011 in Weston / England statt findende Open-Air- Veranstaltung.
Wer es vor zieht, im eigenen Lande in den Genuss von Festivalatmosphäre zu kommen, erhält hierzu mehr als ein Mal Gelegenheit.Neben dem - fast institutionellen - " Rock am Ring ", " Rock im Park " und dem " Hurrican Festival " gehört die Veranstaltung in Wacken, einem Nest bei Itzehoe in Schleswig-Holstein zu den festen Größen der bundesdeutschen Festival-Szene. Ab 144,50 / 144,,50 / 117,25 € kann der Musikfreund sich jeweils 3 Tage auf dem Gelände aufhalten und den Bands zuhören.
Auch dieses ist kein billiges Vergnügen. Wacken ist preislich günstiger. Mit 130,-- € für die 3-Tage-Karte hebt sich das Festival nicht nur hier hervor.
Für den Anhänger der " Heavy Metal Music ", die in den 70er und 80er Jahren durch Bands wie " Iron Maiden ", " Motörhead " oder " Metallica " - als exponierte Vertreter - dem Fan zelebriert wurde, stellt diese Veranstaltung ein " Muss " dar.
Immerhin treffen sich mehr als 80.000 Besucher Jahr für Jahr in dem Dorf bei Itzehoe, um dem Schwermetall-Sound zu frönen. Bei steigenden Besucherzahlen fällt es allerdings auch schwerer, ein angemessenes Rahmenprogramm zu bieten. Was in den sehr kurzen Ausschnitten des ZDF hierzu herüber kam, sollte dennoch gelobt werden. Die Veranstalter haben ein gelungenes Ambiente zu der Musik aufgestellt. Was Wacken für den Metal-Music-Fan ist, dürften die vielen anderen Veranstaltungen für den Rock - und Musikfreund darstellen.
Unter der Prämisse: " Dabei sein ist Alles " treffen sich in ganz Europa jedes Jahr Hunderttausende.
Auch wenn das Sommerwetter - das eigentlich keines ist - so manchen Besucher nicht nur nasse Füße einbrachte, hält der Boom bei dieser Art von Großveranstaltung an.
Am Sonntagnachmittag wurde bei 3Sat zum x-ten Male der "Woodstock"-Film gezeigt, jene Bilder von der bis dato größten Musikveranstaltung der Welt. Diese liegt 42 Jahre zurück und wird sich in dieser Form nie wieder ereignen. Dennoch gibt es ein " Woodstock "-Remake, dass seit 1995 in Polen stattfindet und seit 7 Jahren dauerhaft in dem polnischen Ort Kostrzyn, der nahe der deutsch-polnischen Grenze liegt.
http://haltestellewoodstock.wordpress.com/
Was unter dem Begriff " Haltestelle Woodstock " zu verstehen ist, erschließt sich dem Betrachter erst bei der Gegenüberstellung der anderen Veranstaltungen. Es geht hier nicht um Kommerz, um üppige Gagen, satte Eintrittspreise und Geld verdienen, sondern um die Inhalte. Das polnische " Woodstock " hat einen politischen, einen künstlerischen, einen anderen Anspruch. Musik gehört dazu, aber nicht nur. Und so verlangen die Veranstalter neben Selbstdisziplin in Bezug auf das eigene Konsumverhalten auch keine horrenden Eintrittspreise.
http://de.wikipedia.org/wiki/Haltestelle_Woodstock
Während in sich in Kostrzyn mehrere hunderttausend Besucher Jahr für Jahr einfinden, bleiben bei den anderen Festivals 6-stellige Besucherzahlen eher die Ausnahme. Schon deshalb sind "Wacken,Werchter und Weston " nicht gleich " Woodstock 2011 ".
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