Medienthema " Uli Hoeneß ": Was ist wertvoller, der FC Bayern, der FC Barcelona oder FC Blindheit?
Klar doch! Ich hab´s gewusst. Kaum hatten die Nachrichten ihre Kurzmeldungen zu dem Steuer - " Skandal " ( denn das ist er wohl ) Ulrich " Uli " Hoeneß in epischer Breite, mit der Penetranz einer Endlosansage einer Hotline eines großen Unternehmens und mit der Zielgenauigkeit einer Kanone auf der Burg Scharfenstein in die Öffentlichkeit posaunt, folgte diesem Meldungsstakkato sofort - quasi als Strafe auf dem Fuße - die Meute der öffentlich - rechtlichen TV - Talkshows. Den Anfang machte unser aller Günther " Gunnex " Jauch am Sonntagabend.
" Gunnex " ließ dazu im teuren Laberplatzambiente des Gasometers in Berlin antanzen:
Norbert Walter-Borjans, (Finanzminister im inzwischen verarmten Bundesland NRW, SPD - Mitglied)
Wolfgang Kubicki, ( Rechtsanwalt, FDP-Mitglied aus Schleswig-Holstein)
Oliver Pocher, (Moderator, getrenntlebender Ehemann von Alessandra Meyer-
Wöhlen,Fußballfreund)
Dieter Kürten, (Ex-Moderator des ZDF, Mr. " ASS ",Hoeneß-Freund)
Dieter Ondracek ( Ex-Steuerfahnder, Ex-Präsident des Bund Deutscher Steuerzahler, Franke) und
Jörg Quoos ( Chefredakteur des Münchner "Focus", Journalist)
Immerhin wurden keine Trainer, keine Fußballprofis und keine Sportjournalisten im engeren Sinne eingeladen. Denn da hätte es sein können, dass sie sich als befangen erklären mussten, denn das brand heiße Thema " Hoeneß " bedeutet ja - im gleichen Atemzug benannt -,, sich der virulenten Gefahr aussetzen zu müssen, dem FC Bayern München in die Suppe zu spucken. Ein solch unbotmäßiges Verhalten wird hier sofort oder später abgestraft. So palaverten denn die Geladenen über das eigentliche Thema " Hoeneß " nur am Rande. Eher sachlich wurde über mögliche Konsequenzen für den Noch - FCB - Präsidenten diskutiert. Nüchtern stellten denn der Franke Ondracek und der Schleswig - Holsteiner Kubicki fest, dass es wohl mehr mit der " Causa Hoeneß " auf sich haben müsse, denn sonst hätte es in seinem Tegernseer Domizil keine Hausdurchsuchung gegeben. Nun konnte in der Runde nur vorsichtig spekuliert werden, denn es galt die Prämisse: " Nichts genaues, weiß man nicht!"
Um die Zeit auszufüllen, die der teuren Sabbelrunde des " Gunnex " Jauch nun einmal zugestanden wurde, holte dieser denn auch das Gleichheitsprinzip im Bezug auf den Volkssport Steuerunehrlichkeit aus der Mottenkiste hervor und kassierte dabei ein Eigentor, als ihn der frech formulierende Oliver Pocher auf dessen eigene Einkünfte und die daraus resultierende Steuerpflicht ansprach. Jauch, der über seine Ehefrau mal eben einen eigenen " Montessori " - Kindergarten in der brandeburgischen Provinz um Postdam aus dem Boden stampfen ließ, bekam einen hochroten Kopf. Ganz so, wie ihn der " Uli " zu zeigen pflegte, wenn er mit Vehemenz und in der Maskerade des steuerehrlichen Saubermanns über die " Sozen " und die " Grünen " herfiel, die ja bekanntlich die Reichen intensiver schröpfen möchten.
Ein Schelm, der dabei Arges dachte?
Schnitt.
Knapp 24 Stunden später lud der zweite Berufstalker zum Meinungsaustausch am Montag, den 22. April 2013 ab 21.00 Uhr bei der alten Tante ARD ein. " Frankie Boy " Plasberg walzte das Thema " Hoeneß " - unter Berücksichtigung weiterer, neuerer Erkenntnisse - aus. Hierzu hatte er geladen:
Hans Leyendecker (Journalist, Autor)
Manfred Breuckmann (Sportjournalist,Co-Autor mit Hoeneß des Buches
"Fußballgipfel",Privatier,Schalke04-Fan)
Roger Köppel (Chefredakteuer der Schweizer "Weltwoche")
Carsten Kühl (Finanzminister in Rheinland-Pfalz,SPD)
Erwin Huber (Ex-CSU - Parteivorsitzender)
Holger Alich (Korrespondent " Handelsblatt ",Schweiz)
Renate Künast (Bundestags - Fraktionsvorsitzende "Bündnis90/DieGrünen)
Unter dem Thema " Ausgerechnet Hoeneß - wem kann man noch trauen? " wurden denn fleissig Meinungen, Fakten und Erkenntnisse ausgetauscht.
