Howgh, hugh, ugh! - Wir haben gesprochen!
Sitting Bull portrait, 1885. Photograph by David Frances Barry (1854-1934).-WIKIPEDIA
Tag drei der staatlich verordneten Fan-Trauer ( dieses Mal auch außerhalb des Weißwurst-Äquators ) für alle FCB-Anhänger nach dem vergeigten CL-Endspiel, an dem das eigentliche Leben ungebremst weiter läuft. SPON titelte: " Dahoam is dahoam: Im Orsch!" und macht aus dem Herzen der dortigen HSV und Pauli-Gefolgschaften keine Mördergrube. Warum sollen die Hanseaten - auch hier stoßen sie auf eine breite Zustimmung - zusammen mit der erklecklichen Anzahl von Bazi-Getreuen in Norddeutschland in die kollektive Tristesse des schematischen Trauerns einstimmen?
Und während das Heer der FCBler noch immer in Schockstarre verweilt, bereiten sich unsere (hmmh?) bundesdeutschen Elite-Kicker auf die Chaoten-EM in Polen und der Ukraine vor. Das einzig wahre Genie Mesut Özil und auch Sami Khedira sind mittlerweile auch im Trainingscamp ( warum eigentlich Camp oder Lager? Dat is ein Acht-Sterne-Hotel mit Rund-um-Wohlfühl-Ambiente! ) eingetroffen.
Es fehlen nur noch die Bayern!
Die müssen sich noch einem unnötigen Freundschaftsspiel gegen die Niederlande unterziehen. Frustriert und wohl auch wenig motiviert kann es dabei nur um das Prestige gehen und um die Feststellung, ob die Goldene Ananas aus Caracas oder aus Bangkok stammt. Ob bei diesem - natürlich von der ARD - übertragenen Gegurke der Erkenntniswert, dass der FCB eben nicht das Maß aller Dinge im Fußball ist, nun doch zu relativieren ist, erscheint indes sehr zweifelhaft.
Der Holländer und einstige Weltklassespieler Johan Cruyff hat zwar den destruktiven Stil der Londoner aus Chelsea gerüffelt, jedoch gleichzeitig fest gehalten: " Wer drei Elfmeter nicht verwandelt, gewinnt eben nicht!"
Schluss, aus, basta!
Irgendwo im Verbund der bajuwarischen Dauer-Elegie aus den Mündern des Trio Infernale ( Beckenbauer - Rummenigge - Hoeneß ) und der Schönschreiber sowie Lobhudeler ( Marquort - Sport"BLÖD" - SPORT1 ) erinnerte sich ein Journalist daran, dass der eigentliche Skandal ja zuvor in Düsseldorf statt fand. Die Relegationsbegegnung zwischen der dortigen Fortuna und dem Berliner Klub Hertha endete wenige Minuten vor dem Abpfiff im Chaos, nachdem es zuvor in den Blocks der Gäste und später denen des Heimvereins zu Tumulten kam. Bereits am Freitag, den 18. Mai 2012 wurde die mündliche Verhandlung vor dem DFB - Sportgericht in Frankfurt anberaumt. Das Ergebnis daraus stand am darauf folgenden Montag fest: Der Einspruch gegen die Wertung des zweiten Spiels in der NRW - Landeshauptstadt wurde als unbegründet zurückgewiesen.
Die von den Herthanern behaupteten regelwidrigen Benachteiligungen konnten nicht bewiesen werden, stellte das Gericht fest.
Tatsächlich wollte der unterlegene Verein dem Spruchkörper weiß machen, dass viele seiner Profis durch die auf den Platz drängende Fan-Meute " Todesnagst " gehabt haben wollen. Hierzu lagen jedoch keine konkreten Fakten vor ( wir nennen dat einen unsubtantiierten Vortrag ), noch konnten ärztliche Atteste dazu eingereicht werden. Immerhin hatten einige hoch bezahlte Spieler noch so viel Mut, den exzellent leitenden Schiedsrichter Stark massiv zu bedrängen, zu beleidigen und so gar zu schlagen.
Da muss die eigene Angst wohl in den Allerwertesten gerutscht sein.
Der Hertha blieb nun die Möglichkeit bis am Dienstag um 24.00 Uhr Berufung einzulegen und eine weitere Verhandlung vor dem DFB - Bundesgericht zu erreichen.
Das hat der Verein inzwischen getan. Damit kann die Causa Hertha-Düsseldorf noch maximal zwei Instanzen in Anspruch nehmen, das DFB-Bundesgericht und zuletzt das Schiedsgericht des Verbandes.
Hoffentlich hat dann die liebe Seele Ruh´!
Ein Wiederholungsspiel wäre angesichts dieser üblen Holzerei in beiden Partien für den neutralen Fußballinteressierten eine absolute Zumutung.
Dann wäre auch die Hertha gezwungen, über die Zukunft, einen Neuaufbau und den Manager Michael Preetz nachzudenken oder, um es mit den Worten von Friedrich Gottlieb Klopstock zu sagen:
„Wer ihrer einer werden will, muß hauptsächlich zwey Eigenschaften haben, nämlich eine grosse Geschiklichkeit, sich sehr ausdrückend zu gebehrden; und dann ein gar besondres Larvengesicht, wobey vornämlich die Grösse und Gestalt der Nase mit in Betrachtung kommen. Der Hohnlacher muß ausser diesem (er kriegt aber auch mehr verewigte Maculatur zur Besoldung als die andern) eine sehr starke, und zugleich rauhe Stimme haben. Man pflegt wol den Schreyer von der Landesverweisung loszusprechen, und ihn zum Hohnlacher zu erheben, wenn seine Nase die erforderlichen Eigenschaften zu dieser Verrichtung hat.“
Howgh, ich haben gesprochen!
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