Derselbe Mist wie in jedem Jahr?


Der Jahreswechsel von 2021 zu 2022 soll angeblich überwiegend ruhig verlaufen sein. Also keine großen Krawalle in den großen Städten, keine durch zurück gelassene Pyrotechnik verdreckten Straßen, Plätze, Gärten. Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern meldeten kaum Fälle von abgerissenen Gliedmaßen, verlorenem Augenlicht oder starken Verbrennungen durch Raketen, Böller oder zerborstenen Glas. Alkoholleichen mit 3 bis 5 Promille gab es ebenfalls nicht in jener Häufigkeit, wie es in den vielen Vorjahren registriert wurde.

Tante " Corona " zeigt ihre guten Seiten.

Unser Konsum geprägtes Dasein in einem reichen Industrieland wurde faktisch seit Ende Dezember 2019 entschleunigt.

Die " Vernünftigen " unter uns nehmen jene Ge - und Verbote, die vielen Auflagen, die Be - und Einschränkungen eher stoisch hin. Eine Minderheit probt indes den Aufstand. Doch eine Revolution der " Querdenker " wird es nicht geben, weil jene Aufmüpfigen spätestens dann wieder schweigen, wenn sie ihrem gewohnten Alltag wieder ohne staatliche Kontrollen und angedrohten Sanktionen bei ihrem gezeigten abweichenden Verhalten ausfüllen dürfen.

Alles wird wieder gut? Fragt sich jedoch, wann?

Gut oder besser wird das TV - Programm der beiden öffentlich - rechtlichen Hauptsender zu Silvester wohl nie. 

Als wir die letzten Stunden des Seuchenjahres 2021, auf dem Sofa sitzend, ein Gläschen " Mumm " - Sekt in der Hand haltend, aus Spass an der Freude die Silvester - Sendung im " Ersten " eingeschaltet ließen, waren die hier gezeigten Akteure aus dem breiten Genre des Schlager - Pop - Umfeldes eine Art Wiederauferstehung des alternden Fleisches aus der tiefen Gruft des Vergessenen.  

 Aus dieser wurden mit Jörg Pilawa und der Schweizerin Francine Jordi unter anderen diese Damen und Herren:

Peter Kraus, Bläck Fööss, Johnny Logan, Nockis, Melissa Naschenweng, Extrabreit, Ben Zucker, Suzi Quatro, Santiano, Die Prinzen, Karat, Maite Kelly, Andrea Berg, Sasha, Leony, Loco Escrito, Sonia Liebing, DJ Herzbeat und Magier Wolfgang Moser sowie auch: DJ Ötzi, Santiano, Beatrice Egli, Brings, Vanessa Mai, VoXXclub, Kerstin Ott, Marianne Rosenberg, Michael Holm, Peggy March, Stefan Mross & Anna-Carina Woitschack, Stefanie Heinzmann, The Baseballs, The Clairvoyants, Mirja Boes, Michelle, Glasperlenspiel usf... 

Jo mei, warum wurden denn keine Konserven aus den letzten 50 bis 60 Jahren aus dem Archiv geholt und noch - so quasi als Sahnehäubchen - dem Glotzer auf die Glüsen gepappt?

Da die Sendung unisono bereits am 17. November unter verschärften bayrischen " Corona " - Bedingungen aufgezeichet wurde und dieses dazu noch in Gemeinschaft mit OTF 2 und SRF 1 unter Federführung des einheimischen BR und gütiger Mithilfe von " Kimmich Entertainment ( der FC Bayern lässt dazu nochmals herzlich grüßen und dank für die sechsstellige Summe auf die Konten des Spielers ), hätte es doch nun wirklich nichts ausgemacht, wenn auch Andy Borg seine Fettleibigkeit am Moderatoren - Mikro fesch zu Schau stellt.

Wir haben es nur knapp 10 Minuten lang ausgehalten. Spätestens als der mumifizierte Michale Holm sein " Mendocino " in die leere Halle schepperte und noch ein " Status Quo " - Song ( Rock´n Roll Over The World ) in das Mirkro schlabberte, war dann für uns Schluss.

Bei dieser Greisen - Parade fällt es schwer, noch an das Gute in den Köpfen der mittels Zwangsgebühren alimentierten Öffentlich - Rechtlichen und ihren Verwaltunswasserköpfen zu glauben.

Dank " Corona " waren Claqueure bei der vorgefertigten Mist - Sendung nicht zugelassen. So mussten die so genannten Stars ihre dargebrachten Schmus selbst beklatschen und behüpfen. Bei einem derartigen Altersdurchschnitt fällt das wahrlich schwer, denn die Kondition spielt ja nicht nur bei den Zuschauern eine gewisse Rolle.

Wenn ich dann noch auf der Internetseite zu diesem Mumpitz einige Einheimische ihren Andy Borg zurück haben wollen, fällt mir wieder ein, dass dieser ja seit mehr als 3 Jahren einen Rentenvertrag mit dem SWR abgeschlossen hat und der Stuttgarter Konkurrent " unseres " Bayrischen Rundfunks wohl kaum mit " Kimmich Entertainment GmbH " aus München zusammen arbeiten möchte. 

Tja, und was gab´s im Zweiten? Bei dem Sender, mit dem man angeblich besser sehen soll? Eine Zuschauer lose Präsentation am Berliner Brandenburger Tor. Moderiert von dem Dino Johannes B. Kerner und dem " Schnatterinchen " Andrea Kiewel, die hier nicht Werbung für den Gewichtsüberwachungsverein " Weight Watchers " machte. Musste sie auch gar nicht, denn Tante " Corona " wird ein Großteil der Fettleibigen in diesem, unserem, schönen Lande alsbald dahin raffen. Vielleicht entdeckt sie dann ja die Wunderwirkung von " Slim Fast "?

Wir schalteten den Sondermüll aus dem Regen von Berlin erst gar nicht ein. Und waren damit tatsächlich in der Minorität, denn die Kiewel / Kerner - Kacke sahen nahezu 80 % aller Glotzer in dieser Nacht des Grauens. 

Stattdessen vergnügten wir uns mit der WDR - Retorten - Mixture, die aus einem wilden Zusammenschnitt aus den 70ern bis Nullerjahren bestand und all jenen seichten Schund aus der Pop - Dance - Disco - Jahrzehnten kredenzte. Angeblich soll diese zusammen gewürfelte Berg an " Oldies " unter gütiger Beihilfe der Zuschauer angehäuft worden sein, denn die durften abstimmen. Allerdings muss denen die kritische Distanz zu jenen Dekaden offensichtlich abhanden gekommen sein. Nun, ich nahm es murend hin. Schließlich gab es bei den beiden " Dickschiffen " der ÖRs größeren musikalischen Mist zu sehen und zu hören.

Jedes Jahr zu Silvester. Das dürfte so sicher sein, wie der Sekundenzeiger dann die magische 12 nach 24 Stunden des 31. 12. 2021 erreichte. Mist bleibt eben auch dabei Mist!



HARMONIA  -  Immer Wieder  -  De Luxe  -  1975:




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