Keeping up with the Joneses oder: Warum der Mensch ein Herdentier ist!
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Denn ein schlechter Nachbar
ist eine so große Plage, wie ein guter ein Segen ist."
- Hesiod,
Werke und Tage
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"Erst nach dem Nachbar
schaue, // Sodann das Haus dir baue! // Wenn der Nachbar ist einSchuft, // So
baust du dir eine Totengruft." - Friedrich Rückert, Gedichte
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"Es kann der Frömmste
nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." -Friedrich Schiller, Wilhelm Tell
Was unterscheiden den Homo sapiens von den sonstigen Lebewesen auf diesem Planeten? Das größere Gehirn! Das Problem ist jedoch, er/sie setzt es nur zu selten ein. Weshalb der Mensch seit vielen Jahrtausenden immer wieder dem Menschen auf den berühmten Leim gegangen ist. Waren es für Urzeiten die Herdenführer, später die selbst ernannten Anführer ( in Germania geführte der " Führer " dazu ), so sind es heute bestimmte Rituale oder Verhaltensmuster, die dem Individuum ständig zu schaffen machen.
Der Homo sapiems denkt und handelt deshalb nicht rational. Er lässt sich somit beeinflussen. .Diese zu erkennen, bedarf es allerdings der ständigen Aktivierung jener im Schädel eines jeden Menschen grauen Masse. Da jenes aber nur selten geschieht, wird der Homo sapiens manipulierbar. Er denkt wenig, handelnd nur so oft irrational und bleibt deshalb ein Spielball zur Durchsetzung von Interessen anderen Mitmenschen. So ist der Mensch eben!
Während der Homo oeconomicus ein auf Kosten - Nutzen abgestelltes Handel in seinem Leben favorisiert, er sich somit weniger durch manipulierte Einflüsse leiten lässt, sind die übrigen Menschen allerdings ständig jenen äußeren Einflüssen ausgesetzt und verhalten sich dann, so, wie es von den Manipulierenden gewollt ist.
Die Werbung für bestimmte Produkte ist dabei ein breites Aktionsfeld, auf dem sich wunderbar mit irrational Handelnden spielen lässt.
Aber auch das soziale Umfeld des Einzelnen kann manipulativ sein.
Besonders geeignet sind hierfür Familienmitglieder, Verwandte oder Freunde. Aber auch Nachbar kommen bei Manipulationen als Täter in Betracht.
Der anglo - amerikanische Raum hat einst ein besonders frappierendes Segment im Bereich der Manipulation durch Nachbar heraus gearbeitet. Es nennt sich " Keeping up with the Joneses " und soll beweisen, dass der Konkurrenzkampf zwischen Nachbarn durchaus groteske Züge annehmen kann. Um mit dem Nachbarn mithalten zu können, vollziehen Menschen dabei wahre Volten im Konsumverhalten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Keeping_up_with_the_Joneses
Da wird der genormte Vorgarten so gestaltet, wie ihn der Nachbar vorgibt. Da wird das Konsumverhalten so ausgeprägt, wie der Nachbar es zeigt. Da werden die Freizeitaktivitäten dem Nachbarn angeglichen. Hauptsache nicht negativ auffallen und mithalten können.
Das rollende High Tech Auto ist ja nun einmal des Bundesdeutschen liebstes Kind. Das ist gut für die Industrie, denn jeder 10 Arbeitsplatz hängt von der Chaisenproduktion ab. Gehegt, gepflegt, gewaschen, geküsst, gewienert, gezeigt, so verhält sich der Durchschnittsmichel beim Umgang mit den - meistens - vierrädrigen Protz - und Potenzutensil. Wie schon kürzlich beschrieben, gibt der Michel sehr viel Geld für das rollende Wohnzimmer aus.Und dann sollte es sich zumindest zeitweise von den übrigen Karossen abheben.
Wenn schon das eigne Wohnumfeld einem wandernden Müllhaufen gleicht, wenn die Küche nicht mehr als solche zu erkennen ist und wenn das Bad einem Versuchslabor für biologische Kampfmittel gleich, sollte wenigstens die heiß und innig geliebte Karre sich aus dieser Tristesse hervor heben.
Auch sonst will der verspießte Mitläufer, der Wellenreiter des Konsums und der Werberelevante im Zielfeld der Verdummungsmedien keine grauen Zellen - soweit noch aktiv - darauf verschwenden, darüber nach zu denken, dass es möglicher Weise auch andere Wege gibt, seinem normierten Leben noch einen nicht formatierten Sinn zu geben, Da macht der Abklatsch von Mr. Jones denn doch lieber auch dort Urlaub, wo diese Nachbarfamilie hin fährt. Er geht den identischen Freizeitaktivitäten nach und benimmt sich auch so, wie Familie Jones es vorzeigt. Der Rasen im Vorgarten hat exakt die gleiche Streichholzlänge, ist die gleiche, robuste und pflegeleichte Sorte und auf diesem Grün wachsen nahezu die gleichen Zierpflanzen. So sieht ein Haus wie das andere aus, ein Grundstück wie das nachbarliche und auch die eigene Brut ( ein Junge ein Mädchen, altersmäßig nicht zu weit auseinander liegend ) verhält sich wie jene der Nachbarn.
Man wählt dazu konservativ. Informiert sich über die gleiche Zeitung. Auch der Fernsehapparat läuft hier rund um die Uhr. Bei all jenen gleichförmigen Lebensinhalten stellt sich der Außenstehende alsbald die Frage, warum es eigentlich dann doch noch unterschiedliche Namen gibt? Der Grund liegt im Äußeren des Individuums Mensch, denn der unterscheidet sich hier doch ehr stark von dem Anderen. Seine DNA ist völlig verschieden, womit sie nur im Verhältnis von 1: mehreren Millionen in völlig identischer Weise erneut vorkommt. Immerhin doch etwas!
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