Beinahe vergessene Songs aus den 60ern - Teil II:

Bevor die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ausklangen, zeigten sie sich auch durch das Ende der Beatmusik, musikalisch als indifferent. Neben Pop, Soul und Schlagermusik erhielt die experimentelle Musik viele Anhänger. Im Einklang mit dem Konsum von halluzinogenen Drogen kreierten eine Reihe von Bands Musiktitel, der Spieldauer um ein vielfaches mehr als die, von der Musikindustrie geforderten 3 Minuten, dauerten.  

Aus den mehr als 30 Jahre danach erworbenen CD - Samplern, die in der Hochzeit der Silberlinge zu Beginn der 1990er - wenn auch überteuert - in jedem gut sortierten Geschäft oder auch als Katalogware angeboten wurden, habe ich mal 10 Lieder von 1965 heraus gepickt:


1.  Keep Searchin' (We'll Follow the Sun) - Del Shannon


Der mit dem bürgerlichen Namen Charles Weedon Westover am 30. 12. 1934 geborene US - Amerikaner wuchs zunächst in der Kleinstadt Coopersville im Bundesstaat Michigan auf. In den 1950 Jahren lernte er das Gitarrespiel, das er während der Armeezeit in Deutschland verbesserte. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten gründete er eine Countryband. Er erhielt einen Plattenvertrag und brachte 1961 seinen größten Hit " Runaway " 1961 heraus. Es folgten weitere kommerzielle Erfolge in den USA und Großbritannien. Zudem konnte sich Del Shannon als Komponist und Texter etablieren. In den 1980er Jahren zog er nach Nashville, wo er sich ausschließlich der Countrymusic widmete. Am 09. 02. 1990 nahm er sich das Leben, was seine Frau aufgrund der Einnahme von Antidepressiva zurückführte. 




https://de.wikipedia.org/wiki/Del_Shannon



2. The Race Is On - Jack Jones


Der Sänger John Allan " Jack " Jones erblickte am 14. 01. 1938 in Los Angeles das Licht der Welt. Er besuchte eine High School, nahm bei seinem Vater Schauspiel - und Gesangsunterricht, arbeitete in den 1950er als Tankwart und erhielt ab 1957 einen Vertrag bei " Capitol Records ", wo er sechs erfolglose Single einspielte. Ab 1960 stand er bei " Kapp Records  " unter Vertrag. Nach seinem abgeleisteten Wehrdienst veröffentlichte er weitere 36 Single und 10 LPs, die zum Teil in den Charts platziert waren. Aus jener Zeit stammt " The Race Is On ". Dieser Titel konnte sich zwar nicht in den US - Hitparaden platzieren, findet sich aber in einigen Hitlisten in Westeuropa. Jones trat ab den 1990er Jahren als Akteur in Musicals und war als Schauspieler zu sehen. Jones wird in wenigen Tagen 84 Jahre alt.





https://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Jones_(Sänger)



3. I Want Candy - The Strangeloves

Die Band stellte sich in der Öffentlichkeit als Australier vor, jedoch kamen sämtliche Musiker aus den USA. Das Trio, bestehend aus Bob Feldman, Gerry Goldstein und Richard Gottlehrer spielte unter dem Namen FGG bereits 1963 mit " My Boyfriend´s Back " in den Staaten einen Nummer Eins - Hit ein. Unter dem Publicity - Gag, traten sie später als Gilles, Miles und Niles Strange aus Australien auf. Der Titel " I Want Candy " schaffte es 1965 in den Billboards auf Rang 11. Nach ihrer Musikerzeit befleißigten sich die drei US - Amerikaner als Produzenten ( Goldstein / War, Gottlehrer / Blondie ).



https://de.wikipedia.org/wiki/The_Strangeloves


4. Do You Believe In Magic?  -  The Lovin´Spoonful 


Die Musikgruppe " The Lovin´Spoonful " gründete sich 1065 in der Besetzung:

