Der Osten rockt die Erste Liga oder: " Leipzig überall? "
Der hinter uns liegende Freitag, der 18. November 2016, war für Fußballfans ein historischer Tag. Zumindest dann, wenn sie Anhänger des Klubs RB Leipzig sind. Für einige andere Freunde der schönsten Nebensache der Welt, erfüllte sich indes ein Albtraum, denn der dort gehasste Plastikverein, zudem aus Sachsen, somit aus dem Osten, erklomm - zunächst nur für einige Stunden - die Tabellenspitze der Fußball - Bundesliga in der Saison 2016 / 2017.
Die Leipziger lagen bei dem anderen Retortenverein, Bayer 04 Leverkusen, zwei Mal im Rückstand und gewannen dennoch mit 3:2 Toren. Eine exzellente Leistung, zumal die Mannen um den verpflichteten Trainer Ralf Hasenhüttl bislang keine der 11 Partien verloren haben. Nach etwa einem Drittel aller Pflichtspiele kann sich RB Leipzig rühmen, der derzeitigen Tabellen - Primus zu sein. Das hat vor 25 Jahre, nämlich 1991, der letzte DDR - Oberligameister Hansa Rostock geschafft. Die standen zwar bis zum 7. Spieltag der Saison 1991 / 1992 auf Rang Eins der BuLi - Tabelle; stiegen aber in der Spielzeit in die 2. Liga ab.
Dieses Schicksal wird den Rasen Ballsportclub wohl nicht ereilen. Dafür ist das Vereinsumfeld und dessen aufgebaute Strukturen zu gefestigt. Weil die Vision des Herrn Mateschitz, auch bei dem großen Bruder aus der Nachbarschaft einen erfolgreichen Fußballklub aufzubauen, bislang aufgegangen ist, denn RB ist ja bekanntlich seit seiner Gründung 2009, von der Oberliga aus, ab 2013 mit jener Spielzeit in die nächst höhere Klasse aufgestiegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/RB_Leipzig
Dass dieses Phänomen nicht nur mit den Millionen, die der Österreicher in den Klub hinein buttert, zu tun hat, zeigen inzwischen andere Klubs. Hier sind Jahr für Jahr zweistellige Millionentransfers abgeschlossen worden, ohne das sich der gewünschte Erfolg für den Verein dadurch eingestellt hätte. Zwar schießt Geld auch Tore, aber Geld kann auch verbrannt werden, nämlich durch die Verpflichtung von Spielern, die nicht in die Mannschaft passen.
Und da wäre noch der spiritus rector der ganzen Erfolgsgeschichte: Der Fußball - Professor Ralf Rangnick. Er hat bereits vor vielen Jahren als Trainer bei Hannover 96 oder später bei der TSG Hoffenheim gezeigt, dass er seine Vorstellungen vom erfolgreichen Fußball umsetzen kann, wenn die Vereinsoberen ihn nur lassen. Bei Hannover 96 erarbeitete er den Aufstieg von der 2. in die 1. Liga; bei Hoffenheim ließ er nach dem Aufstieg in der Erste Bundesliga erfrischenden Offensiv - Fußball zelebrieren, ehe ihn der ahnungslose König aus dem Kraichgau, Dietmar Hopp, jäh stoppte, indem er dem Gauner - Trio Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauer Spieler für den FC Bayern verramschte.
Nun also ein dritter Anlauf. Und dieses Mal redet Rangnick kein Laie hinein. So wuchs über einige Jahre zusammen, was der Fußball - Professor aus Schwaben mit ausgetüftelt hat: Eine Mannschaft, innerhalb derer nicht ständig das Personal wechselt, sondern die sich eher gut kennt.
Deutscher Fußballmeister 2016 / 2017, der RB Leipzig? Die Hasser des Klubs würden schäumen. Und nicht nur die.
Dabei gibt es genug andere Vereine, die von einem Hauptsponsor am Leben erhalten werden.
VFL Wolfsburg ist dafür eine gutes Beispiel.
Und singen können die dort auch nicht.
Deshalb hier das gecoverte Original:
Wesentlich besser als: " Bayjaaaaaaan, Bayjaaaaaaan! " oder " Robbääääähn, Riiiiiiiiiiiiiiiberiiiiiiiiiiih!" und das dauernde Gelaber von der Krise bei dem deutschen Rekordmeister.
Kommentare
Ich hab mir neulich von einem Zeitzeugen erzählen lassen, wie negativ man der SGD zu deren Gründung gegenübertrat. Heute beruft man sich auf Tradition. So wird´s irgendwann auch in Leipzig sein, was soll´s.