Die Fortuna ist wieder da! Aber,wie?
Die Fußball - Saison 2011/2012 liegt in den letzten Zügen und wird nur noch mit dem CL-Finale am Samstag in München abgerundet. Eigentlich hatte sich der Fußballanhänger auf vier durchaus spannende Relegationsspiele vorbereitet. Was am Ende daraus wurde, ist er unrühmlich zu nennen.
In Karlsruhe kam es nach dem Abpfiff des Spiels zwischen dem Jahn aus Regensburg und dem heimischen Sport Club zu wüsten Ausschreitungen innerhalb und außerhalb des Stadions. Dabei wurden mehr als 70 Personen verletzt.
Ein Tag später brannte im Düsseldorfer Stadion der Baum, obwohl kalendarisch noch nicht Weihnachten ist. Da fackelten eine Reihe von Chaoten die oft gesehenen, jedoch nicht geliebten Bengalischen Feuer ab. Und - als wenn das nicht noch genug war - wurden auch noch Knallkörper und weitere Pyrotechnik angezündet.
Das Chaos aber wurde perfekt, als einige hundert Zuschauer bereits vor dem Spielabpfiff durch den exzellent leitenden BL-Schiedsrichter Wolfgang Stark auf den Rasen rannten, nachdem zuvor die Sicherheitszäune und die eingesetzten Ordner überwunden wurden.
Wenn dieses Verhalten der Einstieg des Vereins in die Erste Liga sein soll, dann kann der neutrale Beobachter schon heute konstatieren, dass Fortuna Düsseldorf dort nichts verloren hat. Was die Mehrzahl der ansonst friedlichen und wunderbar singenden Anhänger zu Beginn der Saison an Sympathien aufgebaut hatten, wurde innerhalb von einer halben Stunde zunichte gemacht. Der Herbstmeister der 2. Bundesliga glänzte bis zu Beginn der Rückrunde durch technisch guten und zielstrebieg vorgetragenen Offensivfußball. Auch wenn das Niveau dann in der Endphase der Saison nicht mehr gehalten werden konnte, der Traditionverein vom Rhein zeitweise auf den 5. Platz absackte, dürfte der Wiederaufstieg nach 15 Jahren Erstliga-Abstinenz mehr als verdient sein.
Otto " Rehhakles " Rehhagel, der in seiner Trainer-Laufbahn bislang sämtliche nationalen und internationalen ( mit Ausnahme der Weltmeisterschaft und der CL ) Titel gewinnen konnte, war zwar ebenso wie der Fortuna - Fan und DFB-Präsident Wolfgang Miersbach von den Ereignissen am Dienstag schockiert, dennoch blieb er sachlich, nüchtern bei seiner Spielanalyse, indem er feststellte, dass seine Mannschaft es nicht geschafft hat im Heimspiel die Weichen vorzeitig zu stellen und im Rückspiel eben das eine Tor zum 3:2 nicht erzielen konnte.
König Otto geht, die jetzige Mannschaft wird auseinander brechen, ein anderer Trainer ( vermutlich Jos Luhukay aus Augsburg ) wird den Verein in der Zweiten Bundesliga betreuen, der Etat schrumpft, womit neue, billigere Profis verpflichtet werden müssen; insgesamt bedeutet es Neuaufbau.
Auch für Fortuna Düsseldorf wird sich nach dem vermutlich Aufstieg vieles radikal ändern.
Die oft als " launische Diva " geschmähte Fortuna erhält jedoch eine reelle Chance, zu beweisen, dass sie nach 15 Jahren aus dem Tal der Tränen, in dem der Verein zeitweise in der Oberliga spielte, heraus gekommen ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fortuna_D%C3%BCsseldorf#Absturz_in_die_Regional-_und_Oberliga_.281999.E2.80.932004.29
Mag dieses auch ein Grund dafür gewesen sein, warum die Anhänger und angeblichen Fans, die in Wahrheit kriminelle Randalebrüder sind, am Dienstag völlig ausflippten. Die Bengalos, ob zunächst nur von der Hertha - Chaoten geworfen, sind allerdings ein Indiz dafür, dass der Frust sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite tief sitzt.Bei der Herthaner - Anhängerschaft sind solche Gewaltaktionen seit Jahren keine Seltenheit, bei den Fortuna - Schwachmaten dürften diese es jedoch sein. Die Gewaltspirale wird weiter nach oben gedreht. So lange, bis wieder Menschen sterben, wie vor 27 Jahren am 29. Mai 1985 im Brüsseler Heysel-Stadion.
http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Heysel
Die Ausschreitungen, die ungezählten Straftaten vor, während und nach einem Fußballspiel, sind allerdings nur mit konsequenter Verfolgung und empfindlichen Strafen für die Täter und auch den Verein zu bekämpfen. Kriminalität in der Masse ist jedoch nicht nur ein Fußball spezifisches Problem, es ist aus der Gesellschaft selbst heraus gewachsen, die wiederum dort viele Dinge ignoriert und sogar verharmlost. So den beinahe täglichen Vandalismus in den Zügen, Straßenbahnen und auf Raststätten an einem Ligaspieltag. Hier werden Schäden in Millionenhöhe verursacht, Kosten in gleichem Bereich produziert, während die Vereine und Spiel nebst Beratern gigantische Summen einstreichen.
Das Gewalt und Vandalismus nun mal kein rein ostdeutsches - und schon gar kein Problem des Anhängerumfelds von Dynamo Dresden ist, dürfte seit Dienstag jeden Flachdenker und Vereinfacher aus Hintertupfingen bewusst geworden sein.
Bleibt zu hoffen, dass der sportliche Erfolg der Düsseldorfer nicht am Grünen Tischen aberkannt wird.
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