Bellut bellt am Tag der Pressefreiheit


Am gestrigen Mittwoch wurde der Tag der Internationalen Pressefreiheit ausgerufen. In den unruhigen Zeiten, die sich durch eine zunehmende Einschränkung der Meinungs  - und Berichterstattungsfreiheit in vielen Ländern unserer Erde auszeichnen, darf durchaus nachgefragt werden, ob es solche Eingriffe dieses Menschenrecht auch in unserem Land gibt. Die Antwort könnten lauten: Im Prinzip Nein.

Allerdings muss auch Kritik geübt werden. Nicht an staatliche Eingriffe, Gängelungen oder sonstige Beschränkungen, die es nach dem Grundgesetz ( Artikel 5 Absatz 1 ) nicht gibt, jedoch an dem System der Medien und ihrer Eigendarstellung.

Deshalb trafen sich einige Vertreter der Zunft anlässlich der Medientage in Leipzig und diskutieren über digitalen Wettbewerb und den Rundfunkbeitrag.
Letzteres ist nach wie vor ein durchaus heikles Thema.

Als eben an jener Veranstaltung eine Diskussionsrunde mit dem Manager der Pro7 Sat1 - Mediengruppe Conrad Albert und dem ZDF - Intendanten Thomas Bellut sich auch dieses Komplexes annahm, gab es zwischen beiden ein kleines Scharmützel. Albert kritisierte das derzeit geltende Finanzierungssystem der Öffentlich Rechtlichen und sogar die Existenz beider Hauptanbieter auf dem Fernsehsektor.

So zog er einige Zeit lang ordentlich vom Leder und provozierte damit den neben ihm sitzenden Thomas Bellut. Seines Zeichens Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehen. Bellut konterte zwar mit der vom Bundesverfassungsgericht vormals verbrieften Existenzberechtigung der öffentlich - rechtlichen Rundfunk - und Fernsehanstalten als Grundversorger, doch die berechtigten Zweifel, dass zwei große bundesdeutsche Fernsehsender nicht unbedingt erforderlich sind und auch das Finanzierungssystem überdacht werden müsse, räumte er damit eben nicht aus.

Gerade die Umstellung der Gebührenerhebung auf die so genannte Haushaltsabgabe, ist nach wie vor fragwürdig. Natürlich müssen sich die öffentlich - rechtlichen Anstalten durch Einnahmen am Leben erhalten. Aber, warum muss TV - glotzen und Radio hören so teuer sein? Und die Gleichbehandlung aller Bundesbürger ist dadurch auch nicht gewährleistet, denn wer keine Glotze hat, muss dennoch bezahlen und wer den Rentner - Kanal nicht sehen möchte, finanziert diesen durch seine über 200 Euro Zwangsgebührenabgabe selbstverständlich mit.

Gerechter wäre doch ein Abgabensystem nach dem Wahlprinzip. Wer Glotzen möchte stellte die Kiste ein und bezahlt je nach Sendung und Dauer hierfür. Wer keinen Bock auf Glotze hat, lässt sie eben aus. Basta!

Doch dagegen wehren sich die Apparatschiks der beiden großen Häuser vehement, denn dann müssten sie ihren aufgeblasenen Personalstand mit enorm hohen Gehältern sowie die darin enthaltene Vetternwirtschaft und das elendige Beziehungsgefüge aufgeben. Auch die etablierten Parteien würden keine so große Einflussnahme mehr walten lassen können. 

Die Meinungs - und Pressefreiheit, worin auch das Recht zur freien, unzensierten Berichterstattung impliziert ist, muss als hohes Gut unangetastet bleiben, doch die ungezügelte Einflussnahme von Parteien und anderen Institutionen über die vielen Gremien der öffentlich - rechtlichen Anstalten, ist problematisch. 

Bellut bellte den Manager des privaten Medien - Konzerns gehörig an und verwies auf deren Renditestreben sowie den Kommerz in diesen Programmen. Eigentlich bellen nur getretene Hunde. Und Albert hat Bellut bei seiner geäußerten Kritik eben damit auf den Schwanz getreten. 

Gut´s Nächtle mit Dom McLean und " Color TV Blues ":




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