Premiere - SKY - Kofler = Kofler - SKY - Premiere?
Fotograf: Stefan Kuhn bei WIKIPEDIA
Dass der Grad der kriminellen Energie exponentiell mit dem sozialen Status, den prall gefüllten Bankkonten und der gesamtgesellschaftlichen Verblödung einher geht, dürfte eigentlich bekannt sein. Je größer und höher das " Tier ", desto gespalteter das Verhältnis zu Recht oder Unrecht. Eine spezielle Ausprägung dieses - in einem Biotop heran wachsenden - Bürgers 1. Klasse, stellt der Wirtschaftskriminelle dar. Aus dem Sumpf des " White - Collar Crime " sprießen so manche Blüten ( palus floris ) hervor, die dann ihre wahre Pracht erst nach mehreren Jahren des ungehinderten Wachstums entfalten.
Einst waren diese Exemplare eng mit dem nach 1932 sich ungehemmt ausbreitenden Braunem Sumpf verwoben. Demgemäß reduzierte sich der Deutsche Gruß des Trommlers aus Braunau ( aja, deshalb ja auch braun ) am Inn auf das ungenierte Handaufhalten bei den Großkapitalisten, denn der bereits vor dem - dann doch eingelösten - Wahlprogramm der braunen Brut längst Pleite gegangene deutsche Staat benötigte eben viel Geld für den geplanten Weltkrieg ( Stichwort: Volk ohne Raum ).
Nach dem Zusammenbruch 1945 mutierte der fuscus palus floris zu der Unterart communis und wurde alsbald zwei - vielleicht sogar drei - geteilt. Während das eine Staatsgebilde mehr oder weniger austrocknete, weil nicht genug Wasser in Form von Devisen hinein flossen, blühte das andere Konstrukt in voller Pracht. Glanzvoll zeigte es sich in den bunten Facetten und verkleisterte die braune Fassade mit demokratischer Großflächenwerbung für allerlei Konsumartikel, die in Wahrheit niemand wirklich brauchte.
Nach dem oberflächlichen Zusammenwachsen der beiden Gebiete entstand nun ein noch größerer Sumpf, in dem sich eben eine Unzahl der schmarotzenden palus floris - inzwischen de facto demokratisiert - heran wuchs. Ob nun Wiedervereinigungsboom, New Economy oder Immobilien - Blase, das Verbreitungsgebiet dieser nicht sehr raren Pflanze ist unbegrenzt. Palus floris zeigt sich deshalb in vielen Variationen und Größen. Zu den eher kleineren Exemplaren zählen Namen, wie Pooth, Strauß jun. oder Wildmoser jun., zu denen in mittlerer Größe, Namen, wie die Haffa-Brüder, die ganz großen Namen aber sind Schneider,Middelhoff oder demnächst wohl auch Kofler.
Kofler war einst der große Zampano bei dem Bezahlsender PREMIERE. Er regierte hier in dem Zeitraum von 2002 bis 2007 bei PREMIERE. Jenen Sender also, der 1990 innerhalb der Leo Kirch Medien Gruppe startete, dann einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte, aber wirtschaftlich betrachtet bereits Mitte der 90er aus dem letzten Loch pfiff.
Dieses änderte sich auch nicht, als dieser Sender aus dem unter gegangenen Kirch-Imperium ausgelöst und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Die PREMIERE AG war beliebt, jedoch ökonomisch erfolglos.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Premiere_AG
Nun, Meister Georg Kofler versuchte - eher vergeblich - diesen Abwärtstrend zu stoppen und produzierte viel Reklame-Gebrüll während seiner Managertätigkeit. Es half nichts: PREMIERE wurde dann am 9. Juli 2009 als SKY Deutschland AG weiter geführt.
Kofler war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für den Sender verantwortlich; wohl aber für dessen Bilanzen zuvor.
Weil der gelernte Publizist, Kommunikationswissenschaftler und Dr. phil. zwar von der Materie selbst ausreichende Kenntnisse hat, jedoch kein Ökonom ist, war ihm der PREMIERE-Schlingerkurs wohl selbst zu heikel, weshalb er vor der Umfirmierung sein großes Aktienpaket veräußerte.
Der gebürtige Italiener / Tiroler stammt aus einfachen Verhältnissen und hat sich empor gearbeitet. Das prädestiniert ihn aber nicht, gegen sämtliche Versuchungen aus dem Umfeld der palus floris gefeit zu sein.
Gelegenheit macht Diebe!
http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Kofler
Gestern, also am Mittwoch, den 25. Mai 2011, tauchten vor Koflerś Domizile in München und Luxemburg die Ermittlungsgruppen der Polizei und der Staatsanwaltschaft auf und präsentierten einen Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts München. Hintergrund sind eben jene Ungereimtheiten im Zusammenhang mit bilanzierten ( frisierten?) Abonnentenzahlen bei PREMIERE in den Jahren 2007 ff.
http://www.wort.lu/wort/web/europa_und_welt/artikel/2011/05/151318/ermittlung-gegen-ex-premiere-chef-kofler.php
Wo auch Rauch ist, ist auch Feuer?
Nun, Kofler bestreitet, dass unter seiner Ägide die kreative Buchführung vor der Umwandlung in eine AG besonders kreativ gewesen sein soll. Im Raum stehen 600.000 vermeintliche PREMIERE-Kunden, die jedoch ein " Probe" oder " Gratis "-Abo besaßen und dennoch als Vollabonnenten geführt waren.
