Winnenden III. Akt: Warum wird aus einem unauffälligen jungen Mann ein Mörder?
Unauffällig, so wurde der 17-jährige Täter zunächst von einigen Schülern und Pädagogen der Realschule in Winnenden eingestuft. Die Medien übernahmen jene Einschätzung zunächst ungeprüft. Warum sollten sie an der Richtigkeit dieser - wenn auch subjektiven - Einschätzung zu der Täterpersönlichkeit zweifeln. Es gab schließlich keine anderslautenden Informationen. Also, werden jene verbraten, derer die Medienmeute habhaft werden konnte. Das Elternhaus wurde am Tattag nur kurz beleuchtet: Der Vater, ein angeblich erfolgreicher Unternehmer aus der Kleinstadt, war im Sportschützenverein aktiv und besitzt mehr als ein Dutzend angemeldete Schusswaffen. Eine ungewöhnlich große Sammlung für einen Privatmann? Seiś drum, diese Information wurde nicht weiter gehend problematisiert. warum auch? Sind - nach Erfurt und Emstetten - sämtliche parlamentarischen Aktivitäten, das bundesdeutsche Waffenrecht weiter zu verschärfen, an dem Veto der CDU-Waffenlobby gescheitert.
Somit besteht keine Verwahrungspflicht für Waffenbesitzer in dafür geeigneten Räumen des Sportvereins.
Was Schießen allerdings mit Sport zu tun hat, hat sich mir bislang nicht so richtig erschlossen. Allenfalls Bogenschießen oder Biathlon möchte ich als Sport einordnen. Nun, gut, Sportschützen sind eh eine eigenartige Spezies. Die Grenze zwischen ihrem ausgeübten Sport und der Jägerei ist unisono fliessend.
So hat denn der Amokläufer und 15-fache Mörder wohl des öfteren mit Papa auf dem Gelände des Schießvereins geübt. Anderenfalls wäre die heute geschilderten Tatabläufe und die festgestellte Bewaffnung des jungen Mannes nicht erklärlich.
Unerklärlich bleibt allerdings, warum bereits am gestrigen Abend, an dem das Medienspektakel seinen absoluten Höhepunkt erreichte, nicht nach dem Problem offensichtlichen Zusammenspiel zwischen Waffenwahn, den PC-Kriegsspielen und dem psychsisch labilen Zustand des Jungen gefragt wurde. Es blieb nur bei vagen Hinweisen auf die Täterpersönlichkeit.
Erst später ergab sich aus diversen Meldungen,dass es sich bei Tim K. um einen einsamen, verklemmten Jugendlichen handelte. Er soll keine sozailen Kontakte gehabt haben. Keine Freunde, geschweige denn eine Freundin,wohl auch keine elterliche Aufmerksamkeit. Ein einsamer Junge,der sich hinter seinen Hobbys verkroch. Tischtennis spielen, Computerspiele, Sportschießen. Das war alles, was er in seiner eingeschränkten Welt akzeptierte. Wo ein verklemmter Außenseiter keinen Anschluss mehr findet,sucht er nach Bestätigung.
Er hatte sie durch seine Wahnsinnstaten erhalten - wenn auch im negativen Sinne.
Wenn sein gesamtes Leben aber schon negativ verlief, gab es dann noch eine Steigerung? Wohl doch! Mit dem immer und immer wieder über die Medien geschilderten Amoklauf hat er es der übrigen Welt zum Schluss noch einmal so richtig gezeigt. Er war wer, wenn auch nur für einen Tag. Ein Heroe, so wie ihn einige Internetnutzer gerne sehen möchten, ein Kranker, wie ihn die "Blöd"-Zeitung spekulativ bezeichnet, ein völlig vereinsamter und nicht anerkannter junger Mann,so wird er wohl von Psychologen und anderen Wissenschaftlern eingestuft werden.
Tim hat unendliches Leid über jene betroffenen Familien, seine ehemaligen Mitschüler und sein Elterhaus gebracht. Der Rächer für sich selbst, er ist aber auch ein Kämpfer für mehr Humanität in dieser orientierungslosen Gesellschaft. Der Massenmord in Winnenden hat nämlich deutlich gemacht, dass unsere kranke Gesellschaft immer wieder kranke Persönlichkeiten produziert. Wo Materialismus im Vordergrund steht und Egoismus die Triebfeder jedweden Handelns ist, können eben kranke Mitmenschen eben keinen Halt finden.
