Der Ausstieg vom Ausstieg in den Ausstieg: Warum Merkel klein laut eine Rolle rückwärts vollzog!
(c)Wilfried Wittkowsky
Ja, so sind sie, die Damen und Herren Politiker/Innen. Erst wird voll mundig in die Medien-Meute hinein geblasen, dass unsere(?) Atomkraftwerke sicher sind. Dann wird erzählt,dass es sich aber nur um eine Brückentechnologie handelt. Zum Schluss wird - allerdings mit dem Fingerzeig auf die mit Meilern voll gestopften Nachbarstaaten- ein Moratorium aus dem Boden gestampft, dass eine vorüber gehende Abschaltung aller Reaktoren in der BRD vorsieht. Was danach folgt ist ungewiss,denn zunächst wird erst einmal gewählt.
Der gesamte Zinnober um die Laufzeitverlängerung der strahlenden Zukunfsbauten hat natürlich nicht den Grund,dass sich die Tigerenten in Berlin über die Konsequenzen aus dem GAU in Japan ernsthafte Gedanken gemacht haben und jetzt zu der erhellenden Erkenntnis gekommen sind, die unsichere Technologie endlich einmotten zu müssen,nein, es sind rein wahltaktische Erwägungen, die Merkel zu einer Kehrtwende bewogen haben.
Und wie es der Zufall wollte, produzierte die Industrienation Nummer 3, nämlich Japan, just in einer Zeitspanne den GAU, als die Opposition ihre Klage wegen der beschlossenen Laufzeitverlängerung des bundesdeutschen Atomkraftwerke beim Bundesverfassungsgericht anhängig gemacht hat. Merkel und ihre Atomlobbyisten geraten nun von mehreren Seiten unter Strom. Zum einen droht aus Karlsruhe eine schallende Ohrfeige,weil der Bundesrat bei der Gesetzesverabschiedung schlank weg umgangen wurde,obwohl nach dem Atomgesetz (AtomG) die Kraftwerkbetreibung reine Ländersache ist. Zum Zweiten gibt es das durch die aktuellen Ereignisse in Japan wieder aufkommende Problem mit der - nicht unbegründeten - Skepsis innerhalb eines Gr0ßteiles der Bevölkerung, ob der Sicherheitsstandards sin den Atommonstern. Als Drittes wären da aber auch die drohenden Schadenersatzansprüche der Betreiberkonzerne, der so genannten vier Besatzungsächte, wenn die Berliner Hauruck-Aktion tatsächlich zum partiellen Abschalten der Uralt-Meiler führen sollte.
Merkel, Röttgen und die Atomlobbyisten der CDU/CSU-FDP-Koalition geraten umso mehr unter Zugzwang, je deutlicher die Auswirkungen des Japan-GAUs in den Medien beschrieben wird. Wie die Kanzlerin ihren Pro-Atom-Kurs nun wieder korrigieren kann,ist genauso ungewiss, wie die Frage,ob ein sofortiges Stilllegen der Atomkraftwerke überhaupt durchführbar sein wird. Zu bedenken sind hierbei nämlich die immensen Kosten, die Endlagerung der abgebauten und verstrahlten Elemente und der Aufbau von subsidiären Technologien. Da Merkel und Konsorten die Förderung von erneuerbaren Stromgewinnungsmöglichkeiten drastisch zurück fahren ließ, kommen sie und ihre zuständigen Minister immer mehr in die Bredouille.
Der Zeitfaktor spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle,denn ein Rohstoff armes Land, wie es die BRD nun einmal ist, muss nach Alternativen suchen, um so den Energiebedarf der Wirtschaft und des privaten Sektors befriedigen zu können. Hierzu bedarf es eines nicht nur kurzfristigen Energiekonzepts.
Merkel, Röttgen & Co haben aber keins!
Seit dem der Nachrichtenschwall zu den Ereignissen in Fukushima nicht abebben will, werden zu diesem Thema bereits Randprobleme diskutiert und kommentiert. So behauptete doch allen Ernstes ein Gauch aus dem Dunstkreis der Strom-Oligarchen, dass mit dem Herunterfahren der alten Atommeiler, der Strompreis sich erhöhen wird. Das Lügengebilde der vier Abzock-Konzerne E.on, Vatenfall,EnBW und RWE ist auch hier sehr durchsichtig angelegt,denn die Atomkraftwerke sind längst abgeschrieben, die Rückbaukosten mehrfach bereits in den Bilanzen berücksichtigt worden und die laufende Betriebskosten werden im Strompreis x-fach kalkuliert.
Die schwachsinnige Behauptung lässt sich deshalb sofort widerlegen.
Ein noch unsinnigeres Argument ist der Verlust von Arbeitsplätzen, die er von einigen Medien am Beispiel der KKW Unterweser behauptete wird. Natürlich sind hier Mitarbeiter, die ihrem ausgeübten Job nicht mehr nachgehen werden können, weil der Methusalem-Meiler stillgelegt wird. Im Gegenzug aber bedeutet der Rückbau der Anlage die Schaffung von tausenden Arbeitsstellen, denn hier werden Spezialisten benötigt und Firma gebarcuht, die das technische Vermögen vorweisen können. Die jüngeren Mitarbeiter des KKW Unterweser erhalten deshalb garantier einen Anschlussarbeistvertrag.
Viel Geschrei um fast nichts?
So muss sich denn Merkel fragen lassen, ob der Ausstieg vom Ausstieg mit dem Einstieg in den einstigen Ausstieg nicht als Synonym für den gesamten Chaotenhaufen in Berlin gelten kann,weil auch hier kein klares Regierungskonzept zu erkennen ist.
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