Hmmh, Herr Dr. phil. Kofler, als Ökonom muss ich Dir sagen,dass nach den Bilanzierungsvorschriften nur jene Kunden berücksichtigt werden können, die auch Umsatz gebracht haben und dieser sich in nackten Zahlen widerspiegelt. Diese wiederum finden ihren Niederschlag in den jeweiligen publizierten Bilanzen und dem Jahresabschluss. Diese wiederum beeinflussen den Börsen notierten bzw. den Wert einer Aktie. So einfach ist Marktwirtschaft.
Wer jedoch - aus welchen Gründen auch immer - auf Sand baut,wird keine Sicherheit erhalten, sondern alsbald abrutschen, in die Untiefen der Kriminalität des 3. Jahrtausend n. Chr. und dem Lug - und Trugschluss, dass einem Großen niemals kleines widerfährt, wie zum Beispiel einem vorbestraften Ladendieb bei " Schlecker " der Knast droht, wenn er sich zu oft dabei ertappen lässt.
Ach ja, Herr Dr. phil. im Zusammenhang mit der Häufigkeit jener spektakulären Wirtschaftsverbrecher im südlichsten Bundesland, dieses, unseres Landes, muss von einer weit verbreiteten Unterart der palus floris gesprochen und ausgegangen werden: der palus floris bavaria, gell!
Und als Fremder, weil Italiener / Tiroler, in einem fremden Land,könnte es Dir bald so ergehen, wie den drei Bayern im Norden:
LIBER FACETIARUM BEBELIANARUM
De tribus Bavaris.
Tres Bavari simul peregre profecti sunt gratia morum in alienis terris discendorum. venientesque in Germaniam inferiorem (ubi homines tam expedite curteque loquuntur, nimiumque celeriter verba pronuntiant, ut vix et aegre superiores Germani intelligant) civitati cuidam appropinquaverunt. praemittitur autem ab eis pro procurando hospitio, lautoque prandio instruendo, qui huius insuetae linguae peritissimus haberi voluit. qui cum in urbem venisset, atque tarda sua lingua, imprimisque crassa et dura cum Caupone esset locutus plura, nihil tamem eorum intellexit caupo, quare dentes digitis demonstrans, comedendi aviditatem significavit. Caupo dolore dentium laborare eum existimans, mox ad medicum dentarium deduci iubet, ubi cum adhuc in dentibus monstrandis perseveraret. Medicus Cauponis sententia permotus, dentes duos illi evulsit radicitus. quare indignabundus ille et tristis exiens civitatem, ad suos comites pervenit. quibus ait. O fratres carissimi per fidem meam consulo vobis ne hanc civitatem ingrediamini. quam primum enim ad manducandum quippiam postulaveritis, dentes vobis omnes exturbabuntur. Mihi ut cernitis duo ob eam rem adempti sunt, qui nisi adeo peritus et edoctus fuissem in eorum lingua, iam totus edentulus ad vos rediissem. Illi boni homines stulto illius consilio permoti, ferme inedia confecti abierunt, suam Bavariam ieiuni repetentes.
Für alle Nicht-Lateiner in deutscher Übersetzung:
Drei Bayern zogen zugleich in die Fremde, um die Sitten und Bräuche anderer Länder kennenzulernen. Und als sie nach Norddeutschland (wörtl.: Niederdeutschland) kamen (wo die Menschen dermaßen flott und in verkürzten Sätzen reden und die Worte allzu schnell aussprechen, so dass die Süddeutschen (wörtl.: Leute aus Oberdeutschland) es kaum verstehen), näherten sie sich einer Stadt. Einer aber wird von ihnen vorausgeschickt, um ein Quartier zu besorgen und eine warme Mahlzeit zu beschaffen, (und) dieser wollte, dass man ihn in dieser ungewohnten Sprache für überaus bewandert hält. Als dieser in die Stadt gekommen war, und in seiner langsamen, besonders groben und harten Aussprache mehrere Dinge zu einem Gastwirt gesagt hatte, verstand der Wirt nichts von alldem, weshalb (der Bayer) mit den Fingern auf seine Zähne zeigte und ihm seinen Heißhunger andeutete. Da der Wirt glaubte, er leide an Zahnschmerzen, lässt er ihn alsbald zu einem Zahnarzt bringen, wo er immer noch ständig auf seine Zähne zeigt. Der Zahnarzt, veranlasst von der Schilderung des Gastwirts, riss ihm zwei Zähne mit der Wurzel aus. Jener ging, während er darüber seinen Unwillen ausließ, aus der Stadt und kam zu seinen Kameraden und sagte zu ihnen: "Teuerste Freunde! Bei meiner Treue, ich rate euch, geht nicht in diese Stadt! Denn sobald ihr etwas zum Essen bestellt, werden euch alle Zähne gezogen (werden). Mir wurden, wie ihr seht, deshalb zwei entfernt, und ich wäre schon ganz zahnlos zu euch zurückgekehrt, wenn ich nicht so bewandert und gründlich gelehrt in ihrer Sprache gewesen wäre. Auf diesen dummen Ratschlag von ihm hin zogen jene braven Männer vom Hungern ziemlich erschöpft von dannen und kehrten in ihr Bayern zurück. |
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