Der VFB Stuttgart und die Feinstaublunge.




Die hoch technisierten Naturwissenschaften haben ja so einige - für manchen Wissbegierigen - offene Fragen inzwischen geklärt. So unter anderem auch jene, ob es den Mann im Mond gibt; auf dem Mars Wasser existiert und wie viele Monde der Saturn hat. Geklärt werden konnte bislang nicht, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, ob ein Gott existiert und was zu erst da war: Die Henne oder das Ei, Den Weihnachtsmann gibt es danach zwar nicht in den US - amerikanischen Konsumdreck - und Kinofilm - Abarten als Santa Claus, wohl aber in den menschlichen Variationen vom Polarkreis über Sizilien bis hin zum Südpol. Der Osterhase indes ist in der verkaufsfähigen Form aus Schokolade und mehr bekannt, jedoch nicht als lebender Rammler auf Feld, Wald und Wiese je gesehen worden. Zudem können Geburtstage zu Lebzeiten nur so lange begannen werden, bis der Mensch stirbt; es sei denn: Dieser hat etwas angeblich besonderes für sich und die Menschheit geleistet. Dann jubeln ihn die Medien auch nach seinem Ableben noch zu ( Stichwort: Luther, Martin ).

In diesem Gesamtgefüge von wissenschaftlichen Erkenntnissen bewegt sich längst die schönste Nebensache der zivilisierten Welt: der Fußball. Wer ein profanes Bundesliga - Spiel bei dem Bezahlsender " sky " sich zu Gemüte führen möchte, der wird mit statistischen Werten nahezu zu gepflastert. da gibt es die angezeigten Laufleistungen der Spieler, die dank eines Mikrochips in den Fußballschuhen als Exklusivmodell der über bezahlten Protagonisten eingearbeitet sind und jeden Schritt der Aktiven überwachen ( eine Art high tech - Variante mit Gestapo - KGB - Stasi - NSA - Allüren ). Daraus addiert sich dann später - für den sabbelnden Kommentator und den bezahlenden Glotzer sichtbar, eine Gesamtlaufleistung, die häufig 10.000 Meter und mehr in über 90 Minuten ausmacht.

Zudem gibt es auch noch eine Statistik zu der Anzahl der Torschüsse ( bei dem blamablen Eröffnungsspiel der Bazis gegen meinen SVW, waren es bei den Grün - Weißen deren Null ), zu den Pässen eines jeden Akteurs, der Passquote ( besser wäre die Bezeichnung Passeffizienz ), die sich aus der Anzahl gespielter oder abgegebener Pässe, der zu dem eigenen Mitspieler dabei angekommenen Bälle und der Fehlabspiele errechnen lässt. Dann kommen solche profanen Erkenntnisse, wie Tore, Ecken, Freistöße, Fouls, Gelbe und/oder Rote Karten hinzu. Nur bei der Anzahl der Einwürfe scheint noch keine Verwissenschaftlichung des Spiels vorzuliegen. Das muss ja auch nicht sein, denn hier gibt es auch die Möglichkeit, dieses in statistische Erhebungen von regelkonformen, falschen und zum eigenen Mitspieler gebrachten Einwurf zu unterscheiden.

Jenseits jedweder Statistik, die am Saisonende, also nach 34 Pflichtspielen, gnadenlos fest hält, welcher der 18 Vereine auf welchem Tabellenplatz liegt. Neben wir dabei einmal den Meisterschaftsabonnenten aus dem Bazi - Land heraus, dann wäre es theoretisch möglich, dass jeder der übrigen 17 Klubs absteigen könnte. Das bedeutet, jedes Pflichtspiel dürfte eine Begegnung gegen den Bundesligaabstieg sein. Wer also jene zwei oder im schlimmsten Fall drei Ligavereine sind, die dann in die 2. Klasse hinunter müssen, bestimmt auch die Statistik. Diese ist - entgegen der Churchill´schen Behauptung - nicht gefälscht, sondern zeigt sich am Saisonschluss unbeirrt.

Dazwischen indes kommt es zumeist darauf an, welcher Verein welche Spieler unter Vertrag nehmen konnte und inwieweit diese überhaupt zum Einsatz kommen können. Dabei bedeutet Qualität auch, wer hat die meisten Moneten. Und dieses ist nicht erst seit Beginn der Ära Hoeneß mit seinen illegalen Finanzkunstwerken, alle Male klar. Wer also mithalten möchte und nicht von Saisonbeginn an gegen den Makel der Roten Laterne ankämpfen möchte, der muss Zaster für teure Akteure auf das Silbertablett legen.

