Kannitverstan!


Die Weihnachtszeit ist traditionell ja eigentlich die Hohe Zeit der Märchen. Nicht nur Weihnachtsmärchen, wie jenes von der " Schneekönigin ", dem " Sterntaler " oder " Der Tannenbaum " sind auch heute noch Standard. Wenn auch der Drang, den Kleinen, den Jungen oder auch Älteren eine dieser vielen Märchen zu kredenzen permanent nach lässt. Die sinnfreien Alternativen hierzu heißen nämlich: " Playstation 4 ",   
 iPhone, Smartphone,Vodafone " und als Krönung Heilig Abend bei " McDoof".

Nun kann das Rad der Geschichte nicht zurückgedreht werden ( dieses wäre in vielerlei Hinsicht auch schlecht ), aber die Generation der " modernen " Großeltern wäre gut beraten, ab und zu in die alten Märchenbücher hinein zu schauen, weil dabei oder danach die schlechte alte Zeit so wunderbar verklärt wird, wie es häufig bei der heutigen auch der Fall ist.
So mancher kritische Beobachter stellt sich dabei die Frage, ob der Grad der Verdummung, der so genannten " Volksverarsche ", also die ungezählten Versuche, einen anderen Mitbürger hinter das Licht zu führen, nicht doch viel größer ist als noch vor vielen Jahren?

Da verhält sich denn der einzelene Betroffene, wie der Dichter Johann Peter Hebel in seiner Kalendergeschichte vor 205 beschrieb, die den traurigen, aber zutreffenden Titel " Kannitverstand " trägt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kannitverstan

Und weil der Handwerksbursche aus der württembergischen Provinz, der sich in die Weltstadt Amsterdam begibt, sich so gefühlt haben muss, wie der normale Bankkunde bei den - meist - betrügerischen Bankgeschäften, habe ich diese Geschichte als Gleichnis für die Erklärung gewählt, warum der Wettbewerbshüter der Europäische Union am 4. Dezember 2013 gegenüber einigen Großbanken in Europa und den USA Geldstrafen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro verhängt hat.

Die Meldungen hierzu lauten in etwa so:

" Es ist die bisher höchste Strafe überhaupt, die EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia jetzt verhängt hat: Insgesamt 1,7 Milliarden Euro sollen führende Banken aus der Europäischen Union und den USA dafür zahlen, dass sie Referenzzinssätze manipuliert haben."

- Zitatende - aus:  http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/libor-skandal-eu-verhaengt-milliardenstrafe-gegen-banken-a-937114.html

Von der der Summe muss die " Deutsche Bank " allein 725.000.000 Euro an die EU entrichten.
Warum?

Wegen unzulässiger Absprachen bei der Zinsgestaltung, dem " Libor " und " Euribor ". Damit sind in betrügerischer Weise finanzielle Vorteile erlangt worden. Die einst märchenhaften Jahresgewinne, die viele global agierende Finanzinstitute erwirtschaftet haben wollen, basieren oft auf einem Ammenmärchen. Denn mit  " sauberen " Geschäften lassen sich solche Bilanzsummen nie und nimmer erzielen.

Als der sehr junge Handwerksbursche, der eigenen Not gehorchend, in Amsterdam ankam, hatte er keine Vorstellung von dem, was ihn dort erwarten wird. Er konnte die Sprache nicht und damit die Menschen nicht verstehen. Wenn ein Kunde heute in einer Bank ein Darlehn gewährt bekommen möchte, werden ihm zusätzlich Bedingungen und gekoppelte Produkte aufoktroyiert, von denen er meist auch nichts versteht. Wer aber nichts versteht, wird meistens über das Ohr gehauen, so wie es die Banken mit den Kunden auf allen Gebieten treiben. Weshalb sich seit vielen Jahren ein Skandal an den anderen reiht.

Dieses war zur Zeit der Geschichte des " Kannitverstand " nicht der Fall. Da hatte das Handwerk noch einen Stellenwert und der Geldverleiher war zwar ein Wucherer, aber kein Betrüger, so, wie es die Mehrzahl der Banker heute ist.   




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