Alle Anwesenden zeigten sich enttäuscht vom "Uli", einschließlich des CSU - Spezies Erwin Huber. Und, da waren sie wieder, die Vergleiche mit dem " Otto Normalverbraucher ", der angeblich den Fiskus auch betrügt, ihm nie die Wahrheit sagt und legal, illegal, scheißegal, bei der Steuererklärung herum tricksen würde.
Aber klar doch, Irgendwie sind wir doch alle ein kleines bisschen Hoeneß! Wir " hoenessen " doch jährlich am Finanzamt vorbei, In dem wir bei der Steuererklärung nicht ehrlich sind, obwohl wir es mit der geleisteten Unterschrift eigentlich versichern. Uneigentlich aber haben wir hier bei der Entfernungspauschale ( die wollte Merkel ja schon ganz abschaffen und wurde dafür vom Bundesverfassungsgericht abgewatscht ) einige Kilometer und einige Arbeitstage zuviel angegeben. Als kleine Selbständige ist uns völlig entfallen, dass es ja noch einige ausgestellte Quittungen über erhaltene Barzahlungen für erbrachte Warenlieferungen oder Dienstleistungen gab. Als Inhaber eines mehr schlecht als recht laufenden Restaurants, Imbisses oder einer Gaststätte waren es hier ein paar Portionen zu wenig, dort einige Glas Sekt oder da eine Ausgabe, die privater Natur ist, welche nicht oder vielleicht nicht korrekt angegeben wurden.
Da sind wir alle Hoeneß. Da sind wir alle Steuerhinterzieher. Da sind wir alle gleich. Tatsächlich?
http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/index.php5
Und diese Schuldkomplexe wollte uns denn auch ein Bericht des MDR in seinem Informationsprogramm einreden, als der Radiosender heute morgen doch tatsächlich über die unendlich vielen Fälle von Steuerhinterziehung innerhalb des Sendegebietes Auskunft gab.Eine Arbeitnehmerin hatte offensichtlich bei der Entfernungspauschale, nämlich ihrem Weg von Zuhause bis zur Arbeitsstelle, diesen mit dem eignen PKW gefahren, gemogelt. Das ist de jure Steuerhinterziehung, wenn es bis zum Rechtsinstitut der groben Fahrlässigkeit geht, eventuell nur Steuerverkürzung. Die Mitarbeiter des Finanzamtes fuhren ihr deshalb 5 Werktage lang hinter her. Im Dienst - PKW versteht sich. Wenn Irrsinn Methode hat, dann in diesem Fall. Der selbst errechnete Werbungskostenbetrag wurde auf die tatsächliche Summe gekürzt, die Steuerpflichtige mit einem Ermittlungsverfahren überzogen und wohl mit einem Bußgeld oder einen Strafbefehl bedacht. Lohnt dieses? Nein! Sowohl von der Seite der Steuerhinterzieherin nicht, als auch von Seiten des Fiskus. Viel Aufwand, für fast nichts!
In einem anderen - in diesem Sendebeitrag benannten - Fall hatte eine Selbständige nicht alle Einnahmen ihrem Steuerberater mitgeteilt. Auch hier gab es ein Steuerstrafverfahren. Und dass die Finanzämter über ein durchaus effektives Überprüfungssystem verfügen, erläuterte dann der MDR Info - Beitrag anhand der berühmt, berüchtigten Döner - Bude, bei der die deklarierten Umsätze in dem Prüfzeitraum nicht mit dem Wareneinsatz, der ja als Betriebskosten berücksichtigt werden muss, korrelierten. Konsequenz: Die Prüfung führte zur Schätzung mittels vorliegender Daten und dieses zur Neufestsetzung der Steuerschuld.
Ja,ja, wir sind alles kleine Sünderlein. Wir, die Mühsamen und Beladenen, die Trickser, die Falschausager und Lügner vor dem Herrn.
Dabei sind jede Verhaltensmuster uns bereits durch die Geburt und danach mit der Muttermilch eingesogen, gegeben worden. Der Urmensch war einst Jäger und Sammler. Er musste jagen, um zu überleben. Er musste sammeln, um sich einen Vorrat für schlechte Zeiten anzulegen.
