Keine Sterne in Athen?

Die Republik feiert den 21. Jahrestag der Vereinigung, die Errungenschaften nach 1990 und sich selbst. Letzteres mit handverlesener Politprominenz und vermeintlich verdienten Personen aus Wirtschaft sowie Gesellschaft; unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Berlin ist zu der Jubelfeier am Tag der Deutschen Einheit alle Male eine Reise wert. Die war vor 22 Jahren noch beschwerlich und führt den Westdeutschen durch eine begrenzte Anzahl von Kontrollpunkten des Antifaschistischen Schutzwalls. Da dieser seit eben 21 Jahren de jure nicht mehr existiert, lässt sich unbeschwert und dezent zum Einheitstag feiern. Auch wenn es in dieser Zeit nur diesen Anlass gibt.

Das übrige Europa hat derweil andere Probleme als die Vorzüge der Deutschen Einheit aufzuzählen. In Griechenland hat die so genannte " Troika " inzwischen ihre Überwachungstätigkeit wieder aufgenommen. Sie setzt demnächst einen Bericht den Medien zum Fraß vor, in dem fein säuberlich ausformuliert ist, dass der sterbenskranke Mann an der Ägäis nicht die ihm okroyierten und auch selbst gesteckten Sparziele erfüllen wird. Die Griechen werden - trotz aller Kraftanstrengungen - etwa 1 % unter der Marge bleiben, die für die Zahlung weiterer Finanzhilfen in Form einer Tranche von 8 Mrd. Euro aus dem 110 Mrd- Hilfspaket erforderlich ist. Damit verzögert sich die Auskehrung des zweiten Betrags voraussichtlich bis Mitte November 2011.

Armes Griechenland, denn neben den von massiven Protesten begleiteten Kürzungen in der Verwaltung, diverser Kappungen bei den Pensionen und Renten sowie Steuererhöhungen müssen die Helenen Monat für Monat mit der Bankrotterklärung ihres Staates rechnen.
Die Mehrheit der Bevölkerung zieht die de facto-Pleite bereits in ihr Kalkül und hält die Hilfsmaßnahmen der EU als reine Augenwischerei.
Wie hat es "Olga" Merkel immer wieder in den Medienwald gerufen: " Scheitert der Euro, dann scheitert Europa!"

Dabei ist der Euro nicht das Problem, denn der zeigt sich mit 1,32 $ an den Devisenbörsen nach wie vor als stark. Und wer die letzte Dekade vor der angeblichen Schulden - und/oder Finanzkrise einmal kritisch Revue passieren lässt, der erkennt, dass es auch keine Schuldenkrise sein kann, die da in den PIIGS-Staaten wütete; nein, es ist eine Bankenkrise. Die vielen spekulativen Machenschaften einer Vielzahl von  Instituten haben die Bankenkrise verursacht. Statt sich auf das Kerngeschäft zu besinnen, sind die raffgierigen Banken und ihre noch Moneten geileren Manager dazu übergegangen mit Staatsanleihen zu zocken.  Dazu wurden jedem Hansel, der gerade über ein zum Bestreiten des Lebensstandards ausreichendes Einkommen verfügte, eine Immobilie untergejubelt, die mit dubiosen Finanzierungstricks von Haus eigenen Maklern zwischen Tür und Angel verkloppt wurde.

Damit entstand eine künstlich erzeugter Nachfrageüberhang, der zu explodierenden Marktpreisen führte und somit immer mehr geliehenes Geld in den Umlauf pumpte, um die Kreditnachfrage zu befriedigen. Billiges Geld in Form günstiger Hypothekendarlehen wurde zudem noch zweckentfremdet. Jeder, der sich den späteren Albtraum einer eigenen Immobilie aufschwatzen ließ, bekam noch einige 10.000,-- Euro oder Dollar dazu, um ein großvolumiges rollendes Wohnzimmer zu kaufen, einen Jahresurlaub zu finanzieren und die kompletten Zimmereinrichtungen von der Stange zu erwerben.

Dieses Konsumverhalten konnte nicht gut gehen. So gilt die vermeintliche Schuldenkrise in Griechenland nicht nur als Krise der Staatsfinanzen, sondern entfachter Hausbrand durch weltweit operierende Großbanken, die nun um ihre vergebenen Gelde bzw, deren Rückzahlung bangen.
Was passiert nun eigentlich, wenn Hellas den Pleitegeier aufsteigen lässt?
In der Weltökonomie wäre dieses mit dem Umfallen des berühmten Sack Reises in China vergleichbar, in der EU mit einem leichten Niesen und in Griechenland mit dem Abschluss der vergangenen Jahre, die durch Lug und dreiste Tricks in Form von Luftbuchungen verbunden waren. Neuanfang also!

Schon rülpst die Latrinenpresse mit den 4 Buchstaben einen Aufmacher in des Blödmichels Spatzenhirn, der da lautete: "Griechenland-Pleite: Jetzt wollen sie alle nach Deutschland!" Ja,ja, wehret den Anfängen gegen weitere Überfremdung. Für Entrassung des Deutschen Volkes. Wir wollen keine Olivenbauer im Südschwarzwald. Wir brauchen keine billigen griechischen Weinsorten in der Pfalz. Wir wehren uns gehen die Schafskäseproduktion in Ostfriesland. Griechen raus!
Und da wir auch keinen Urlaub mehr dort machen möchten, sind uns die Pleite-Griechen völlig egal. Schließlich gibt es die Sterne in Athen wegen des Smogs dort seit 30 Jahren nicht mehr zu sehen.
Wie war das noch gleich:

3-4-5 mal in einem Monat
haben wir uns Nachts gesehn
obwohl ich manchmal etwas müd’ war
war es doch meistens gut und schön

Dann die Idee mit diesem Urlaub
statt selten sollt’ es immer sein
ich war von Anfang an dagegen
das wird nicht gut gehen mit uns zwei’n.

Keine Sterne in Athen
stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein
Ich hab den Urlaub nicht gewollt
du hast gesagt es müsste sein.

Keine Sterne in Athen
stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein
Er hatt den Urlaub nicht gewollt
sie hat gesagt es müsste sein.

Drei Wochen lang zusammen leben
Wo uns kein Alltagsärger stört
Ich hab gewusst das geht daneben
Doch du hast nicht auf mir gehört

Die ganz Zeit sind wir zusammen
Sogar zum Frühstück wird gelacht
Doch wenn ich dich den ganzen Tag hab
Dann bin ich fertig für die Nacht

Keine Sterne in Athen
stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein
Ich hab den Urlaub nicht gewollt
du hast gesagt es müsste sein.

Keine Sterne in Athen
stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein
Er hatt den Urlaub nicht gewollt
sie hat gesagt es müsste sein.

Der Rhythmus wo ich immer mit muss
Das ist der Rhythmus von uns zwei’n
dann dauernd deine Kommentare
ich wollt ich wär zu Haus’ allein

Keine Sterne in Athen
stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein
Ich hab den Urlaub nicht gewollt
du hast gesagt es müsste sein.

Keine Sterne in Athen
stattdessen Schnaps in Sankt Kathrein
Er hatt den Urlaub nicht gewollt
sie hat gesagt es müsste sein.

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