Dem Kandidaten zur Ehr', vom Kreuzchen noch mehr.




Es ist schon ein Kreuz, die Sache mit dem Kreuz in dem Kästchen für das gewünschte Votum. Diese erhellende Erkenntnis musste erneut die CDU im Freistaat Sachsen erlangen. Nicht nur, dass sie in den ca. 20 Nachwendejahren und ab den ersten freien Wahlen ab 1990, also nach 4. Wahlperioden, ununterbrochen in der Regierungverantwortung ist,nein, jetzt treten weitere, nicht unerhebliche Verschleißerscheinungen zu Tage.
Musste die Landes-CDU sich schon bald mit bajuwarischen drittklassigen Politikern und Verwaltungsbeamten abplagen, kamen alte Seilschaften und ein exorbitant hoher Verfilzungsgrad noch erschwerend hinzu. dennoch belohnten die Wähler des Freistaates die treu sorgende Interessenvertretung der Marktwirtschaftfetischisten und egomanischen Selbstdarsteller immer wieder mit "traumhaften " Wahlergebnissen.

So weit, so schlecht!

Die Abnutzungserscheinungen - bedingt durch jenen obigen Komponenenten - lassen deutlich Spuren in der Partei erkennen. Wenn der Zeitgeist, der sich in einer apolitischen Grund - und Abwehrhaltung der Bevölkerung erkennen lässt, dann noch mangelnden Nachwuch hervor bringt, wird die Überlebensfähigkeit jener Besitzstandswahrervereinigung oft angezweifelt.
Zweifelhaft bleibt oftmals auch der intellektuelle Gehalt vieler öffentlicher oder veröffentlichter Aussagen zu aktuellen Themen in diesem,unserem Lande bzw.des Freistaates Sachsen.

Da berichtete doch die lokale Tageszeitung "SZ" aus Dresden in ihrer Wochenendausgabe vom 14./15. März 2009 auf Seite 10 unter dem Titel: " Sächsische Sabotage faltet Horst Köhler Stimmen weg ", dass die CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag aufgerufen waren,über die partei-eigene Vorschlagliste für die 16 zu benennenden Abgeordneten bei der Wahl des Bundespräsidenten am 23. Mai 2009,zu befinden. Befinden deshalb, weil wählen hierfür der nicht korrekte Terminus ist. Die amen und Herren der CDU sollten lediglich ein Kreuzchen unter die ihnen einzeln vorgelegte Vorschlagsliste machen. Ein einziger kurzer Federstrich, der hätte aber auch genügt, um jenen 16 Kandidaten aus Sachsen den Freifahrtschein nach Berlin - in die Glückseligkeit der wichtigtuerischen Einmaligkeit zu verpassen.

Doch denkste! Einige CDU'ler befanden den Akt der Absegnung für zu schwer, der Kandidatenbogen sei unübersichtlich gewesen, es sei hieraus nicht klar und deutlich erkennbar gewesen, wo das erwartete Kreuzchen hinzusetzen gewesen sei. Habe, wäre, hätte! Könnte es nicht eher so gewesen sein, dass jene intellektuell überforderten CDU-Parlamentarier sich nicht getraut haben, zu hinterfragen, was jene 16 zu höheren Weihen auserkorenen Kollegen nun wirklich für eine Funktion am berühmt, berüchtigten 23. Mai 2009 erhalten. Möglicherweise ist die Begrifflichkeit der "Bundesversammlung" in deren Köpfen nie oder noch nicht richtig verankert. Es könnte aber auch eine teutonische Tugend den Ausschalg gegeben haben, die da heißt " Neidhammelei ", woraus sich herleiten ließe, dass es klingende Münze für jene Zusatzfunktion gibt.Eine Art Bonuszahlung für einen staatstragenden Aufsichtsratsposten.
Es mag aber auch daran gelegen haben, dass einige - vermeintlich überforderte - CDU-Abgeordnete die exzessive Ausübung des imperativen Mandats im Rahmen ihrer freien Gewissensentscheidung vor ihren Augen hatten. Oder könnte es an der wieder stärker in den Vordergrund tretenden " Ostalgie " in den Neuen Bundesländern gelegen haben, dass sich die CDU-Gewendeten an die Faltblatt-Nostalgie zu DDR-Zeiten erinnern möchten, die der SED regelmäßig eine fast 100%-Show erbrachte?

Die "SZ"-Mitarbeiterin spekuliert in dem o.a. Artikel auch in Richtung Pisa und der sich daraus ergebenen Feststellung, wonach die CDU-Abgeordneten in Sachsen in der Tat nur ein Spiegelbild der Gesellschaft wären. Aha! Zerrbild wäre da wohl eher der zutreffende Ausdruck. Süffisant zerpflückt sie auch die CDU-Rechtfertigung, wonach ein perfider Sabotageakt die Ursache für die nun fehlenden 2 Köhler-Stimmen gewesen sein könnte.

Abseits jedweder Spekulationen ist der Vorschlag, jenen CDU-Parlamentarier in Sachsen und sogar bundesweit,sich mindestens alle zwei Jahre einem Demokratie-und Gesinnungscheck unterziehen zu lassen, ihm qua Amtseid die Pflicht zur Weiterbildung aufzuerlegen und dieses mit monetären Sanktionen zu verbinden. Denn die Notwendigkeit hierzu ergibt sich nicht nur bei jener sächsischen Abstimmung, innerhalb derer gleich 9 der 55 Abgeordneten - immerhin 16,3 % - nicht gekreuzt hatten, sondern auch mit Blick auf die unsäglichen Fachdenker in dieser Interessengemeinschaft.

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