Und ich schau´, weil es so schön ist, auf´s Konto von Uli Hoeneß!



Was hätte 2013 für ein " Superjahr " in der Historie des Übervereins, für den Lieblingsklub der Medien und den Rekordhalter aller bundesdeutschen Fußballrekorde sein können. 2013, dass hätte alle bisherigen Ereignisse in den Schatten stellen können. Das 50. Saisonjahr nach der Gründung der - zunächst nur westdeutschen - Bundesliga, wäre für den Fußball Club Bayern München e.V. von 1900 vielleicht zu der besten Spielzeit aller Zeiten geworden. In der Fußball - Bundesliga dominieren die Bayern aus München nach belieben ihre Gegner, deklassieren diese durch Ergebnisse, wie 9:2, 6:1 oder 5:0. Auch im Pokal jagte der " Bayern - Express " bis in das Endspiel und demütigte zuletzt den VFL Wolfsburg mit 6:1. Auch in der Champions League hat der Hauptstadtverein das Halbfinale erreicht und trifft nun bekanntlich auf den zurzeit weltbesten Fußballverein, den CF Barcelona. Ein fußballerischer Leckerbissen werden die beiden Begegnungen am Dienstag, den 23. April und am 01. Mai 2013 mit Sicherheit. Bayern - Fan, was willst du mehr?

Nach der " Horror " - Saison 2012/2013, als der Münchener Klub eben nur Vize wurde, da er hinter Dortmund in der Meisterschaft und im Pokal mit einer saftigen 2:5 Packung gegen den BVB das Nachsehen hatte, sich dann auch noch zu aller Schmach dem FC Chelsea London mal wieder geschlagen geben musste und dieses bekanntlich auch noch " dahoam ", sollte die folgende Spielzeit, die Jubiläumssaison, nun zum Anlass genommen werden, um die lobgepriesenen Bayern aus München in den Olymp zu katapultieren. Zu den unsterblichen Mannschaften, wie Real Madrid mit den Fußballgöttern Puskas, di Stefana und Gento, wie Internationale Mailand mit Facchetti, Suarez, Mazzola, wie Ajax Amsterdam mit Cruyff, Haan, Neeskens.
Oder, wie die vielen anderen Mannschaften von einst, die europäische, ja oft Weltfußballgeschichte schrieben.

Die unzähligen Fans des FC Bayern glauben immer noch an das Triple, also die Meisterschaft, den DFB - Pokal und den Gewinn der Champions League in 2013, dem Superjahr, an die Saison der Superlativen, in der der große FCB alle Konkurrenten demütigte, sich unerbittlich für die zahlreichen Pleiten, Niederlagen und Vorführungen in den Jahren ab 1965 rächte, die einstigen, wirklichen Gegner, wie den HSV, Gladbach oder Stuttgart im wahrsten Sinne des Wortes zerlegte, schredderte und vorführte.
Da hätte doch eigentlich nichts mehr schief gehen können, bei dem Hyper - Klub aus dem Bayernland. Eigentlich nicht! Aber uneigentlich doch, denn:

Seit gestern Nachmittag wird die Jubelstimmung erheblich getrübt. Gegen den Präsidenten des so großen FC Bayern München Ulrich " Uli " Hoeneß, geboren am 5. Januar 1952 in Ulm / Baden - Württemberg, laufen seit mehreren Wochen strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Der Bayern - Präsident soll über viele Jahre ein Privatkonto in der Schweiz unterhalten, auf dem er ein Guthaben von einigen Millionen Euro angesammelt hat ( das Münchner Abendblatt spekuliert so gar von 100 Millionen Euro und mehr ). Dieses Vermögen hat Hoeneß in seinen Steuererklärungen gegenüber den bayrischen Finanzbehörden ( Hoeneß wohnt am Tegernsee ) bislang verschwiegen. Im Februar soll Hoeneß dann über einen beauftragten Rechtsanwalt eine so genannte Selbstanzeige bei den zuständigen Finanzbehörden gestellt haben. Einige Wochen später hat die Steuerstrafabteilung eine Hausdurchsuchung in Hoeneß´Villa am Tegernsee durchgeführt und Unterlagen beschlagnahmen lassen. Die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht München II bestätigte die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Hoeneß.