Damit haben das Elternhaus, die Schule, die Gesellschaft versagt.
Tim K. war jedoch kein Versager, er war nur sehr einsam - so wie unzählige Jugendliche es immer noch sind.
Erfurt,Emstetten,Winnenden - die Geschichte wird sich wiederholen, wenn wir alle nicht bald wach werden!
Somit besteht keine Verwahrungspflicht für Waffenbesitzer in dafür geeigneten Räumen des Sportvereins.
Was Schießen allerdings mit Sport zu tun hat, hat sich mir bislang nicht so richtig erschlossen. Allenfalls Bogenschießen oder Biathlon möchte ich als Sport einordnen. Nun, gut, Sportschützen sind eh eine eigenartige Spezies. Die Grenze zwischen ihrem ausgeübten Sport und der Jägerei ist unisono fliessend.
So hat denn der Amokläufer und 15-fache Mörder wohl des öfteren mit Papa auf dem Gelände des Schießvereins geübt. Anderenfalls wäre die heute geschilderten Tatabläufe und die festgestellte Bewaffnung des jungen Mannes nicht erklärlich.
Unerklärlich bleibt allerdings, warum bereits am gestrigen Abend, an dem das Medienspektakel seinen absoluten Höhepunkt erreichte, nicht nach dem Problem offensichtlichen Zusammenspiel zwischen Waffenwahn, den PC-Kriegsspielen und dem psychsisch labilen Zustand des Jungen gefragt wurde. Es blieb nur bei vagen Hinweisen auf die Täterpersönlichkeit.
Erst später ergab sich aus diversen Meldungen,dass es sich bei Tim K. um einen einsamen, verklemmten Jugendlichen handelte. Er soll keine sozailen Kontakte gehabt haben. Keine Freunde, geschweige denn eine Freundin,wohl auch keine elterliche Aufmerksamkeit. Ein einsamer Junge,der sich hinter seinen Hobbys verkroch. Tischtennis spielen, Computerspiele, Sportschießen. Das war alles, was er in seiner eingeschränkten Welt akzeptierte. Wo ein verklemmter Außenseiter keinen Anschluss mehr findet,sucht er nach Bestätigung.
Er hatte sie durch seine Wahnsinnstaten erhalten - wenn auch im negativen Sinne.
Wenn sein gesamtes Leben aber schon negativ verlief, gab es dann noch eine Steigerung? Wohl doch! Mit dem immer und immer wieder über die Medien geschilderten Amoklauf hat er es der übrigen Welt zum Schluss noch einmal so richtig gezeigt. Er war wer, wenn auch nur für einen Tag. Ein Heroe, so wie ihn einige Internetnutzer gerne sehen möchten, ein Kranker, wie ihn die "Blöd"-Zeitung spekulativ bezeichnet, ein völlig vereinsamter und nicht anerkannter junger Mann,so wird er wohl von Psychologen und anderen Wissenschaftlern eingestuft werden.
Tim hat unendliches Leid über jene betroffenen Familien, seine ehemaligen Mitschüler und sein Elterhaus gebracht. Der Rächer für sich selbst, er ist aber auch ein Kämpfer für mehr Humanität in dieser orientierungslosen Gesellschaft. Der Massenmord in Winnenden hat nämlich deutlich gemacht, dass unsere kranke Gesellschaft immer wieder kranke Persönlichkeiten produziert. Wo Materialismus im Vordergrund steht und Egoismus die Triebfeder jedweden Handelns ist, können eben kranke Mitmenschen eben keinen Halt finden.
Damit haben das Elternhaus, die Schule, die Gesellschaft versagt.
Tim K. war jedoch kein Versager, er war nur sehr einsam - so wie unzählige Jugendliche es immer noch sind.
Erfurt,Emstetten,Winnenden - die Geschichte wird sich wiederholen, wenn wir alle nicht bald wach werden!
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