Irish Tour ´74 - Rory, Dear Rory! We Love You!



Wer es im Show - Biz zu etwas bringen will, der benötigt heute mindestens drei Eigenschaften:
Talent - gutes Aussehen - Beziehungen. Vor einigen Dekaden reichten diese drei Komponenten - wenn auch in völlig anderer Form - alle Male aus, um auf den nationalen und internationalen Märkten der Eitelkeiten zu bestehen, um durch ein überwiegend anstrengungsfreies Dasein ein finanziell sorgenfreies Leben führen zu dürfen. Hierfür sorgten schon die ungezählten Anhänger des Schlager - Schunkel - Schmalz - Liedgutes. Fleißig, ja Bienen fleißig, ließen diese den monetären Aderlass an den Kassen der Tonträgergeschäfte über sich ergehen, um die wohl frisierten, im legeren bis spießigen Outfit sich präsentierenden Mamseln und krächzend - krähenden Gockel im normierten Wohnzimmer über eine Stereo - Anlage zu erleben. Heile Welt auf Vinyl gepresst.

Wer jedoch aus der Masse der eintönigen Hansel mit unterirdischer Sangesqualität und talentfreien Darbietungen heraus ragen wollte, der benötigte eine Zusatzqualifikation: die Ellenbogen - Mentalität. Nicht jeder, von der Industrie und den willfährigen Medien hoch gejazzte " Star " war, ist und bleibt auch ein solcher. Und weil das auch heute noch gilt, lässt sich in Anlehnung an die alte Fußballer - Weisheit konstatieren " Entscheidend is´auf ´er Bühne! "
Und dabei kacken viele schon ab, denn mit Playback, einer Kohorte an guten, aber leider nicht bekannten Musikern und einer aufgemotzten ( der weiblicher Pendant hierzu wäre vielleicht " aufgemopsten " ) Bühnenshow, lassen sich die erheblichen Defizite prima kaschieren.

Nun ist dem Zynismus genüge getan und es geht ab in die Vergangenheit des Show - Biz.
Genauer gesagt, wir beamen uns zurück in das Jahr 1974, noch genauer gesagt, in den Januar jenes Jahres und fahren mit den Finger über die Europa -Landkarte bis in den hohen Nordwesten, dort wo sich die Grüne Insel befindet - Irland.

Das der gemeine Ire hoch musikalisch ist. stelle ich hier erst einmal unstreitig. Das er zudem exzellent singen kann - und zwar auch dann noch, wenn er 8 bis 10 Pint Guinness intus hat - dürfte kein modernes Märchen sein. Dass er ( sie aber sehr wohl auch ) dann auch noch die Engländer wie die Pest hasst, hat zudem immer noch Aktualität.

Als am am 2. März 1948 im irischen Ort Ballyshannon ein Kind namens Rory Gallagher zur Welt kam, deutete damals noch nichts darauf hin, dass dieser Sprössling eines Tages den Blues - Rock im europäischen Raum in bedeutender Weise beeinflussen sollte.
Rory Gallagher begann mit 15 in einer Musikgruppe mit dem sinnigen Namen " Fontana Show Band " auf der Gitarre zu spielen. Diese Formation wurde dann in " Impact " umbenannt. Drei Jahre darauf gründete Gallagher zusammen mit Norman Damery ( Schlagzeug ) und Eric Kitteringham ( E - Bass ) die Band " Taste ".  Ab 1968 wurden diese beiden durch John Wilson und Richard " Richty " McCracken ( E-Bass ) ersetzt.

" Taste " schlug als Blues und Blues - Rock - Gruppe nicht nur in Irland ein, sondern erhielt durch die Auftritte beim " Jazz Festival Montreux "  sowie auf dem legendären Isle of Wight " - Festival 1970 einen Status als " Live " - Formation. Gallagher indes stieß die beiden - ihm eher aufoktroyierten Begleitmusiker 1971 ab und trat fortan nur noch unter eigenem Namen auf.
Ihn begleiteten hierbei:
Wilgar Campell ( Schlagzeug )
Gerry McAvoy ( E - Bass )
und später:
Rod de Ath ( Schlagzeug )
Lou Martin ( Klavier ).

http://de.wikipedia.org/wiki/Rory_Gallagher

Als Rory Gallagher 1974 zu einer ausgedehnten Tournee in seinem Heimatland startete, hatte er bereits drei Studioalben produziert und eingespielt:

- Rory Gallagher 1971  http://de.wikipedia.org/wiki/Rory_Gallagher_(Album)

- Deuce 1971              http://de.wikipedia.org/wiki/Deuce_(Album)

- Tattoo 1973              http://en.wikipedia.org/wiki/Tattoo_(Rory_Gallagher_album)