Nun, sieht der Betrachter einmal davon ab, dass auch der Fall Hoeneß nicht unbedingt so spektakulär sein muss, wie er jetzt von den Medien aufgepumpt wird, bleibt dennoch ein mehr als sauer aufstoßender Geschmack. Gerade der " Uli ", der sich noch vor einigen Wochen in einem " SPIEGEL " - Gespräch als Vorzeigeunternehmer, als Herr Saubermann und als der Prototyp des leistungsorientiert denkenden BRD - Bürgers darstellen ließ, hat vielleicht selbst nicht die Wahrheit gepachtet. Wenn er tatsächlich über Jahre Zinseinkünfte aus dem Schweizer Konto verschwiegen haben soll, stellt sich natürlich die Frage, woher dieses Geld stammt, das dort gebunkert ist.
Entweder hat der " Uli " Einkünfte verschwiegen, die im Inland, also in der Bundesrepublik entstanden sind, dann musste er diese versteuern, so wie seinen Gewinn aus der unternehmerischen Tätigkeit als Wurstfabrikant. Oder, er hat die Einkünfte aus dieser selbständigen Tätigkeit nicht richtig und vollständig angegeben, dann hat er auch dort gegen Steuervorschriften verstoßen.

Dem " Uli " könnten im Falle der Fortsetzung des eingeleiteten Steuerstrafverfahrens unangenehme Konsequenzen drohen. So sieht das Gesetz vor, dass neben einer Strafe von mindestens 6 Monaten bis zu 10 Jahren Freiheitsentzug, auch eine Geldbuße in beachtlicher Höhe verhängt werden kann und zudem die hinterzogenen Steuern aus den Jahren 2002 bis 2012 nachträglich gezahlt werden müssen.

Ja, ja, der " Uli " , der Sprücheklopfer, der CSU - Fan mit Hang zur Selbstüberschätzung. Böse Zungen behaupten jetzt, dass die CSU - Mischpoke um Seehofer, Söder und Konsorten ihren eingebrachten Gesetzesentwurf zum Steuerabkommen mit der Schweiz vor einigen Monaten mit allen Mitteln durch das Parlament geprügelt hat, weil eben gerade im eigenen Kuhstall viele dicke Milchkühe stehen, die einen Teil der Milch - also ihrer Einkünfte - illegal an der bayrischen Molkerei vorbei ins Ausland kanalisieren, um der Besteuerung zu entgehen. Solche Aktionen gehen häufig gut. Manchmal jedoch in die Hose, so wie bei Bayern München - Freund Boris " Bobbele " Becker, der auch als vorbestrafter Steuerhinterzieher durch die Lande zieht. CSU wählen darf er zwar, sich für den Haufen aufstellen lassen seit 2007 auch wieder, nachdem ihm die bürgerlichen Ehrenrechte mit der Verurteilung aberkannt wurden.

Der " Uli " Hoeneß wird ein ähnliches dickes Fell zeigen müssen, wenn er die kommenden Wochen und Monate und den Medienrummel dabei überstehen möchte. Das Konto bleibt indes weiter prall gefüllt, denn das Steuerabkommen mit der Schweiz wurde bekanntlich ja von der Opposition im Bundesrat gekippt. Ganz zum Leidwesen der CSU, der berufsmäßigen Steuerhinterzieher in Bayern und anderswo und " Uli " Hoeneß. Wie formulierte der einmal: " For me, it´s scheißegal! "

Wenn er sich da mal nicht selbst in den dicken Wurstfinger geschnitten hat!



Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Ha, das glaub ich, dass dich das ein bisschen freut! ;o)

Wie auch immer, Recht soll Recht bleiben, aber ich glaube, dass der feine Herr gegen Zahlung eines mittleren Sümmchens um das Schlimmste herumkommen wird.

Viel interessanter ist doch, was diese Woche an Ergebnissen zusammen kommt. Bin schon so was von gespannt. Tippe, dass FCB und Real im Finale stehen. Ein übelster Kracher wäre das!

Schöne Fussballwoche wünsch ich dir!

Uli! Uli! ;o)

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Widerspruch zwecklos!