Klaus Günter Karl Nakszyńsi alias Klaus Kinski: Ein begnadeter Rezitator, provokanter Schauspieler und kreativer Chaot.

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Wie sich die Bilder gleichen. Gestern Abend - bevor der BVB 09 Borussia Dortmund von den Fußballer der griechischen Mannschaft Olympiakos Piräus nach allen Regeln der internationalen Ballkunst vorgeführt wurde - flimmerten im Spartenprogramm der Tante ARD, dem Eins Festival - Kanal, zusammen geschusterte Ausschnitte von 40 Jahren TV-Leidenszeit eines Schauspielers, Künstlers und Provokateurs, der - wie nur wenige vor und nach ihm - die Nation entzweit hat, über den Schirm: Klaus Kinski.
Er wurde am 18. 10. 1926 im damaligen Zoppot ( Sopot), Freie Stadt  Danzig (Gdansk) als Klaus Günter Karl Nakszynsi geboren.

Kinski wäre demnach 85 Jahre alt geworden, hätte er nicht bereits am 23.11.1991 das Zeitliche gesegnet. Er starb zurück geschieden in Lagunitas - Forrest Knolls, Marine County in Kalifornien, an Herzversagen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lagunitas

Klaus Kinskis Herz gehörte seit der frühen Jugend dem Schauspiel oder besser, der Schauspielkunst, denn er entwickelte sich als ein wahrer Künstler, wenn es um die Verkörperung von Personen ging, die - neutral bewertet - einen zwielichtigen Charakter vor wiesen.

Kinski war aber auch ein genialer Rezitator.

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kinski#Werke

Vor allem aber war Klaus Günther Karl Nakszynsi ein kreativer Chaot.Er übte seinen Beruf nicht nur aus, um Geld zu verdienen, sondern um ihn zu leben. Darin unterschied er sich bereits vor 50 Jahren von der Masse seiner Kolleginnen und Kollegen. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kinski

Als der ARD-Spartensender die Sequenzen aus den - oft gewollt - provokanten Auftritten von Klaus Kinski in den schon damals existenten Talkshows einspielte und dabei einen Mann versuchte zu beschreiben, der eigentlich vor nichts und niemanden Angst zu haben schien, war es nur die berufliche Seite des Künstlers Kinski. Privat hatte er einen völlig anderen Charakter. Er war eher sanftmütig, so wie es seine drei Kinder schilderten.
Weil sich der Todestag von Klaus Kinski demnächst zum 20. Male jährt, wird das öffentlich rechtliche Fernsehen garantiert einige Konserven aus den Archiven hervor kramen und senden.

Unvergessen waren für mich die Filme, die er zusammen mit Werner Herzog eingespielt hat. Ob nun " Aquirre" oder der " Nosferatu " oder den " Fitzcarraldo " ; sie waren für die damalige Zeit richtungsweisend. Keine einfache Kost, aber dennoch schauspielerisch ein Hingucker.
Unvergessen natürlich auch die Talkshow-Auftritte bei dem einstigen, eher biederen Reinhard Münchenhagen, den er ständig Münchhausen nannte, in der WDR-Sendung " Je später der Abend , einer durchaus niveauvollen Talksendung. Kinski ging - der andere Gast war der Schauspieler und Entertainer Manfred Krug, der mit halb offenen Mund und staunend den Kinski-Auftritt verfolgte - nicht auf eine einzige Frage des sichtlich um Fassung ringenden Gesprächsmoderators Münchenhagen ein, sondern ergoss sich in komplizierten Erklärungen zu seinem Beruf.
Eine weitere, schallende Ohrfeige an das bereits formatierte Fernsehen gab Klaus Kinski der "tussig" moderierenden Alida Gundlach in der NDR-Talkshow im Jahre 1985.

Was der Schauspieler der völlig überforderten 42jährigen, die auf jung getrimmt, mit Sauerkraut-Frisur und grell geschminckt dem Provokateur entgegen tretend, so alles an den Latz gekanllt hatte, lässt sich hier nach lesen:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_talk_show/geschichte/ntalkgeschichte110.html

Klaus Kinski war nicht der geliebte "Superstar", dafür hatte er beruflich zu viele Ecken und Kanten. Er war ein intellektueller, mehrsprachig auftretender und welt gewandter Vollblut-Schauspieler, wie es einst nur wenige in der BRD gab. Er lag nie im Mainstream und hat dieses auch nie gewollt.
Die breite Masse in ihrem normierten Geschmack und dem manipulierten Lebensinhalten, haben ihn nicht gemocht.
                                                           
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