- John Benson Sebastian  -  Gesang, Gitarre, Mundharmonika

- Zalman " Zal " Yanovsky  -  Gitarre

- John Stephen Boone  -  E - Bass

- John Campell Butler  -  Schlagzeug

  

Das Lied " Do You Believe In Magic " wurde aus dem gleichnamigen Debütalbum ausgekoppelt. Gleiches trifft auch für die Single " Daydream " zu. Der große kommerzielle Erfolg stellte sich jedoch mit dem Chartbreaker " Summer In The City " ein, der ein Jahr danach aus dem Album " Hums Of The Lovin´ Spoonful " stammt. 1969 löste sich die Band auf. Eine Reunion erfolgte dann im Jahr 2000.


https://de.wikipedia.org/wiki/The_Lovin’_Spoonful





5.  Too Many Rivers  -  Brenda Lee

Die jetzt 77jährige Brenda Mae Tarpley alias Brenda Lee wurde am 11. 12. 1944 in Atlanta, US - Staat Georgia, geboren. Bereits mit sechs Jahren stand sie zusammen mit ihrer Mutter auf der Bühne. 1956 verpflichten " Decca Records " den Teenager. Dieser hatte bereits 1960 seinen ersten Nummer Eins - Hit. Es folgten insgesamt weitere 84 Single und 28 Alben, die die nur 1,50 Meter große Sängerin einspielte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Brenda_Lee/Diskografie

Ab den frühen 60ern wurde es musikalisch etwas ruhiger um die US - Amerikanerin, die in den folgenden Jahrzehnten regelmäßig in Fernsehshows auftrat.


https://de.wikipedia.org/wiki/Brenda_Lee




6. Nowhere to Run - Martha and The Vandellas


In den 1960er Jahren spülte der Musikmarkt der USA auch eine Vielzahl von Soulgruppen oder - Interpreten über den Großen Teich. Hierzu gehörten " Martha And The Vanellas " aus Detroit. Die ursprüngliche Besetzung, der bereits 1957 gegründeten " Girliegroup " bestand aus:

Martha Reeves
Gesang
Annette Sterling Beard
Gesang
Gloria Williams
Gesang
Rosalyn Ashford

Die vier Damen spielten in der Folgezeit eine Reihe von Platten ein, die mehr oder weniger erfolgreich waren. Aus der Kollektion von nicht weniger als 40 Single und 8 Studio - sowie einem Live - Album stammt auch dieses Lied, das 1965 veröffentlicht wurde. 


https://de.wikipedia.org/wiki/Martha_%26_the_Vandellas
 

Die Formation löste sich allerdings 1972 auf. In den 80ern erfolgten einige Anläufe, die Gruppe erneut längerfristig zusammen zu bringen.




7.  Baby the Rain Must Fall - Glenn Yarbrough


Der US - Amerikaner wurde am 12. 01. 1930 in Milwaukee, Wisconsin, geboren. Mit 21 veröffentlichte die ihn unter Vertrag nehmende Plattenfirmen sein e erste Single. Zu Beginn der 60er Jahre spielte der Sänger und Gitarrist in der Band " The Limeliters ", die allerdings nur mäßig bekannt wurden. Seine 1965 auf den Markt kommende Single " Baby The Rain Must Fall " erreichte immerhin Platz 12 in den US - Charts. In den 1970ern war der Musiker dann in den ersten Verfilmung nach den Tolkin´schen Roman " Der Hobbit " und " Die Rückkehr des Königs " als Sänger zu hören. Später tourte er als 75jähriges Bandmitglied noch durch die Vereinigten Staaten. Er verstarb 86jähring in Nashville.


https://de.wikipedia.org/wiki/Glenn_Yarbrough




8. Laugh, Laugh - Beau Brummels


Die US - Rockband " The Beau Brummels " wurde 1964 in San Francisco gegründet und verstand sich zunächst als musikalisches Korrelat auf die durch die US - Medien hoch stilisierte Entwicklung in den Bereichen der populären Musikrichtungen, die vornehmlich aus Großbritannien entstanden. Die Musiker:

