Turtlesex! Aber bitte nicht so laut!



 Die heißen Tage während des Kurzbesuchs bei der einen Familienhälfte in Kroatien sind schon wieder ein paar Tage vorbei. So nach und nach konnten wir die Strapazen während der Rückfahrt durch den Südosten Europas, vor allem die Tschechische Republik, verarbeiten. Was blieb sind eine Vielzahl von Erinnerungsfotos auf der Speicherkarte der Digitalkamera. Und - ich hatte es durch den folgenden Alltagstrubel schon wieder vergessen - da befinden sich doch noch einige Bilder von den Hausschildkröten auf dem Chip.

Gesucht - gefunden!

Weil die drei Enkel von den eher possierlichen Tierchen hell weg begeistert waren, haben wir mal eben geguckt, was denn so ein Mini - Exemplar auf dem großen - meist illegalen - Markt der exotischen Hausmitbewohner kosten Würde:

http://www.dhd24.com/azl/index.php?anz_id=78719505

Da es sich ja um eine Dalmatinische Landschildkröte
( Testudo hermanni boettgeri var. hercegovinensis ) handelt, müsste sich der Kaufpreis so bei 75 Euro einpegeln. Wer mehr bezahlen möchte - bitte schön. Wer eine Griechische Schildkröte erwerben will - dem sei´s gegönnt, wenn er/sie es noch einige Scheinchen drauf packen muss.
Es gibt aber auch noch andere Gattungen, wie beispielsweise die Maurische Landschildkröte.
Genug der biologischen Verästelungen in der Zoologie.
Die Mitbewohner der " Villa Ina " im kroatischen Nest " Omis´", waren jedenfalls bei den Enkeln voll im Beschlag.


Da lagen denn täglich einige frischer Salatblätter in den abgesteckten Flächen unter den Feigenbäumen. Alsbald ließen sich die munteren Vierbeiner sehen, um das Festmahl zu beginnen. Im Nu waren die grünen Blätter vertilgt und die kleineren Familienmitglieder der Panzertiere verschwanden wieder in den Erdhöhlen.
Die drei größeren Exemplare machten sich indes über die Platten vor dem Haus auf die Reise in den hinteren Bereich des Grundstücks. Hier beoabchteten wir, dass die beiden Männchen einige Male einen bissigen Kampf vorführten. So lange, bis der unterlegene Rivale das Weite suchte. Der Sieger indes begann mit vergeblichen Versuchen seine noch vorhandene Kraft in Paarungsakrobatik zu verschwenden.

Ihm gelang es dabei nur sehr selten, das wesentlich größere Weibchen zu besteigen. Schlau, wie die gepanzerte Hausdame nun mal ist, verdrückte sie sich zwischen der Hauswand und den daran abgestellten Plastestühlen, so dass der sexsüchtige Liebhaber sie nicht besteigen konnte. Da verharrte die von den Paarungsversuchen sichtlich genervte Schildkröte eine Stunden, ehe es wieder an die eigentliche Hauptsache ging: dem Fressen.

Doch der Schildkrötengatte gab nie auf. Wie ein Schatten verfolgte er sie auf jeden Gang durch das Gelände, um nur ja keine Chance für einen kühnen Aufsprung zu verpassen. Nur selten willig, gab sie sich seinen Avancene dann doch hin und so paarten sie sich doch noch. Dabei gaben die Panzerträger seltsame, leicht grunzende Laute von sich. Liebe macht aber nicht nur Spass, sondern auch sehr hungrig. Nach einem relativ kurzen Aufsprung schüttelte das kräftigere Weibchen den Liebhaber wieder ab, um sich zum Fressen davon zu machen. Statt wollüstigem Grunzen war nun ein lautes Schmatzen zu hören. Muss Liebe schön sein!

Oder, wie es Konfuzius einst formulierte:
  • Essen und Beischlaf sind die beiden großen Begierden des Mannes.

Die Liebe ist das Gewürz des Lebens, sie kann es versüßen, sie kann es aber auch versalzen.

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