Zu oft zu Tode gewürdigt!




Geschafft! Sämtliche Fensterscheiben im Haus sind einigermaßen geputzt. Nicht so, wie es der Profi erledigt. Auch nicht mit " Sidolin " ( Eigenwerbung: streifenfrei ) oder " Pril " ( entspannt ) oder etwa " Lakosa " ( veredelt ), sondern mit klaren Regenwasser aus der Tonne, einem winzigen Schuss " Tip Top " ( reinigt ) und einem billigen Haushaltstuch ( Rossmann ) sowie Zeitungspapier  ( " SZ " ).

Und gerade das letztere Utensil lag danach zum Teil noch nicht gebraucht auf dem Boden. Ab damit, in den Sack; zum Altpapier! Doch, halt, was steht da jetzt?

" Zu Tode gewürdigt ". Das war der Titel eines " SZ " - Artikels in der Wochenendausgabe vom 30. November 2013 unter der Rubrik " Unterhaltung " im Sonderteil " M 6 ". Was war das noch gleich mit dem verstorbenen Kabarettisten Dieter Hildebrandt? Da karikierte der Autor des Artikels die reflexartigen Stellungnahmen diverser Politiker zu dem kurz zuvor verstorbenen Künstler.
Gut gemacht!

Nach dem bekannt wurde, dass Dieter Hildebrandt am 20 Novemeber 2013 verstorben war, setzte in den Stunden und Tagen danach ein regelrechter " Würdigungsmarathon " in den Medien ein. Politiker aller Couleur sprangen auf den bereits fahrenden Zug auf. Und wie! Die SPD startete mit Sigmar Gabriel ( " kritischer Unterstützer " ), gefolgt von der CSU und Seehofer ( " Bayern verneige sich mit Achtung und Respekt " ) und auch " Grünen " - Politikerin Claudia Roth famulierte von dem ( " blitzklugen Analysten des poltischen Geschens " ). Auch " Linken " - Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi nennt den Kabarettisten  einen ( " großen Künstler " ), der " Politikern auch hat wehtun müssen, um sie zum Nachdenken zu veranlassen ".

Ja, gut, aber?

Tatsächlich hat sich - wie der Verfasser es richtig darstellt - die Dieter Hildebrandt nicht vor einen parteipolitischen Ochsenkarren spannen lassen, damit jene, die auf dem Bock Platz nahmen, von ihm auch noch gratis gezogen werden. Sicherlich, der Verstorbene war SPD - Sympathisant. Aber nie Parteimitglied. Er war kritisch, eher links - liberal eingestellt, jedoch kein Salon - Linker, der fromme Sprüche über alles Elend dieser Welt kloppte und selbst Champus trank, Austern aß sowie Porsche fuhr.

Politisches Kabarett der heutigen Zeit ist beinahe gleichförmig, weil die Themen immer die gleichen sind. Es wechseln nur die Köpfe, die konturlosen Inhalte bleiben indes bestehen. Un d deshalb schaut der Kabarettist hier und da auch dem gemeinen Volk auf´s große Maul. Nicht so unpolitisch und so banal, wie es der Vertreter des Commedy - Unwesens dem Plebs verkaufen möchte, sondern mit einem deutlichen Fingerzeig in Richtung der ständig latent vorhandenen Volksverblödung durch das manipulierte Volk selbst.

Das politische Kabarett muss volksnah sein, allerdings nicht diesem nach dem eigenen Schandmaul reden. Das der Künstler Hildebrandt nie wollendlich und wissentlich gemacht; wohl aber von der Popularität seines Namens gelebt und gezehrt.

Zu Tode gewürdigt? Ja, in den Medien und zwar exzessiv. Doch: Was interessiert mich das Geschwafel der befragten Politiker? Nichts!

Das war auch bei dem kurz danach verstorbenen südafrikanischen Ex - Staatspräsidenten Nelson Mandela der Fall. Die gesamte Medien - Industrie würdigte den großen Staatsmann und lobte ihn über den Grünen Klee. So weit, so gut.
Aber: Da gab es doch tatsächlich einige Abweichler, die partout nicht in den Würdigungs - Tsunami einfließen wollten. Jene Abweichler, wie der Rechtspopulist aus der Schweiz mit dem Namen Bloch. Bloch fand es nicht schön, dass Mandela so in den Himmel gehoben wurde, weil er doch eigentlich ein Terrorist gewesen sei. Der ANC eine terroristische Vereinigung, die das Ziel hatte, die damalige südafrikanische Regierung mit Gewalt zu stürzen.

Aja, da fragt sich der Außenstehende doch glatt, von wo aus die Gewalt denn eigentlich ausgegangen ist? 

Sei´s drum! Mandela ist tot, da reicht es doch eigentlich, dieses zur Kenntnis zu nehmen. oder?
Aber die gesamte Welt würdigte auch ihn zu Tode. Obwohl er ja eigentlich gegen Rassendiskriminierung zu Felde gezogen ist. Und in den Länder der gesamten Welt nach wie vor Minderheiten wegen ihrer ethnischen Abweichung diskriminiert werden. Was für eine Farce.

Zu Tode gewürdigt? Genau, das sind die richtigen Worte für ein entwürdigendes Schauspiel, welches von den Medien ständig zelebriert wird. Entwürdigend! 




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