" The end of a dream " oder warum ein erfolgreicher Trainer nach nur 302 Tagen gehen muß?
Als im Februar des Jahres 2008 ein Rauschen durch den Blätterwald begann, als sich die Medien förmlich überschlugen und die Mehrzahl der über 20 Millionen Hobby-Trainer eher einen positiven Kommentar zu einer Personalie abgaben, da konnte selbst ein Anti-FCBler nicht anders, als dem großen FCB zur Verpflichtung von Jürgen Klinsmann als Nachfolger von Otmar Hitzfeld zu gratulieren. Ein gute Entscheidung, so glaubte die Mehrzahl der Fußballinteressierten.
Wer allerdings - so wie ich - die Bundesliga seit ihrer Gründung verfolgt und ihre Metamorphose zum monetären Wanderzirkus Schritt für Schritt miterleben durfte, dem muß - trotz dieser Vorschusslorbeeren - sofort aufgefallen sein,dass der FCB und Klinsmann kein Traum-Duo sein kann, keines wird und auch keines werden darf. Klinsmann, der gebürtige Göppinger ist Baden-Württemberger. Das ist per se kein Makel,sondern eher ein Vorteil, denn diese Menschen sind zumeist akribische Arbeiter. Jürgen Klinsmann darf sich als Trainer jenes Attribut uneingeschränkt an sein Revers stecken.
Jürgen Klinsmann war selbst Profi und zwar bei einigen Vereinen mit Ruhm und Namen in Europa, wie z.B. Internationale Mailand. Er kennt das Profigeschäft aus dem FF. Was sollte dann noch schlimmes passieren,wenn er als gebürtige Schwabe beim eher ungeliebten bayerischen Nachbarn anheuert?
Nun, die Methodik, die J.K. nach Aufnahme seiner Trainertätigkeit beim FCB an den Tag legte, sie war für viele Kenner und Laien mehr als gewöhnungsbedürftig. Ein Stab von insgesamt 10 Trainerassistenten bemühte sich um das Wohl der Profikicker. Die Trainingsarbeit sollte hier vorallem eine mentale Komponente erhalten, mehr als unter dem angeblich Schleifer Felix Magath und den Gentleman Otmar Hitzfeld. J.Kś Bemühungen blieben jedoch nur mäßig erfolgreich. Der mit hohen Erwartungen und noch größeren Ansprüchen in die Saison 2008/2009 gestartete FCB wurde alsbald auf den Boden der Realität zurück geworfen. Es hagelte Kritik, nachdem der Verein sich bereits in den Viertelfinales der Champions League und dem DFB-Pokal verabschiedete. Gegen Bayer 04 Leverkusen gabś ein 2:4, gegen Barca ein 0:4 und ein durchaus achtbares 1:1 - nicht genug für die Vereinsfürsten um Beckenbauer.
Es rumorte kräftig beim FCB. Von den drei angepeilten Titel ist nur die Deutsche Meisterschaft noch in greifbarer Nähe verblieben. Zu wenig für den Überverein, den gelobhudelten Rekordmeister und medial allzeit gegenwärtigen Fußballgiganten.
Jürgen Klinsmann muss nun nach genau 302 Tagen gehen. Ihm winken allerdings - angeblich - 20 Millionen Euro als Abfindung für den noch bis 211 laufenden Vertrag. Ein schönes Sümmchen, für einen 44-Jährigen gelernten Ungelernten. Handwerk hat ja manchmal sogar platinen Boden, wenn einer die richtigen Strippenzieher kennt und dann auch noch den richtigen Riecher besitzt, um das Richtige zur richtigen Zeit anzugehen. Kliensmann hat beim FCB klotzig verdient. Laut Pressemitteilungen um 4 Millionen Euro jährlich. Wenn er tatsächlich 20 Millionen Euro als Abfindung kassieren sollte, dürfte es sich dann dabei lediglich um ein Grundgehalt handeln. Was es auch immer ist, meine Prophezeiung, dass die Personalie Klinsmann sich zum FCB verhält, wie die Wurst zum Hund, traf nun voll umfänglich zu.
Da wurde versucht, zusammen zu führen, was nicht zusammen gehört. Der Vergleich könnte auch lauten: FCB zu J.K. verhält sich so, wie ein irischer Schauspieler zum englischen James Bond. Es passt eben nicht!
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