Kein Kaffee, today?





Pünktlich, mit Beginn des neuen Monats, erdreistete sich unsere " Jura " vom Model " Impressa C9 " laut zu krächzen. Es war nicht das übliche, das leicht zischelnde, glucksende,köchelnde Geräusch, das da aus den beiden Ausläufen des Technik - Wunderwerks zu hören war. Nein, es war eher ein erbärmlich quälendes, leicht würgendes, ein röchelndes Geräusch, dass die schon leicht betagte Kaffeemaschine von sich gab. Gut, ja,gut, ich sach´ma´, ich meine, ich kenne dass Geräusch schon. Die Maschine muss mal wieder gereinigt und dann entkalkt werden.

Also, auf in den Selbstreinigungsprozess mit einigen Teelöffeln voll Billig - Essig und etwas mehr Wasser. Ich drehte also an der Wählscheibe herum, bis die Funktion " Reinigen " auf dem Display erschien und drückte den Knopf dazu. Nach etwa einer Viertelstunde war das Reinigungsprogramm beendet. Den Rest des Essigwassers nutzte ich, um die Spüle zu säubern.
Danach wurde das " Entkalkungsprogramm " eingestellt. Dieses Mal tröpfelte ich Chemie in den Wasserbehälter. Wat mutt, dat mutt!
Die Maschine hatte nach einer weiteren halben Stunde das Programm abgespult. Das war´s?

Nein!

Die " Jura ", meine heimliche Geliebte am Morgen nach dem Aufstehen, sie zeigte sich immer noch geräuschvoll. Sie quälte mich mit lauter werdenden Tönen, die den eingestellten Nachrichtensender " MDR aktuell " eine reine Statistenrolle in meinen Gehörgängen zukommen ließ. Es wurde unerträglich.

Nach dem zweiten - auch fehl schlagenden - Versuch, die " Jura " über das eigene Reinigungsprogramm wieder zur Vernunft zu bringen, gab ich es auf. Ich stellte die Kaffeemaschine aus. Dann gab ich ihr eine letzte Chance, mir doch noch einen wohl schmeckenden Pott Kaffee zuzubereiten. Sie lief an und....? Daneben! So, wie einst, nämlich vor 33 Jahren der Werderaner Michael Kutzop den Ball beim - wohl eher unberechtigten - Elfmeter gegen die scheiß Bayern rechts an den Pfosten des vom Großmaul Pfaff gehüteten Bayern Tores vorbei semmelte, so verpasste auch unsere " Jura " ihre Chance auf eine gemeinsame Meisterschaft.

Ich wühlte am nächsten Tag im Internet herum, um mich kundig zu machen. Woran könnte es wohl liegen, dass der Kaffeeautomat eben keinen Kaffee mehr brüht? Ich hatte eine böse Vorahnung. Es könnte die Wasserpumpe sein, die nicht mehr funktioniert. Doch dann las ich von einigen Amateuren zudem den Verweis auf die verschlissene Membran - Dichtung, die dort irgendwo eingebaut worden ist. Nun, Pumpe und Dichtung zusammen? Könnte sein!

Am gestrigen Tag versuchte ich nunmehr meine geliebte " Jura " - Kaffeemaschine mit einem Werkzeugsatz zu malträtieren. Tatsächlich gelang es mir, das schwarze Plaste - Gehäuse zu öffnen. Jetzt konnte ich in das behütete Innenleben schauen. Ich sah, was ich auch zuvor hätte erkennen können: Nichts!

Also befragte ich noch einmal das all wissende Netz. Ja, wenn kein Tropfen Wasser mehr aus den Ausläufen kommt, wenn die Maschine laut knarzt, dann ist es die Wasserpumpe oder die Membran - Dichtung oder auch beides. Gut, ja, gut, ich sach´ma´, ich weiß jetzt, worauf es ankommt, die " Jura " wieder zum Laufen zu bewegen. Es müssen entsprechende Ersatzteile her.

So durchforstete ich das Netz nach entsprechenden Seiten und wurde dabei fündig. Die Preise für die beiden Ersatzteile sind durchaus moderat; immerhin wesentlich günstiger, als eine Reparatur über irgendein Servicebetrieb. Doch damit war auch klar: Es gibt zunächst keinen frischen Kaffee aus der Maschine. Deshalb behelfen wir uns seit gestern mit der einfachen Kaffeemaschine von " Severin ". Der aufgebrühte Trunk schmeckt zwar nicht so, wie von meinem heiß geliebten Automaten, aber immerhin besser als gar nichts. Und dieses würde heißen: " No coffee today! "
Never!


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