Einige Klubs, so auch der VFB Stuttgart, wollten dieses seit vielen Jahren nur noch bedingt umsetzen. Sie versuchten sich in anderen Geschäftsmodellen, so auch jenes, eben junge Spieler heranzuziehen und diese später zur Erstligareife zu verhelfen. Oder, sie versuchten sich in der Verpflichtung unbekannter, vermeintlich talentierter Männer, die im Verein ausgebildet werden, um in der Ersten zu bestehen. Welcher Weg auch immer eingeschlagen wird, er endet dort, wo der Latrinenverein aus München seine schmierigen Griffel ausstreckt, um überdurchschnittliche Profis dem Gegner abzuluchsen. Fallen Leistungsträger aber erst einmal weg, kann der betroffene Verein dieses eher selten kompensieren. Er gleitet danach - im günstigsten Fall - in das Mittelmaß ab.

Da las ich in der Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins " DER SPIEGEL " ( Nr. 42 / 2016, S. 102 ), dass laut einer wissenschaftliche Untersuchung, die schadstoffbelastete Luft innerhalb der baden - württembergischen Landeshauptstadt, der Grund für den Abstieg des VFB Stuttgart in der abgelaufenen Spielzeit gewesen sein soll. Hiernach haben Messungen ergeben, dass Stuttgarts Luft einen sehr hohen Feinstaubanteil verzeichnet. Dieses hat - nachvollziehbar - mit dem enormen Individualverkehr zu tun, der sich täglich in die Stadt ergießt. Stuttgart liegt bekanntlich in einem geografischen Kessel und ist dadurch besonders gefährdet. Weil die Feinstaubbelastung an zu vielen Tagen zu hoch und damit gesundheitsbeeinträchtigend ist, müssen auch die Berufsfußballer jene unsaubere Luft während des Heimspiels einatmen, was wiederum zu einer Leistungsbeeinträchtigung führe. Dieses sei demnach der Grund gewesen, warum der VFB am Ende die Klasse nicht mehr hat halten können.

Ehrlich gesagt: Die Wissenschaft kann so manches Märchen auftischen, ob es am Ende geglaubt wird, hängt überwiegend davon ab, inwieweit die Medien es in die Öffentlichkeit bringen. Feinstaubbelastung und Bundesligaabstieg, eine neue Variante eines Ammenmärchens, um die Unfähigkeit eines Vereinsvorstandes, des Trainers oder sonstiger, sich in leitender Position befindlichen Männer, zu kaschieren. Der VFB ist 2015 / 2016 nicht deshalb auf Platz 17 gelandet, weil im Stadion bei Heimspielen " dicke Luft " gemessen wurde, sondern weil mehr Spiel verloren als gewonnen, weniger Tore geschossen als kassiert und und zu viele mittelmäßige, aber hoch bezahlte Berufsfußballer für den Klub auf dem Rasen standen.

Hierzu die Statistik:

17.VfB Stuttgart 34 9 6 1950:75−2533


Die lügt eben nicht. Eine Notlüge indes dürfte wohl die Hypothese von der " schlechten Luft " im " Gottlieb Daimler - Stadion " sein, in dem der VFB seine Heimspiele absolviert. Wäre dieses der wahre Grund für den Abstieg des Klubs in diesem Jahr, müssten auch andere Vereine aus den Großstädten, in denen die Luft stark belastet ist, abgestiegen sein. Und, so der Umkehrschluss, in den Metropolen mit sauberer Luft, weil dort eine ständige frische Brise herrscht, wären die Vereine im Kampf gegen die Bazis, um die Meisterschaft dabei ( so in Hamburg oder Bremen und da beispielsweise im Kraichgau keine " dicke Luft " im Stadion gemessen wird, hätte die TSG Hoffenheim zumindest an den CL - Plätzen geschnuppert.

Die Realität sieht jedoch völlig anders aus, weil der Klub mit den meisten Euronen auch den erfolgreichsten Fußball spielt. Bei allen Erklärungsversuchen zum VFB - Abgang in der letzten Saison, lassen sich doch wohl einige Fußballweisheiten des verstorbenen Trainers Sepp Herberger nicht leugnen: " Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Der nächste Gegner ist immer der schwerste und nach dem Spiel ist vor dem Spiel. "
Aber auch der Fußballer Adi Preißler stellte weissagend fest: " Entscheidend ist auf dem Platz. "
Und der Großverdiener Franz " der Kaiser " Beckenbauer erkannte: " Ja, gut, ist gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage. "

Oder, um es mit den abgewandelten Worten des großen Gary Lineker auszudrücken:
" Fußball ist ganz einfach. Es laufen 22 Mann 90 Minuten dem Ball hinter her und am Ende gewinnen immer die Bayern. " Die sind nämlich - so die Quintessenz des " SPIEGEL " - Artikels: Feinstaubluft resistent.

Na, gut, gut, ich sach´ma´, ich glaube, egal ob Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien und nicht England!

" Hermes House Band " : " Football´s coming home.. ":



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