Eine Seefahrt, die ist lustig! Dritte Episode: Von der Titanic bis zur Costa Concordia.
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Das Nachrichtenkarussell hat eine neu Fahrt aufgenommen. Statt weiterhin über C.W. und seine angeborene Eigenschaft, die ihm qua Amt temporär gegebenen Privilegien lebenslang auch privat zu nutzen, dreht sich die Berichterstattung seit mehr als einer Woche um die Havarie des Kreuzfahrtschiffes " Costa Concordia " und hier insbesondere um den verantwortlichen Kapitän. Der heißt Francesco Schettino, ist 52 Jahre alt und italienischer Staatsbürger.
Die Medien haben nach dem Unfall vor der Insel Giglio das gesamte Umfeld und den Ablauf der Havarie recherchiert.
Warum Schettino letztendlich das Schiff in die Nähe der Felsen gesteuert hat, bleibt dennoch unklar. Auch die Rolle der mysteriösen Moldawierin, die sich angeblich mit dem Kapitän auf der Brücke befunden haben soll, bleibt rätselhaft.
Fakt ist nur, dass es derartige Unglücke bereits vor vielen Jahren, genauer gesagt vor fast 100 Jahren geben hat. Am 15. April 1912 sank nämlich die Titanic, nachdem sie einen Eisberg gerammt hatte. Der Untergang ist längst in unzähligen Berichten, Beiträgen und Büchern dokumentiert. Selbst ein Kino - Schmachtfetzen musste dazu abgedreht werden und erhielt einige Auszeichnungen in Form des begehrten Oscar.
Ganz so heroisch und spektakulär ist das Sinken des Stahlkolosses, der von den damaligen Technikfanatikern als unsinkbar bezeichnet wurde, nun doch nicht abgelaufen.
http://de.wikipedia.org/wiki/RMS_Titanic
Nun, das ist sehr lange her. Der aktuelle Fall der " Costa Concordia " ist damit nicht vergleichbar. Trotzdem zeigt die Historie der Personenschifffahrt, dass Unglücke mit Toten in schöner Regelmäßigkeit zu verzeichnen sind. Das Risiko, auf einem vermeintlich sicheren Luxusliner in den Tod zu fahren, dürfte zwar eher gering sein. Dennoch nimmt mit der explosionsartigen Ausbreitung dieses Freizeit - und Urlaubsmarktes, die Gefahr auf einem dieser " Konsumknäste " zu verunglücken zu.
Konsumknast deshalb, weil neben den beeindruckenden Aufbauten, der immer größer werdenden Liner, eine Massenabfertigung in großer Anonymität herrscht. Eine Stadt auf See, die jedem Passagier das an Komfort und Standard bietet, wofür er viel Geld bezahlt hat.
Auch wenn die Schiffsreisen tendenziell immer billiger werden, weil die Pauschalangebote durch den enormen Konkurrenzdruck die Preise pro Person je Woche in den Keller gedrückt haben, sollte sich jeder Gast darüber im Klaren sein, dass das sonstige Angebot an Bord sündhaft teuer ist. Da können schon mal schnell einige hundert Euro zusätzlich ausgegeben sein.
Das Ambiente muss eben angemessen bezahlt werden. Dieses gilt allerdings nicht für die Mehrzahl des Personals. So wurde ermittelt, dass der überforderte Kapitän Schettino zwar satte 190.000 Euro im Jahr verdient, ein philippinischer Mitarbeiter jedoch nur 500 Euro im Monat erhält. Die Lohndrückerei hat Methode. Schließlich besteht bei dem Hauptunternehmen in Miami / Florida das dort immanente Profitstreben seit Übernahme der " Costa "-Gruppe. Das investierte Geld soll Rendite erwirtschafteten und das geht nur, wenn die Kosten minimiert werden; insbesondere die Lohnkosten.
Auch hier hat die Globalisierung längst ihre Spuren hinter lassen.
Wenn der Kapitän der " Costa Concordia " immerhin rund 15.800 Euro im Monat erhält, dann fragt sich der Außenstehende, weshalb er sich nicht für dieses üppige Salär nach dem Unglück so richtig ins Zeug gelegt hat? Nicht nur, dass er die Evakuierung zu spät oder sogar garnicht angeordnet hatte, nein, er soll auch nicht als letzte Person von Bord gegangen sein. Er verdrückte sich angeblich bereits schon an Land, als noch hunderte Passagiere auf dem gekenterten Schiff standen. Ein Offizier der Küstenwache soll ihn in einem Gespräch auf seinem Privathandy lautstark und mehrfach aufgefordert haben, sofort an Bord zurückzukehren und die Rettung zu leiten. Schettino lehnte dieses wohl ab und wurde daraufhin von dem Beamten unflätig beschimpft.
Der großartige Kapitän hatte wohl seinen eigenen Allerwertesten schnell retten wollen, statt die ihm anvertrauten Passagiere an Land bringen zu lassen. So ist das eben im Unglücksfall: " Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner!".
