We kome van Blanes - Espagne!



Das jetzige Sommerwetter ist alles andere als gesundheitsfreundlich. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit fühlen sich die Glieder wie Blei an. Ohne sich großartig zu bewegen, kommt der normale Michel bereits ins Schwitzen. Was sollen aber da erst die Griechen sagen, bei denen Temperaturen von 45° C gemessenen wurden. In Kroatien war es ähnlich, denn in der Region um Split, also in Dalmatien, wütete aufgrund der enormen Hitze tagelang eine Feuersbrunst. Auch in Ungarn, Italien und großen Teile der Türkei wurde die 40 Grad - Marke überschritten.

Da steht Spanien somit nicht alleine da. Hier konnten die Juli - Temperaturen zumeist 30 ° C bis 35 ° C und in vielen Regionen eben auch 40 ° C bis sogar 45 ° C erreichen.
Wer jetzt an den spanischen Küstenbadeorten in der Sonne brät und das Meer nicht nur aus der Bar oder vom Balkon aus betrachtet, der wird binnen einige Tage knackig braun.

Das war auch während meines bisher einzigen Spanien - Urlaubs mit dem PKW vom 12. - 26. Juli 1975 so. In diesen 2 Wochen war es an der Costa Brava  und in L´ Éstartit heiß. Das Thermometer kletterte ständig über 30 ° C , womit wir unsere Aktivitäten in die Abendstunden und die Nacht verlegten.

http://lobster53.blogspot.de/2014/05/wo-liegt-eigentlich-lestartit.html

Bei unserer Abfahrt war dieses indes nicht möglich. Als wir gegen Mittag unsere Schlüssel bei der Appartementverwaltung abgaben, waren erneut mehr als 30 Grad im Schatten. Nein, das Autofahren machte dabei keinen großen Spaß. Dennoch fuhren wir in Richtung des Grenzübergangs La Jonquuera / Figueres nach Frankreich. Der einstige Kontrollpunkt bestand aus einigen Holzbretterbuden, denn das arme Spanien, dass zudem durch den faschistoiden Diktator Franco geknechtet wurde, konnte sich keine großartigen Bauten dort leisten. Die Polizisten kontrollierten nicht einmal die Ausweise, sondern wir wurden sofort durchgewunken. Auch auf der französischen Seite war es so. Allerdings kostete die Autobahnnutzung sofort Maut. Es mussten vielleicht um 100 Franc gewesen sein, die der Mann in seinem Kassenhäuschen von uns abknöpfte.

Danach ging es weiter über Perpignan, Montpellier und Nimes auf der E 15 in Richtung Lyon. Auf den Autobahnen A 7 und A6 fuhren wir an Lyon vorbei in Richtung Dijon  und Besancon. Auf einem Rastplatz hielten wir und tranken eine kalte Cola. Während wir uns ein wenig erholten, konnten wir beobachten, wie eine Mann an seinem schon betagten roten Fiat 500 herum schraubte. Die Konservendose sprang nicht mehr an. Wir boten ihm an, ihn an zuschieben. Trotz mehrfacher Versuche funktionierte es jedoch nicht. Das italienische Marzipanei, schon erheblich verrostet, wollte nicht mehr. Der Fiat 500 streikte. Wütend knallte der Italiener die Autotür zu, verpasste seinem Schrotthaufen noch einen Fußtritt und verschwand in der Dunkelheit.

Später traf auch ein holländisches Pärchen mit ihrem Citroen Dyane, der ebenfalls reichlich verstaubt, uns vor vielen Kilometern überholt hatte. Und auf dessen Heckscheibe dieses zu lesen stand:
" We kome van Blanes - Espagne! "

Mein Schulkollege aus Wilhelmshaven echauffierte sich über diesen Gag. Er fand ihn beschissen, ja sogar oberspießig und blöd. Und - obwohl es jüngeren Holländer waren - mussten sie auf der Rallye der fahrenden Schrotthaufen noch ein I - Tüpfelchen hinauf setzen, als sie sogar angaben, wo sie ihren Urlaub verbracht hatten.
Nun,ja, die Spießigkeit war bereits in den 1970er Jahren weit verbreitet. Vor allem auch bei Autofahrern und Besitzern verschiedener Blechhaufen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ganz im Gegenteil, die Verblödung ist größer geworden, was beispielsweise an den personifizierten Kennzeichen zu erkennen ist.
Sprüche oder Aufkleber sind aber nicht mehr en vogue. Dafür individualisierte Nummernschilder.

In diesem Sinne: Gut´s Nächtle mit:

" Faust " " It´s A Rany Day ( Sunshine Girl ) - 1972:








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