Dazwischen wurde 1972 die LP " Live In Europe " veröffentlicht.

http://www.discogs.com/Rory-Gallagher-Live-In-Europe/master/36211

Im Januar 1974 startete der Musiker seine Konzertreise, die ihn unter anderem nach Cork, Belfast sowie auch Dublin brachte. In dieser Zeit begleitete ein Filmteam die Band. Das von ihm gefertigte Material verwendete der Regisseur Tony Palmer später zu einer Musikdokumentation über die Gallagher Tour 1974.
Hier sind dann - wenn auch teilweise in verkürzter Form - jene Stücke zu hören, die auf dem gleichnamigen Doppelalbum, dass im Juni 1974 erschien, veröffentlicht wurden.

Tracklisting 1. Walk On Hot Coals 0659 - 2. Tatoo'd Lady 0450 - 3. Who's That Coming? 0815 - 4. A Million Miles Away 0726 - 5. Going To My Home Town 0449 - 6. Cradle Rock 0658 - 7. As The Crow Flies 0318 - 8. Hands Up 0414 - 9. Goodnight Irene 0051 - 10. Bullfrog Blues 0720.

http://www.amazon.de/Rory-Gallagher-The-Irish-Tour/dp/B00004WI74

http://en.wikipedia.org/wiki/Irish_Tour_'74

Rory Gallagher lief zur Höchstform auf und zeigt ein brilliantes Feuerwerk auf der Gitarre, die er - wie eigentlich zu jener Dekade, nur Alvin Lee, Terry Kath oder auch Jimi Hendrix - beherrscht. Er lässt das Instrument singen, weil seine Lieder und Texte es eben auch hergeben.
Gallagher, ein Hexenmeister der 6 - Saiten und ein Vulkan auf der Bühne, ausgestattet mit einer Whisky geschwängerten Stimme. Einmalig!

Das sehen denn auch die Rezensenten so:

http://www.amazon.de/Irish-Tour-74-Rory-Gallagher/dp/B007O3QCGM/ref=pd_cp_d_3

Auch wenn die Filmaufnahmen nicht mit der heutigen Qualität vergleichbar sind, so zeigt dieses zeitgeschichtliche Dokument, um was es dem Iren bereits Jahre zuvor eigentlich ging: Die Fans mit echtem Blues - Rock zu verwöhnen.
Das ist Rory gelungen.

Schade nur, dass der Egomane an der Stratocaster E - Gitarre, seiner einzigen Freundin, neben dem Freund Alkohol, der ihn 21 Jahr später ins Grab bracht, seinen Suff nicht in den Griff bekam.  Schwerstabhängig unterzog sich der Ire in London einer Lebertransplantation, die jedoch missglückte. Gallagher starb am 14. Juni 1995, 47- jährig, im Krankenhaus.

" Too Much Alcohol "

Yeahhh...

Too much alcohol,

Yeahhh...

I went down on 31st Street,
To pick up a jug of alcohol,
Well, I went down on 31st Street,
To pick up a jug of alcohol.

Ahhh...

Told the man to put in some water,
But he wouldn't put in a drop at all.

I was drinking my straight alcy,
And I went walking on down the street,
Well, I was drinking my straight alcy,
And I went walking on down the street.

Yeahhh...

Well, my eyes got so heavy,
I nearly fell half asleep.

Well, I like sherry brandy,
My baby sure like gin,
Well, that little girl I got,
Sure put me in the,
Spin I'm in.

Well, I went down on 31st Street,
To pick up a jug of alcohol.

Yeahhh...

I told the man to put in some water,
But he wouldn't put in a drop at all.

Whisky make me drowsey,
And gin can make you think,
Well, a common cold can kill ya,


But, my baby tell me to drink,

I went down on 31st Street,
To pick up a jug of alcohol,

Yeahhh...

I told the guy to put in some water,
But he wouldn't put in a drop at all,
One hundred per cent alcohol,
Well, let me have some.

Well, I like sherry and brandy,
My baby sure likes gin,
And that little girl I got,
Sure put me in,
The spin I'm in.

I went down on 31st Street,
To pick up, pick up a jug of alcohol,

Yeahhh...

I told the man to put in some water,
But he won't put in a drop at all.

Ninety one per cent,
Better make it ninety two,
Ninety three per cent,
Ninety four, that'll do,
Ninety five,
Ninety six,
Ninety seven per cent,
Ninetyeight,
Bartender that's ninety nine,
Make it one hundred per cent,
One hundred per cent,
One hundred per cent,
Wanna try some,
I wanna try some,
One hundred per cent,
Then I won't feel a thing at all.

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