Gebäude - Management in Löbtau.



Auf dem Weg zu einem Kurz - Einkauf bei der " Netto " - Filiale an der Tharandter Straße, sah ich wieder, den " Seat "? - Kastenwagen der Firma " GM Gebäudemanagement Dresden GmbH ".  Ab und zu ist mir ein zweites Fahrzeug dieses Betriebs tagsüber begegnet. Tja, eigentlich nichts Außergewöhnliches, denn diese Dienstleister gibt es massenhaft in der Stadt. Und nicht nur hier.
Doch der Firmenname lockte bei mir ein kleines Schmunzeln hervor. " Gebäude - Management "!
Dieses hört sich irgendwie wichtig a. Hochtrabend oder so. Nach einer hochwertigen Dienstleistung. Manager sind ja eigentlich der Inbegriff für verantwortungsvolle Tätigkeiten; gekoppelt mit der Vorstellung, dass diese dafür exorbitant hohe Gehälter kassieren und sich einem luxuriösen Lebenstil hingeben.

Doch da ist längst nicht alles Gold, was glänzt, denn der Begriff stammt bekanntlich aus dem Englischen und lässt sich von dem Verb " to manage " ( bewältigen, organisieren, betreuen usw. ) ableiten. Gebräuchlich ist  hier auch " managen ", womit demnach ein " Manager ", ein Betreuer, ein Organisator oder ein Abwickler sein kann.

Der Manager könnte demnach ein Allrounder sein - ein Mann für alle Fälle. Überall und nirgends einsetzbar. Doch der Schein trügt. Manager ist nicht nur nicht gleich Manager, sondern keineswegs ein Multitalent, dass flexibel verwendbar sein kann, darf, muss. Diese Erkenntnis erhielt ich denn auch während meines USA - Aufenthalts 1984. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nennt sich der Beschäftigte für den hauseigenen Swimmingpool denn nicht einfach Pool - Betreuer, sondern gleich Poolmanager. Der Verantwortliche für einen Supermarkt heißt demgemäß Storemanager und nicht profan Fillialleiter. Oder der verantwortliche Mitarbeiter eines Bahnhofs oder einer Tankstelle, nennt sich Station Manager.

Wir lernen daraus, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika somit viele Aufgaben gemanagt werden. Dieses hört sich doch verantwortlicher an, als etwa nur Mitarbeit.

Und so kommt es, wie es in der Arbeitswelt oft kommen muss, über dem Manager steht ein Höheres Tier: Vielleicht ein Generalmanager, der die Manager managt.

Dieser Gebäudemanager also, der bei der Firma " GM " beschäftigt ist, der managte nach meinen Beobachtungen den Vorgarten oder die Wiese einer Wohnalge an der Wiesbadener Straße. Seine Tätigkeit bestand darin, vor dem zu managenden Objekt, das welke, bunte Laub, das der Novemberwind in viele Ecken verteilt hatte, einzusammeln und in blaue Plastesäcke zu stecken, die er in den Kofferraum des Kastenwagens warf. Es waren einige Säcke. Deshalb hatte der Gebäudemanager viel zu managen. Sein Werkzeug, seine Arbeitsmittel oder sein Management war zudem sehr überschaubar. Ein kleiner Rechen, eine winzige Kehrschaufel und ein Handbesen. Dazu eine Rolle blauer Plaste - oder auch Müllsäcke. Das war´s!

Ich hatte meinen Rückweg vom Kleineinkauf bereits angetreten, da sah ich den " GM " - Gebäudemanager immer noch auf der Wiese das Laub managen. " Hmmmmh, ", dachte ich so bei mir, " der benötigt aber viel Zeit für sein Management. "
Immerhin hatte er nicht einmal ein Drittel der überschaubaren Rasenfläche von den Hinterlassenschaften dieses Herbstes gereinigt. Ein schlechter Manager, also?

Wenn ich da meine Anzahl an Weidekörben dagegen halte, die ich bereits innerhalb der letzten Woche auf die Bambuspflanzen gewuchtet hatte? Nun, der Manager macht dieses ja auch hauptberuflich. Ich hingegen bin nur im Nebenerwerb Garden Manager. Und zudem Facility Manager und auch noch Cat Manager. Allesamt anspruchsvolle Tätigkeiten. Und diese helfen mir dabei, mein Ego zu stärken und dienen der self fulfilling prophecy enorm. So, wie das Bloggen - da bin ich hier Blog Manager.

Dabei fällt mir wieder der wunderbare Spruch eines Postbeamten am Schalter der Filiale in Bremen - Horn ein. Es war genau einen Tag nach dem 6. Mai 1980, der im Zusammenhang mit einem öffentlichen Rekrutengelöbnis im Weserstadion in die Annalen der Stadt eingegangen ist, weil dabei randaliert wurde. Ich stand in einer üblichen Warteschlange vor dem Schalter, weil es daneben einfach nicht voran ging. Ein rundlicher Mittfünfziger hatte wohl eine Unzahl von Einschreiben in sein einst noch zu führendes Postausgangsbuch abzustempeln. Dessen Kollege feixte deshalb herum und fragte scherzhaft, ob er dort nicht bald fertig sei. Der dickliche Postkunde gab diesem zur Antwort, es sei eben so, dass diese Tätigkeit eben gewissenhaft ausgeführt werden müsse. Er sei schließlich Wirtschaftsprüfer und müsse auch korrekt arbeiten. Zuvor hatte sich der Herr Wirtschaftsprüfer lautstark über die Vorkommnisse vor dem Weserstadion echauffiert. Er war wohl ein CDU - Mann und diese Zwerg - Pygmäen -Partei war in Bremen äußerst konservativ, weil sie bislang nichts zu bestellen hatte.

Als der vermeintliche Wirtschaftsprüfer sein Postbuch zurück bekam und die Filiale verlassen hatte, scherzte der andere Kollege wieder und sagte: " Du, Klaus ( oder so ähnlich ), wenn ich heute Abend in die Kneipe gehe, dann bin ich auch Wirtschaftsprüfer!"
Ich musste laut lachen. So, wie bei dem Firmenname " Gebäudemanagement ". Hochtrabend oder ein Ballon mit viel heißer Luft, wie die Netzeinträge hierzu verraten:


https://www.google.de/search?client=opera&q=GM+Gebäude&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8#lrd=0x4709c66d50e51e7f:0x6c2ca7152726c73a,1,







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