Und diese Verhalten war doch auch bei den kleinen Steuersündern die Triebfeder zur Unehrlichkeit gegenüber dem Fiskus. Denn: Wer zahlt schon gerne Steuern, wenn er überhaupt dazu verpflichtet wird?
Niemand!
Auch " Uli ", der Große, der Saubermann bis zum 20. April 2013, nicht. Auch wenn er mit puderrotem Kopf bei " Gunnex " Jauch beinnahe hyperventilierte als er gegen die SPD und die " Grünen " wetterte, nur weil diese Parteien für Wohlhabende und Reiche die Steuern erhöhen wollen. " Uli ", der Großkopferte aus Ulm, dessen Eltern wegen einem Mankobetrag von sage und schreibe 5 Deutsche Pfennige nach Öffnungsende ihre Metzgerei abschlossen und die Mitarbeiter so lange dabehielten bis sich die Ursache des Fehlbetrags klärte. " Uli ", der Top - Fußballer aus den 70ern mit der Löwenmähne und den gestoppten 11,0 Sekunden auf 100 Metern. " Uli ", der wegen einer schweren Verletzung nicht mehr Profi - Fußballer bleiben konnte. " Uli ", der dann beim FC Bayern sich hoch rüpelte. " Uli ", der immer andere brüskierte, sie öffentlich in die Pfanne haute und den FC Bayern zum Überverein werden ließ. " " Uli " - Krawallo, der liebste Feind von Christoph Daum und Willi " Werder " Lemke. " Ulli ", der dem Malocher in seiner Wurstfabrik für dessen Maloche am Band sage und schreibe 6,20 Euro Stundenlohn zahlt. " Uli ", der seit Jahren mit seinen Spielereinkäufen nur eins im Sinn hat, den Gegner mit viel Geld zu schwächen. Uli ", der dann auch der Bundeskanzlerin hier und da einen Rat erteilte, obwohl er weder studierter Ökonom, noch in sonstiger Weise erkennbar, von der Wirtschaft Ahnung hat.
Uns " Uli " also, der Mr. Alleskönner, Alleswisser, Allesseher? Nö, denn heute wurde über die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass er bereits wegen des laufenden Steuerstrafverfahrens, wegen der publizierten Steueraffäre, wegen seines Schweizer Konto, vor dem Haftrichter gestanden hat und dieser ihn nach Feilscherei über seinen Verteidiger gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von sagenhaften 5.000.000.,-- Euro wieder laufen ließ. Wir nennen dieses, den Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug setzen.
Junge, junge, " Uli "! 5 Mio aus der eigenen Schatulle, zumindest von den Banken aufgrund der eigenen Bonität, so mal eben aus´n Ärmel schütteln. Wer kann das schon? Wir nicht! Doch warte es ab: Gier schützt vor Unvorsichtigkeit nicht. Unvorsichtigkeit ist aber Dummheit. Und die schützt vor Strafe nicht!
Wer vor lauter Gier blind wird, muss damit rechnen, dass er die Rechnung serviert bekommt. Und dieses auch dann, wenn der FC Bayern nun noch wertvoller geworden ist, weil er den "Superstar" des bislang einzigen Konkurrenten Dortmund ,Mario Götze, für 37 Millionen aus dem laufenden Vertrag gekauft hat, ihm statt 5 Millionen jährliches Grundgehalt nun 7 Millionen zahlt und dieses Coup kurz vor dem CL - Halbfinale des ärgsten Widersachers noch schnell den Medien steckt, damit diese so richtig schadenfroh darüber berichten. Und auch dieses, wenn der FCB den CFB gestern mit 4:0 vom Hof mit Namen "Arroganz" - Stadion jagte. Stadelheim ist nicht aufgehoben, Stadelheim ist nur aufgeschoben. Und dann?
Kommentare
Außerdem kann ich nur davon abraten, Sendungen zu schauen, in denen Oliver Pocher zu Wort kommt. Der ist ja wohl der schlimmste Auswurf aus dem Eiterschlund der Vollverblödung. Sollen die mal alle zusammen kacken gehen!
Soll die Justiz entscheiden, was mit dem Oberhäuptling des FCB passiert, aber diese Hysterie ist fehl am Platz, noch ist ja nichts definitiv. Zum Glück hat es dem gestrigen Spiel (eine wahrhaft gute Leistung, das musst du zugeben!) keinen Abbruch getan.
Wäre ja auch noch schöner. ;o)