- Sal Valentino :  Gesang, Tamburin

- Ron Elliott :  Lead - Gitarre, Gesang

- Ron Meagher :  Bass, Gesang

- Decaln Mulligan :  Rhythmusgitarre, Mundharmonika

- John Louis Petersen :  Schlagzeug

- Dan Levitt :  Banjo, Gitarre


entwickelten einen eigenwilligen Stil, der aus einer Mixtur aus Folk bis Psychedelic Rock bestand. Bereits 2 Jahre nach der Gründung zerfiel die Band wieder. Ihre erste, bei der Plattenfirma " Autumn " veröffentlichte Single " Laugh, Laugh " erreichte eine Platzierung in den Top 100 des " Billboard " - Magazins ( Platz 15 ). 1974 gründete sich die Band erneut, löste sich aber ein Jahr danach mangels kommerziellem Erfolg erneut auf.  " The Beau Brummels " blieben indes ein Geheimtipp unter den Musik - Fachleuten.

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Beau_Brummels




9. Tell Her No - The Zombies


Die britische Band " The Zombies " wurde 1961 von den Musikern Rod Argent und Colin Blunstone in dem Örtchen St. Albans bei London gegründet. Zunächst verstand sich das Quintett mitt den Musikern: 

- Rod Argent :  Keyboards, Gesang

- Chris White :  Bass

- Colin Blunstone :  Gesang

- Paul Atkinson :  Elektrische Gitarre

- Hugh Grundy :  Schlagzeug

als reine Live - Band und trat deshalb drei Jahre lang auf den Bühnen auf, ehe das erste Album und die Single " She´s Not There " sowie darauf der Titel " Tell Her No " bei der bekannten Plattenfirma " Decca " veröffentlicht wurden. Die LP sowie jene beiden Single floppten jedoch. " The Zombies " spielten danach noch das Album " Odessey An Oracle " ein, ehe sich die Gruppe 1968 auflöste. Die Single - Auskopplung " Time Of The Season " mutierte indes zur Überraschung der Musiker zu einem Millionen - Seller. Nach einigen Neugründungen in diversen Besetzungen veröffentlichte die Band weitere Alben.





https://de.wikipedia.org/wiki/The_Zombies



10. Red Roses for a Blue Lady - Vic Dana


Neben zünftiger Beat - und Popmusik bot das Jahr 1965 jede Menge seichte Schlager, allerdings in englischer Sprache. Zu den Interpreten dieses Genre zählte zweifelsohne Vic Dana. Der US - Amerikaner wurde 1942 in Buffalo, New York geboren. Mit 11 Jahren erkannte kein Geringerer als Sammy Davis jr. die Talente des Jungen und nahm daraufhin Einfluss auf dessen Eltern, die dann nach Los Angeles umzogen. Dana konzentrierte sich jedoch ab 1960 auf seine Sänger - Karriere und brachte eine Vielzahl von Songs heraus. Die Single " Red Roses For A Blue Lady " wurde ein kommerzieller Erfolg und belegte im " Billboard " zeitweise Platz 10 der Top 100. Das Lied gehörte danach zum Standardrepertoire vieler Tanz - und Swingbands. Der Sänger wechselte später die Plattenfirmen. Sowohl bei CDS als auch bei Liberty und Columbia ließ er bis 1974 weitere Single veröffentlichen.   


https://de.wikipedia.org/wiki/Vic_Dana



Was sonst noch an Liedern in den Charts des Jahres 1965 zu finden war, lässt sich u.a. hier nachlesen:


https://www.musicoutfitters.comr)/topsongs/1965.htm


Einige Single, wie jene der " Rolling Stones ", der " Beatles ", den " Kinks " usw, drehten sich natürlich auch auf meinen Plattentellern. Später hörte ich auf einigen CD - Sampler, die eine Unzahl von Oldies in technisch und vor allem klanglich besser Qualität enthielten, auch jene Songs, die mich in den 1960ern eher weniger interessierten. Darunter auch diesen:


SOUNDS ORCHESTRAL  -  Cast Your Fade To The Wind:





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