Der stürmische Nikolaus.

Sie hießen: " Adolf - Bermpohl ",  " Skane " und " Quimburga oder " Daria ", " Vivien " und " Wiebke ", aber auch " Anatol ", " Lothar " oder " Klaus ". Zwischen ihrem Erscheinen lagen oft einige Jahre und weitere Wettergroßereignisse.
Es waren Orkane, die über Europa, die BRD, die DDR und dann Germany hinweg fegten und mehr oder weniger große Schäden verursachten.

An die ersten beiden Genannten kann ich mich nicht oder kaum erinnern, an die wütende " Quimburga " sehr wohl, denn da musste ich nach ihrem Auftreten in Norddeutschland, in der schönen Lüneburger Heide beim " Barras " an vier Freitagen im Frühjahr 1973 zusammen mit einigen Tausend weiteren Soldaten den Sturmbruch in den dortigen Waldgebieten beseitigen. Freiwilliger Zwang nannte sich dieses und es versteht sich von selbst, dass es dafür 2 Tage Sonderurlaub gab.

Das ist nun 40 Jahre her. Inzwischen wüteten mindestens ein halbes Dutzend an weiteren Orkanen in diesem, unserem Lande, herum.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Wetterereignissen_in_Europa

Nun ist seit gestern Nachmittag der böse, böse " Xaver " über uns gekommen. In der Nacht rüttelte er an den Fensterläden, den Dächern und ließ seine Luft über viele undichte Stellen in den Häusern ab. Es pfiff, sang und klapperte, wie in einer Techno - Versuchsgruppe.
Aber, das Haus hielt ( bis jetzt ) dem Ansturm stand.




Die Medien haben uns ja umfassend informiert. Jede Nachrichtensendung enthielt Meldungen über das heran nahende Unheil mit dem Bazi - Namen. Wer schlau genug war, blieb in seinen vier Wänden. Wer den Nervenkitzel liebte, fuhr in den Hohen Norden ans Meer, um sich einen blasen zu lassen.Hierbei bestand allerdings die große Gefahr, auf einen der zahlreichen umgekippten LKW zu treffen, die wie Spielzeug von der Fahrbahn geschoben wurden. Dafür gab es dann am bundesdeutschen Küstenstreifen jede Menge Wasser zu sehen.
Der " Blanke Hans " stieg in Hamburg um mehr als 6 Meter über dem Normalpegel an und brachte die Hansestädter richtig auf Trab. Gleiches galt in der kleineren Schwesterstadt Bremen. Auch in Bremerhaven, Cuxhaven und Wilhelmshaven tobte der Orkan, wühlte dabei das Meer ordentlich auf und peitschte es gegen die Küste.

Da hat so mancher lebensmüde Schaulustige richtig tolle Privatfilme mit dem Handy oder der Digitalkamera fertigen können, die er dann flugs nach Rückkehr von seiner Reise bei you tube oder facebook in das Netz stellen konnte.Da bleiben sie dann für die Ewigkeit erhalten und der Mitteilungsbedürftige kann auch in 25 Jahren von sich behaupten, dass er bei dem Orkan " Xaver " dabei war - wenn auch nur als Gaffer.

Zur Krönung des stürmischen 6. Dezember 2013 sendete das Erste eine aktuelle Nachrichtensendung zu dem Orkan. Im " Brennpunkt " durfte der Wissbegierige erneut jene Filmberichte sehen, die bereits in den Nachrichtensendungen zuvor gezeigt wurden.
Da die Ursache jener Wetterextreme zunehmend mit der Klimaerwärmung in Verbindung gesetzt werden, erinnerte ich mich während der Berichterstattung über " Xaver " in der ARD, dass die USA ja auch von Hurricans, Tornados oder Blizzards Jahr für Jahr heim gesucht werden. Und obwohl die zeitlichen Abfolgen zwischen derartigen Ereignissen immer kürzer werden, behaupten die verblendeten Yankees immer noch, dass es keine Klimaerwärmung gäbe, weil sie die eigenen Umweltsünden nicht einräumen möchten.

Dieses Verhalten erinnert mich an den Ausspruch einer pseudo - ökologisch eingestellten Verwandten, die - wohl eher aus purer Neidhammelei - behauptete, die vielen Wetterextreme seien von den in der Familie genutzten PKW verursacht worden. Dabei vergaß sie, dass in ihrem eigenen Haushalt über Jahrzehnte selbst PKW gefahren wurden, die auf einen Tachostand von 100.000 Kilometer in 2 Jahren kamen.

So stürmte es, am Abend gab es noch Schnee und Regen dazu und die Straßen wurden glatt. Da blieben doch viele Sturmerprobte lieber in den eigenen Wänden. Bis der Spuk vorbei ist, wird es wohl noch einige Stunden dauern. Der Zweite Advent steht vor der Tür, der Nikolaus hat sich wieder schlafen gelegt und wartet auf den 6. Dezember 2014 - ohne Sturmtief. So sicher, wie der nächste 6. Dezember auf dem Kalender erscheinen wird, so sicher kommt auch der nächste Orkan. Vielleicht erhält er irgendwann einmal den Namen " Nikolaus ". Ich vermute, das werde ich nicht mehr erleben.

Dennoch: Einen warmen, Schaden freien und schokoladigen Nikolaus - Resttag mit:

Neil Young: " Like a Hurrican " aus dem Jahr 1975 ( Album " Decade " )


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