Die Queen aus England in Irland und Nordirland: Das passt immer noch nicht!
http://www.nasa.gov/centers/goddard/news/topstory/2007/queen_egress_8.html
H.M. beliebten zu Lebzeiten zu reisen. Überall hin - in die große weite Welt und dort hin, wo ihre Vorfahren vor hunderten von Jahren majestätisch als Kolonialmacht gewütet hatten. Nachdem sie ihren Enkel Prinz William unter die Haube weiß, fährt es sich denn auch etwas sorgenfreier in die einstige widerborstige Region des British Empire, nach Irland. Auf der Grünen Insel, wo inzwischen aller Orten der Pleitegeier kreist, hat sie allerdings nur wenige Freunde. Allenfalls die Mitarbeiter einiger Konzerne aus England könnten ihr zujubeln. Dürfen sie aber nicht, denn in Dublin wurden ganze Straßenzüge hermetisch abgeriegelt.
Die Regentin ohne Volk? Geht das?
Ja, aber hallo!
Das Königin Elisabeth nach sehr, sehr langer Zeit dem einstigen Besatzungsland ihre Aufwartung macht, hat wohl einen rein formellen Charakter. Die schwer bewachten Schranken zwischen Irland und Nordirland sind abgebaut worden. Nach dem Bürgerkrieg in dem von englischen Truppen besetzten Nordirland und einem - wenn auch brüchigen - Friedensabkommen zwischen der Sinn Feine unter Gerry Adams in den 70er Jahren hat bislang gehalten. Dennoch gab es ungezählte Scharmützel zwischen den verfeindeten Anhängern der beiden Konfessionen und den britischen Streitkräften. Es gibt auch heute noch Diskriminierung in diesem Staat, die ihren konfessionellen Ursprung hat. Die katholische Bevölkerungsminderheit wird nach wie vor von der protestantischen Majorität benachteiligt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordirland
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordirland
Seite 2005 schweigen die Waffen endgültig.
Nun besucht die Queen allerdings auch den kranken Mann in Dublin. Nach der New Economy-Krise, der IT-Luftblase und dem Immobilien-Crash hat es die Republik Irland hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit steigt, das BIP schrumpft und das irische Volk zeigte sich unzufrieden mit der Cowen-Regierung. Er wurde im Januar 2011 in die Pampa geschickt. Ob es sein Nachfolger besser macht, muss bezweifelt werden. ZU drastisch sind die Sparzwänge der EU und des IWF.
Vor diesem Hintergrund besucht nun die Königin aus England das über Jahrhunderte besetzte Irland.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Irlands
Nach 1937, der Unabhängigkeit des Landes, dümpelte die Republik ökonomisch viele Jahrzehnte vor sich hin. Sie galt - auch nach der Aufnahme 1973 in die EG - dann lange Zeit als Keltischer Tiger. Vor allem, weil die EG ( dann EU ) mit massiven Strukturhilfen dem verarmten Land unter die Arme griff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Irland
Das die englische Monarchin nicht bei allen Iren willkommen ist, zeigte sich an der Meldung, dass kurz vor ihrem Eintreffen eine Bombe gefunden wurde.
http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE74G0H520110517
Nichts desto trotzt scheint es zwischen den stolzen irischen Republikanern und dem Königshaus eine Art Hassliebe zu geben, denn bei der Übertragung der Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton waren Straßen nicht nur in Dublin wie ausgestorben. Das Volk saß an der Glotze, so wie überall auf der Welt.
Na,denn, was soll bei dem viertägigen Besuch noch schief gehen?
Allerdings mögen sich Iren - Engländer, Iren - Nordiren und Nordiren - Engländer dadurch immer noch nicht.
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