Das schleichende Analphabetentum - Eine Erscheinung, ein Trend oder eine Zivilisationskrankeit?



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Jetzt ist es also amtlich: Jeder vierte Bundesbürger hat eine Lese - oder Rechtschreibschwäche.
Die neusten Meldungen über die -wohl nieder schmetternden - Ergebnisse einer Studie zu dem Thema Lese-und Rechtschreibschwäche (LRS ) beinhalteten,dass die Zahl derer,die darunter zu erfassen sind,stetig steigt.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Sie umfassen den genetischen Bereich, den Sektor der Sprachentwicklungsstörungen bis zur häuslichen Lesesozialisation.


Hierzu durchgeführte Untersuchungen in der BRD ergaben,dass lediglich ein Drittel der bundesdeutschen Familien dem Kind / den Kindern regelmäßig vorliest und/oder dieses zum lesen animiert. Damit korrelieren Erkenntnisse,wonach in Jahre 2007 jeder fünfte Viertklässler eine LSR-Auffälligkeit gezeigt hat.

Das einstige Volk der Dichter und Denker droht zum Sammelsurium für Doofe zu verkommen. Wirklich?

Von staatlicher Seite werden ein Vielzahl von Programmen aufgelegt, gefördert und angeboten,um einer schleichenden Verdummung des Volkes entgegen zu wirken. Denn, nichts anderes als dieses ist LSR. Wenn der Mensch sich als vermeintlich hoch entwickeltes Lebewesen, nicht der Kommunikation durch Wort und Sprache bedienen kann, reduziert er sich selbst auf die Stufe anderer Kreaturen. Sprache lebt zwar, aber sie bedarf doch bestimmter Regeln, damit sie auch von allen übrigen Mitmenschen verstanden werden kann. Ohne Rechtschreibregeln kann eine Kommunikation nur noch durch Zeichensprache statt finden.

Und hiermit müssen eben jene gut 16 Millionen Bundesdeutsche vorlieb nehmen, wenn sie nicht ausreichend lesen und schreiben können. Die alltäglichen Schwierigkeiten beginnen schon beim Aufstehen, wenn zum Beispiel das Datum nicht gelesen werden kann oder wenn die Aufschrift einer Verpackung erhebliche Probleme bereitet. Sie setzt sich fort beim Einsteigen in die Straßenbahn, den Bus oder die Eisenbahn, wenn der Fahrplan nicht entziffert werden kann.

Hiervon unabhängig ist die Zahl der berufstätigen Legastheniker zu sehen, die soll inzwischen mehr als 2 Millionen betragen.

Für eine so hoch entwickelte Nation ist die steigende Zahl der LRS-Betroffenen eine Schade. Hier muss sich die Gesellschaft und es muss auch der Staat fragen lassen, ob es im 3 Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung so eine beschämend große Anzahl von Analphabeten überhaupt geben darf.

Die Programme gegen die grassierende Volkskrankheit  LSR sind allerdings vielfältig. Sie werden vor dem Hintergrund der IGLU-Studie von staatlichen Stellen angeboten und über staatliche Stellen gefördert.

http://de.wikipedia.org/wiki/IGLU-Studie

Leider, gibt es keinen Zwang, an einer staatlichen LRS-Fördermaßnahme teilzunehmen. Die den Menschen immanente Bequemlichkeit ist hierbei wohl die Hauptursache, dass derartige Programmen oft ins Leere laufen.
Leider!

Kommentare

til_o. hat gesagt…
Der wissenschaftliche Beirat des Bundesverbandes Legasthenie e.V. zum Thema: »"Die Legasthenie (Lese-Rechtschreibschwäche) bezeichnet eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Milieu- oder Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann. Vielmehr ist die Legasthenie das Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, Motorik und/oder der sensorischen Integration, bei denen es sich um anlagebedingte und/oder durch äußere schädigende Einwirkungen entstandene Entwicklungsstörungen von Teilfunktionen des zentralen Nervensystems handelt.«
4% ist nicht jeder Vierte. Ich denke mal das du hier Dinge vermischst, die nichts miteinander zu tun haben. Legasthenie und schleichende Verdummung, Analphabetentum usw. haben nichts miteinander zu tun.
Lobster53 hat gesagt…
Til, vielen Dank, Du hast natürlich richtiger weise auf die Unterschiede hingewiesen.Legasthenie hat nichts mit dem Analphabetentum zu tun, auf das sich die Meldung im MDR bezog.

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