In den Zeiten des billigen Massentourismus ein eherner Grundsatz. Ellenbogen raus und durch!
Das Nachrichtenkarussell hat eine neu Fahrt aufgenommen. Statt weiterhin über C.W. und seine angeborene Eigenschaft, die ihm qua Amt temporär gegebenen Privilegien lebenslang auch privat zu nutzen, dreht sich die Berichterstattung seit mehr als einer Woche um die Havarie des Kreuzfahrtschiffes " Costa Concordia " und hier insbesondere um den verantwortlichen Kapitän. Der heißt Francesco Schettino, ist 52 Jahre alt und italienischer Staatsbürger.
Die Medien haben nach dem Unfall vor der Insel Giglio das gesamte Umfeld und den Ablauf der Havarie recherchiert.
Warum Schettino letztendlich das Schiff in die Nähe der Felsen gesteuert hat, bleibt dennoch unklar. Auch die Rolle der mysteriösen Moldawierin, die sich angeblich mit dem Kapitän auf der Brücke befunden haben soll, bleibt rätselhaft.
Fakt ist nur, dass es derartige Unglücke bereits vor vielen Jahren, genauer gesagt vor fast 100 Jahren geben hat. Am 15. April 1912 sank nämlich die Titanic, nachdem sie einen Eisberg gerammt hatte. Der Untergang ist längst in unzähligen Berichten, Beiträgen und Büchern dokumentiert. Selbst ein Kino - Schmachtfetzen musste dazu abgedreht werden und erhielt einige Auszeichnungen in Form des begehrten Oscar.
Ganz so heroisch und spektakulär ist das Sinken des Stahlkolosses, der von den damaligen Technikfanatikern als unsinkbar bezeichnet wurde, nun doch nicht abgelaufen.
http://de.wikipedia.org/wiki/RMS_Titanic
Nun, das ist sehr lange her. Der aktuelle Fall der " Costa Concordia " ist damit nicht vergleichbar. Trotzdem zeigt die Historie der Personenschifffahrt, dass Unglücke mit Toten in schöner Regelmäßigkeit zu verzeichnen sind. Das Risiko, auf einem vermeintlich sicheren Luxusliner in den Tod zu fahren, dürfte zwar eher gering sein. Dennoch nimmt mit der explosionsartigen Ausbreitung dieses Freizeit - und Urlaubsmarktes, die Gefahr auf einem dieser " Konsumknäste " zu verunglücken zu.
Konsumknast deshalb, weil neben den beeindruckenden Aufbauten, der immer größer werdenden Liner, eine Massenabfertigung in großer Anonymität herrscht. Eine Stadt auf See, die jedem Passagier das an Komfort und Standard bietet, wofür er viel Geld bezahlt hat.
Auch wenn die Schiffsreisen tendenziell immer billiger werden, weil die Pauschalangebote durch den enormen Konkurrenzdruck die Preise pro Person je Woche in den Keller gedrückt haben, sollte sich jeder Gast darüber im Klaren sein, dass das sonstige Angebot an Bord sündhaft teuer ist. Da können schon mal schnell einige hundert Euro zusätzlich ausgegeben sein.
Das Ambiente muss eben angemessen bezahlt werden. Dieses gilt allerdings nicht für die Mehrzahl des Personals. So wurde ermittelt, dass der überforderte Kapitän Schettino zwar satte 190.000 Euro im Jahr verdient, ein philippinischer Mitarbeiter jedoch nur 500 Euro im Monat erhält. Die Lohndrückerei hat Methode. Schließlich besteht bei dem Hauptunternehmen in Miami / Florida das dort immanente Profitstreben seit Übernahme der " Costa "-Gruppe. Das investierte Geld soll Rendite erwirtschafteten und das geht nur, wenn die Kosten minimiert werden; insbesondere die Lohnkosten.
Auch hier hat die Globalisierung längst ihre Spuren hinter lassen.
Wenn der Kapitän der " Costa Concordia " immerhin rund 15.800 Euro im Monat erhält, dann fragt sich der Außenstehende, weshalb er sich nicht für dieses üppige Salär nach dem Unglück so richtig ins Zeug gelegt hat? Nicht nur, dass er die Evakuierung zu spät oder sogar garnicht angeordnet hatte, nein, er soll auch nicht als letzte Person von Bord gegangen sein. Er verdrückte sich angeblich bereits schon an Land, als noch hunderte Passagiere auf dem gekenterten Schiff standen. Ein Offizier der Küstenwache soll ihn in einem Gespräch auf seinem Privathandy lautstark und mehrfach aufgefordert haben, sofort an Bord zurückzukehren und die Rettung zu leiten. Schettino lehnte dieses wohl ab und wurde daraufhin von dem Beamten unflätig beschimpft.
Der großartige Kapitän hatte wohl seinen eigenen Allerwertesten schnell retten wollen, statt die ihm anvertrauten Passagiere an Land bringen zu lassen. So ist das eben im Unglücksfall: " Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner!".
In den Zeiten des billigen Massentourismus ein eherner Grundsatz. Ellenbogen raus und durch!
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